Synergieeffekte in Sachen Vernetzung erwartet

MBO-Gruppe: Übernahme durch Komori ist abgeschlossen

Die Komori Corporation hat die Übernahme der MBO-Gruppe abgeschlossen.(Bild: MBO)

Die Komori Corporation hat die Übernahme der MBO-Gruppe (Oppenweiler) abgeschlossen. Damit ist MBO unter dem neuen Firmennamen MBO Postpress Solutions GmbH eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Komori.

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Im Februar dieses Jahres hatten die Komori Corporation (Tokio) und die Gesellschafter der MBO-Gruppe eine Vereinbarung über einen Erwerb der MBO-Gruppe durch die Komori Gruppe unterzeichnet. Jetzt ist die Übernahme des Herstellers von Weiterverarbeitungsmaschinen abgeschlossen.

Im Rahmen seiner Geschäftsstrategie PESP (Print Engineering Service Provider) hat sich Komori auf die Entwicklung von Produktlinien für Peripheriegeräte konzentriert. Das Unternehmen erwartet nach eigenen Angaben signifikante Synergieeffekte durch die Ausweitung des Vertriebs der MBO-Weiterverarbeitungs-Maschinen – insbesondere in Asien und Japan, wo die Vertriebskanäle von Komori große Vorteile bringen sollen.

Weitere Synergieeffekte werden vom „Connected Automation“-Konzept erwartet. Hier könnten durch die Einbindung von Komoris IoT-Lösung „KP-Connect“ und durch den MBO „Datamanager 4.0“ im gesamten Druck- und Weiterverarbeitungsprozess die Automatisierung erhöht und die Produktivität gesteigert werden.

Die MBO-Initiative „The Postpress Alliance“ hat als Plattform für die Druckweiterverarbeitung die Zusammenarbeit und Standardisierung unter den Postpress-Unternehmen gefördert und werde es nun Komori ermöglichen, als Lösungsanbieter der Branche einen Beitrag zu leisten.

Zur MBO-Gruppe gehören die drei Produktionsstandorte in Oppenweiler, Bielefeld (Herzog+Heymann) sowie Perafita (Portugal). Alle drei Standorte sollen erhalten bleiben, auch die Marken MBO und Herzog+Heymann sollen bestehen bleiben. Wie es nach der Übernahme durch den japanischen Druckmaschinenkonzern generell mit MBO weitergeht, darüber sprach MBO-Geschäftsführer Thomas Heininger im DD-Interview. 

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Das Kartellamt hat eine innerdeutsche Lösung verhindert. So wurde wieder mal deutsche Technologie ins Ausland verkauft – zur Schwächung der inländischen Industrie. Schade!

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    1. Das Kartellamt war nur ausführendes Organ. Letzlich haben zwei Protagonisten der Branche gewaltiges Interesse gehabt, ein Zusammenschluss von HD/MBO zu verhindern. Diese haben das Kartellamt mit Informationen/Argumenten usw. gefüttert und diese Entscheidung maßgeblich vorangetrieben.
      Hört sich nach einer Verschwörungstheorie an? Ist aber keine.

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  2. Es ist für mich irritierend, das zwei Führungspersönlichkeiten der Druckindustrie mit emotional nicht Fakten geprägten Kommentaren diesen Vorgang bewerten. Einen Zusammenschluss von HD/STAHL mit der MBO Gruppe hätte eine Monopolisierung des Falzmaschinenmarktes bedeutet, was letztendlich der Druckindustrie/dem Postpresssbereich geschadet hätte. Es gibt noch weitere systemische (ganzheitliche) Aspekte. In diesem Zusammenhang muss man auch die Unternehmensentwicklung von Heidelberg in den letzten 5 Jahren in die Betrachtung miteinbeziehen.
    Heidelberg ist ein Pennystock Aktienwert! Warum wohl?

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  3. @ W. Wesseler

    Im Falzmaschinenmarkt des 70×100 Bereiches haben sich HD/MBO jahrelang gegenseitig kanabalisiert. Kurzfristig konnten die Druckereien dadurch günstigen Preise generieren. Für die Maschinenhersteller und damit ihre Fähigkeit, auch in Zukunft innovative Produkte zu entwickeln (und vorzufinanzieren) war/ist dies natürlich kontraproduktiv.

    In sinkenden Märkten bleibt die logische Folge ein Zusammenschluss. Heidelberg/Müller Martini 2014 und Kolbus/Müller Martini 2018 sind identische Beispiele dafür.

    Im Falzmaschinenbereich gibt es davon unabhängig noch GUK/Bäuerle, Horizon und Shoei.

    Bei HD/MBO gab es eine innerdeutsche “Allianz” um die Übernahme zu verhindern.

    Die Konsequenz: MBO wurde von einem Japaner übernommen. q.e.d.

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