Standardisierung in der Druckindustrie

CIP4-Arbeitsgruppe „Quality Control“ gegründet

Neue CIP4-Workgroup arbeitet an einer Qualitäts-ICS für den JDF-Nachfolger XJDF.
Die CIP4 hat auf Anregung des BVDM hin die Workgroup „Quality Control“ für den XJDF-Standard ins Leben gerufen.(Bild: shutterstock.com)

Der neue Workflow-Metadaten-Standard XJDF soll – im Gegensatz zu JDF zuvor – künftig auch qualitätsbezogene Daten austauschen können! Hierfür wurde Ende April in Berlin eine weitere CIP4-Arbeitsgruppe gegründet. Durch die angestrebte XJDF-Erweiterung sollen Kunden und Druckdienstleister in die Lage versetzt werden, Qualitätsanforderungen und ihre Ausführbarkeit auf hohem Automatisierungslevel abzustimmen und auszutauschen.

 

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JDF-Nachfolger wird „gepimpt“

Der Bundesverband Druck und Medien e.V. (BVDM) hatte die Erweiterung der durch die CIP4 publizierten Spezifikation JDF 2.0 (XJDF) um Kenngrößen für die Vorstufen-, Druck- und Weiterverarbeitungsqualität angeregt, da die Vorgänger-Spezifikation JDF 1.x in Jobtickets, Voreinstellungen und Statusmeldungen (Job Messaging Format, JMF) den Austausch lediglich quantitativer und metrischer Werte unterstützt, ohne dass qualitative Sollwerte, Toleranzen und deren Ausführung abgebildet werden.

Die Experten beschlossen in Berlin, bis Frühjahr 2019 das Gerüst der „QC ICS“ (Quality Control Interoperability Conformance Specification) zu erstellen. Diese XJDF-Erweiterung wird zunächst Kriterien und Parameter für die Bereiche Farbmessung, Densitometrie und unbesehener Farbdatenaustausch (CxF/X), Druckbildinspektion und PDF-Lektorat, Barcode-Lesbarkeit, Passer und Register, Messbarkeit und Schätzung, Statistik und gewichtete Bewertung sowie Positionierung von Messelementen im Layout erarbeiten.
In einer zweiten Phase sollen Abweichungen und mechanische Defekte in der Druckweiterverarbeitung, Verifizierung variabler Daten, detaillierte Bildvergleiche, Bahnführung und Rapport sowie Glanzmessung und Materialeigenschaften (insbesondere Papier) berücksichtigt werden. Dabei wird der Umfang der zu definierenden Elemente weitaus größer sein als im ISO-Projekt 20616 „Print Requirements/Quality eXchange“ (PRX/PQX), das im Gegensatz zur XJDF-Umgebung als Insellösung konzipiert ist und damit schon bei seiner ausstehenden Verabschiedung nicht mehr zeitgemäß sein wird.

 

Arbeit an der Standard-Ergänzung an zwei Fronten

Wie bereits mehrfach hier auf print.de zu lesen, arbeitet parallel dazu seit Januar 2018 eine andere CIP4-Arbeitsgruppe, die „Print Procurement Working Group“, an der Standardisierung der Kundenschnittstelle im Onlinedruck. Die Arbeitsergebnisse der Gruppe werden später zur freien Verfügung stehen, um in Software-, Maschinen- und Messtechnik-Lösungen bzw. in Websites zur Druckauftragsakquise implementiert werden zu können.

 

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