"Sich aufhellende Auftragslage und zunehmend positive Effekte aus der Transformation"

Heidelberg will wieder einen Gewinn erzielen und Gallus nicht mehr verkaufen

Blick in die Bogenoffset-Montage in Wiesloch-Walldorf.
Blick in die Bogenoffset-Montage in Wiesloch-Walldorf.(Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) will im neuen Geschäftsjahr 2021/22, das am 1. April 2021 begonnen hat, „auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Heidelberg spricht von „einer sich aufhellenden Auftragslage und zunehmend positiven Effekten aus der umfangreichen Transformation des Konzerns“.

Trotz der anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der Dauer und des Umfangs der negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie für das Geschäftsjahr 2021/2022 will man den Umsatz von zuletzt 1,913 Mrd. Euro „auf mindestens 2 Mrd. Euro“ steigern. Angesichts eines nachhaltig verbesserten Finanzergebnisses soll nach den beiden vergangenen Verlustjahren auch wieder ein positives Nachsteuerergebnis erzielt werden.

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„Die großen Wachstumspotenziale im Verpackungsdruck, bei digitalen Geschäftsmodellen, in China und neuen Technologien wie der Wallbox stimmen uns auch für die Folgejahre zuversichtlich“, kommentiert Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg. Heidelberg hat den Umsatz im Bereich E-Mobilität mit der Heidelberg Wallbox auf über 20 Mio. € mehr als verdoppelt, spricht von einer „dynamischen Nachfrageentwicklung“ und baut die Kapazitäten weiter aus.  Trotz der Erweiterungsinvestitionen schreibe man bereits jetzt in diesem Bereich schwarze Zahlen.

Auch im laufenden Geschäftsjahr will Heidelberg im Zuge seines “Asset Managements” zum Beispiel Grundstücke veräußern. CFO Marcus Wassenberg rechnet hier mit Einnahmen von 30 bis 35 Mio. Euro. Auf Nachfrage von print.de unterstrich der Vorstandsvorsitzende Rainer Hundsdörfer, dass man Gallus nach dem gescheiterten Deal mit der Schweizer Benpac Holding nicht ein weiteres Mal zum Verkauf stellen will. Gegen Benpac bzw. deren Eigentümer laufen aktuell sowohl in der Schweiz wie auch in Deutschland Schadensersatz-Klagen.

Dank eines starken Schlussquartals konnte Heidelberg im Geschäftsjahr 2020/21 rund 1,913 Mrd. Euro umsetzen, unter anderem bedingt durch die Pandemie deutlich weniger als  im Jahr zuvor (2,349 Mrd. Euro). Aufgrund der anziehenden Nachfrage vor allem in China, Teilen Europas und im Schlussquartal auch in den USA stieg der Auftragseingang zum Geschäftsjahresende auf rund 2 Mrd. Euro. Allein im vierten Quartal hätten sich die Auftragseingänge von 462 Mio. im Vorjahresquartal auf 579 Mio. Euro verbessert. Im Auftragsbestand von 636 Mio. Euro sieht Heidelberg „eine gute Basis für das neue Geschäftsjahr“.

„Keine vollständige Markterholung“

Während der Verpackungsdruck das Vorkrisenniveau bereits frühzeitig wieder erreicht habe und weiter wachsen soll, wird sich der Werbedruck von den Auswirkungen der Pandemie nach Einschätzung von Heidelberg „eher langsamer erholen“. In Summe erwartet Heidelberg beim weltweiten Druckvolumen noch keine vollständige Markterholung auf das Niveau vor der Pandemie. Mit der Umsetzung der strategischen Maßnahmen im Bereich Packaging, der Ausweitung digitaler Geschäftsmodelle und der geplanten Expansion des Geschäfts in China will der Konzern von den Erholungstendenzen in diesen Teilmärkten profitieren und seine Marktposition stärken.

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