Verbraucheraufklärung durch Hersteller und Verarbeiter von Papier, Karton und Pappe gefordert

FFI: Faltschachteln uneingeschränkt recyclingfähig

Laut FFI sind auch beschichtete Faltschachteln wertvolle Ressourcen. (Bild: Shutterstock)


Wie der Fachverband Faltschachtel-Industrie e.V. (FFI) bekannt gibt, sollen “Faltschachteln – auch mit einem Polymer beschichtete oder kaschierte bzw. mit einer Heiß- oder Kaltfolienprägung versehene – Teil der Lösung in der Diskussion um die Recyclingfähigkeit von Verpackungen” sein. Dies unterstreicht auch ein 
gemeinsames Positionspapier von FFI, dem europäischen Faltschachtelverband ECMA und weiteren elf nationalen Faltschachtel-Verbänden aus Europa.

 

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Im Positionspapier der Faltschachtel-Verbände wird herausgestellt, dass die zur Herstellung von Faltschachteln eingesetzten Fasern zu 100 Prozent aus nachwachsenden, nicht fossilen Rohstoffen (Holzfasern und Zellulose bzw. aufbereitetem Altpapier) gewonnen werden. Das von Bäumen aufgenommene CO2 bleibe zudem über den gesamten Lebensweg der Holzfaser, das heißt auch im Karton der Faltschachtel sowie über den Altpapier-Recyclingprozess, gebunden.

Im Gegensatz zur thermischen Verwertung oder Kompostierung, bei der das gebundene CO2 freigesetzt und an die Atmosphäre entlassen werde, bleibe – bei der stofflichen Verwertung per Altpapier-Sammlung und Verwendung – das in den Fasern vorhandene CO2 gebunden. Die mehrmalige Kreislaufführung von Papierfasern im Recycling-Prozess – rechnerisch bis zu siebenmal – sei ein Beispiel der praktischen Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft und des Klimaschutzes, so der FFI.

Auch beschichtete Faltschachteln umfassend recyclierbar

Für bestimmte Barriere-Anforderungen an eine Faltschachtel (Sauerstoff, Wasserdampf, Migration, Fett etc.) wird der Karton mit einem Polymer auf fossiler oder biogener Basis beschichtet, kaschiert oder extrudiert. Solche dualen Karton-/Kunststoff-Kombinationen sind aufgrund der erheblichen Reduzierung des Kunststoffverbrauchs den üblichen, schwer recyclierbaren Mehrlagen-Kunststoffverbunden vorzuziehen, heißt es laut FFI. Beschichtete Faltschachteln könnten in konventionellen Standard-Recyclinganlagen zudem ebenso recycliert werden wie unbeschichtete. Bei beidseitig beschichtetem Karton (zum Beispiel bei Folienkaschierungen auf der Oberseite des Kartons) sei hierfür gegebenenfalls eine mechanische Vorbereitung des Altpapiers notwendig.

Hohe Altpapier-Qualität erfordere Verbraucheraufklärung

Die Faltschachtel-Industrie benötigt Kartonmaterial auf Altpapierbasis in ausreichender Menge und Qualität. Über die flächendeckende Altpapier-Erfassung (Blaue Tonne), Sortierung und anschließende stoffliche Aufbereitung ist laut FFI in Deutschland schon seit Jahrzehnten ein System zur Versorgung des Marktes mit Altpapier-Fasern zur Herstellung neuer Printprodukte und Verpackungen vorhanden. Gleichzeitig gehe der Recyclinginfrastruktur Fasermaterial verloren, indem der Endverbraucher zum Beispiel Faltschachteln nach dem Gebrauch nicht in die Blaue Tonne sondern in den Gelben Sack gebe.

Nach Auffassung des FFI sollte es daher Ziel der Hersteller und Verarbeiter von Papier, Karton und Pappe sein, Maßnahmen wie eine Verbraucheraufklärung in Angriff zu nehmen, um mittels einer besseren Sortierung durch den Endverbraucher das Volumen gebrauchter Karton-Verpackungen in der Blauen Tonne zu steigern. Durch eine solche Verbände-Kommunikation könnten für das Altpapier-Recycling wichtige Materialien richtigerweise vor dem Wurf in den Gelben Sack geschützt werden. [10145]

 

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