Alle inländischen Tochtergesellschaften sind betroffen

Schlottgruppe AG stellt Insolvenzantrag

Bernd Rose, Vorsitzender des Vorstands der Schlottgruppe AG

„Die Tatsache, dass wir alle Insolvenzanträge beim Amtsgericht in Nürnberg gestellt haben, unterstreicht unsere Absicht, unser Unternehmen mit den Instrumenten der Insolvenzordnung nachhaltig und zügig zu sanieren“, erklärte Bernd Rose, Vorstandsvorsitzender der Schlottgruppe AG. Rose gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Amtsgericht Nürnberg für die Schlottgruppe einen einheitlichen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Rose versicherte, der Vorstand werde den vorläufigen Insolvenzverwalter bei seiner Analyse der wirtschaftlichen Gegenwart der Schlottgruppe, der Stabilisierung des Geschäftsbetriebs und der Gestaltung der Zukunft des Unternehmens tatkräftig unterstützen. Rose hat in den vergangenen 24 Stunden mit zahlreichen Kunden gesprochen und ihnen die Hintergründe der aktuellen Lage und der Sanierungsabsichten des Vorstands dargelegt. „Unsere Kunden haben die Problematik des ruinösen Preisdrucks in der Druckereibranche verstanden. Nahezu alle Kunden haben ihr starkes Interesse an den Druckdienstleistungen der Schlottgruppe zum Ausdruck gebracht“, so Rose.

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Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wurden demnach für folgende Gesellschaften gestellt:

  • Nürnberg – U.E. Sebald Druck GmbH (rund 290 Beschäftigte), D.V.N. Druckverarbeitung Nürnberg GmbH (rund 190 Beschäftigte), Media2print GmbH (rund 50 Beschäftigte), Sebaldus GmbH (rund 25 Beschäftigte), Schlottgruppe AG (rund 65 Beschäftigte)
  • Freudenstadt – Schlottgruppe AG (rund 10 Beschäftigte), Schlott GmbH (rund 280 Beschäftigte)
  • Hamburg – Schlott Logistik GmbH (rund 25 Beschäftigte), Broschek Service GmbH (rund 50 Beschäftigte), Broschek Tiefdruck GmbH (rund 160 Beschäftigte)
  • Landau – WWK Druck GmbH (rund 135 Beschäftigte), Schlott Vertrieb GmbH (rund 70 Beschäftigte)
  • Lübeck – Broschek Rollenoffset GmbH (rund 130 Beschäftigte)

Von den Insolvenzverfahren unberührt bleiben laut Schlott zunächst die ausländischen Gesellschaften Reus S.R.O. (Pilsen, Tschechische Republik – rund 270 Beschäftigte) und Hollmann S.A. (Hambach, Frankreich – rund 130 Beschäftigte). Für die Biegelaar B.V. (Niederlande – rund 190 Beschäftigte) und Media2print B.V. (ebenfalls Niederlande) wird die Insolvenzantragspflicht noch geprüft.

Erst gestern vermeldete der Konzern das Scheitern eines Krisengesprächs mit Bankvertretern über die Aufnahme weiterer Kredite zur nachhaltigen Finanzierung der Schlottgruppe AG (wir berichteten).