Tarifbindung soll durchgesetzt werden

Dierichs Druck bestreikt

Bei Dierichs Druck wurde vergangene Woche für einen Tag gestreikt.

Das Nachrichtenportal NH24 berichtete zunächst von rund 90 Streikenden. Wie die Geschäftsführung auf Nachfrage von print.de mitteilte, hätten 48 Mitarbeiter über alle drei Schichten gestreikt, die Produktion sei jedoch zum Großteil weitergelaufen. Als Reaktion auf den Warnstreik habe es eine Aufforderung an den Betriebsrat von anderen Mitarbeitern gegeben, den Streik sofort zu beenden. Die restlichen rund 90 Mitarbeiter hätten sich neutral verhalten.

Wie das Nachrichtenportal weiter berichtete, wollten die Streikenden erreichen, dass der Tarifvertrag bei DDM wieder eingeführt wird. Geschäftsftsführer Marc von Kiedrowsky sagte in einer Stellungnahme gegenüber print.de jedoch, dass er nicht davon ausgehe, dass der Betrieb zukünftig den Tarifvertrag anerkennen werde. Verdi-Fachbereichsleiter Manfred Moos sagte der Nachrichtenagentur DAPD, dass die Tarifbindung im Jahr 2006 von DDM gekündigt worden sei. Von Kiedrowsky stellte hingegen klar, dass die Tarifbindung bereits Mitte der 90er Jahre aufgelöst worden sei.

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Moos wird weiter zitiert, dass die Mitarbeiter zur Zeit weder Urlaubsgeld noch eine Jahresleistung bekämen. Auch sei die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich von 35 auf 40 Stunden erhöht worden. Dies dementiert von Kiedrowsky: „Es wurde eine Betriebsvereinbarung über flexibiliserte Urlaubs- und Weihnachtgeldzahlung mit dem Betriebsrat seinerzeit abgeschlossen. Verdi hat die Verhandlungen maßgeblich mitgestaltet, dies nur am Rande.“ Der Geschäftsführer weiter: „Im Zuge unseres Eintritts (Anm.d. Redaktion: Rainer Grobe und Marc von Kiedrowsky hatten das Unternehmen Dierichs Druck + Media im Januar 2007 von der Ippen-Gruppe gekauft) wurden Einzelarbeitsverträge mit knapp 95% der Mitarbeitern abgeschlossen. Diese beinhalten eine wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden, wie es in Akzidenzrollenoffsetdruckereien üblich ist.“