Übernahme durch den Münchner Investor Aurelius

Agfa-Gevaert verkauft sein Offsetdruck-Geschäft

Agfa Offset Solutions bietet unter anderem Druckplatten und Platten-Belichter an.(Bild: Agfa Gevaert)

Die belgische Agfa-Gevaert Gruppe hat sich von einem großen Teil ihres Geschäfts getrennt („Carve-Out“) und den Bereich „Offset Solutions“ verkauft. Erwerber ist das börsennotierte Beteiligungsunternehmen Aurelius Equity Opportunities mit Sitz in München. Laut der belgischen Tageszeitung De Standaard zahlt Aurelius dafür 92 Mio. Euro. Der Großteil der Verkaufssumme betrifft die Pensionslasten der Agfa-Gevaert Gruppe, die auf 50 bis 60 Mio. Euro geschätzt werden.

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Agfa Offset Solutions ist in mehr als 75 Ländern tätig und bietet ein Portfolio aus Offsetplatten, grafischen Filmen, Geräten und Dienstleistungen sowie Software und Chemikalien an. Weltweit werden verschiedene Produktionseinheiten und Standorte für Forschung & Entwicklung mit etwa 1.700 Mitarbeitern betrieben.

Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete Agfa mit Offset Solutions einen Umsatz von 748 Mio. Euro, was 43 Prozent des Gesamtumsatzes von Agfa entsprach. 2018 lag der Umsatz in diesem Geschäftsbereich noch bei 850 Mio. Euro.

Die Agfa-Gevaert Gruppe hatte den Carve-Out ihrer Offset Solutions-Einheit im Januar 2021 angekündigt. Der Verkaufsvertrag wurde nun von Aurelius unterzeichnet. Die Transaktion soll laut Aurelius im ersten Quartal 2023 abgeschlossen werden – vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbs- und Aufsichtsbehörden. Matthias Täubl, CEO der Aurelius Equity Opportunities, sieht bei Agfa Offset Solutions „verschiedene Wachstumspotenziale, unter anderem bei umweltfreundlichen, chemiearmen und chemiefreien Produkten“.