"Pandemie erschwert Vertriebsaktivitäten und Auftragsabwicklung"

Koenig & Bauer rutscht 2020 in die roten Zahlen

Die neue Rapida 106 X für den Verpackungs-, Akzidenz- oder Etikettendruck (Bild: Koenig & Bauer AG)

Der Koenig & Bauer-Konzern (Würzburg) hat in dem von der Covid-19-Pandemie bestimmten Geschäftsjahr 2020 einen Umsatzrückgang von 17,4 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro hinnehmen müssen. Durch die Reisebeschränkungen seien vor allem die internationalen Vertriebsaktivitäten sowie die Auftrags- und Projektabwicklung erschwert gewesen, heißt es in einer Mitteilung des Druckmaschinenherstellers. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war 2020 negativ: Der Verlust betrug 68 Mio. Euro – nach einem Gewinn von 70 Mio. Euro im Vorjahr.

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Das Servicegeschäft hat 2020 unter den Corona-Bedingungen rund 30 % des Konzernumsatzes ausgemacht. Damit wurde, wenn auch auf Basis eines im Vergleich zum Vorjahr geringeren Neumaschinengeschäfts, die angestrebte Service-Zielgröße erreicht. Der Auftragseingang ist um 14,6 % auf 975 Mio. Euro geschrumpft, der Auftragsbestand lag zum 31. Dezember 2020 mit 632 Mio. Euro um 7,9 % unter dem Wert des Vorjahresstichtags.

Zusätzlich zum Covid-19-bedingten Umsatzrückgang belasteten Einmalaufwendungen im Rahmen des im Herbst 2020 vorgestellten erweiterten Effizienzprogramms „P24x“ in Höhe von 58 Mio. Euro das EBIT. Gegenläufig beeinflussten ein Einmalertrag aus dem erfolgreichen Ausgang eines Rechtsstreits (4 Mio. Euro) sowie ein Einmalertrag aus einem Immobilienverkauf in Frankenthal (5 Mio. Euro) das EBIT positiv. Bereinigt um diese Sondereffekte lag das EBIT 2020 bei minus 19 Mio. Euro. Nach Berücksichtigung des Zinsergebnisses erzielte Koenig & Bauer 2020 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von minus 73 Mio. Euro (nach einem Plus von 64 Mio. Euro im Vorjahr).

Zuwachs bei Metal Print

Im Segment Sheetfed ging der Auftragseingang nur um 5,5 % zurück. Hier wurden laut Koenig & Bauer 2020 Zuwächse im Bogenoffset Mittel- und Großformat  sowie bei Faltschachtelklebemaschinen erzielt, die vor allem  von Kunden aus dem Verpackungsdruck geordert wurden. Im vierten Quartal wurde im Segment Sheetfed ein Auftragseingang von 178 Mio. Euro erreicht, der über dem Vorjahresniveau lag (Q4 2019: 166 Mio. Euro). Im Segment Special verzeichneten Banknote Solutions, Kammann und Coding rückläufige Auftragseingänge. Metal Print hingegen einen Zuwachs.

Für 2021 rechnet das Unternehmen mit einer leicht positiven Geschäftsentwicklung. Diese Prognose steht unter der Annahme, dass es durch die Fortschritte bei den Impfungen, die auch die Covid-19-Virusmutationen einschließen, zur Aufhebung der Covid-19-Beschränkungen kommt. Vor diesem Hintergrund erwartet Koenig & Bauer für 2021 ein leichtes organisches Umsatzwachstum von ca. 4 % auf 1,07 Mrd. Euro. Ergebnisseitig wird nach erfolgreichem Start des Effizienzprogramms P24x und mit Einsetzen der erwarteten Einspareffekte für 2021 mit einem ausgeglichenen EBIT gerechnet.

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