Personalkongress der Druck- und Medienverbände am 27./28. September in Wiesloch

So können Druckereien heute als Arbeitgeber punkten

Oliver Renz spricht beim Personalkongress zum Thema Arbeitgeberattraktivität.
Oliver Renz spricht beim Personalkongress in Wiesloch zum Thema Arbeitgeberattraktivität.(Bild: Oliver Renz)

Wie wirke ich als Unternehmen auf Bewerberinnen und Bewerber attraktiv? Wie muss Führung gelebt werden, damit Eigenständigkeit und Vertrauen gegenüber den Mitarbeitenden keine Floskeln bleiben? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich der Personalkongress der Druck- und Medienverbände. Referent Oliver Renz, Geschäftsführer der Your Media GmbH und der Your Pac GmbH in Hamburg, spricht beispielsweise zum Thema “Arbeitgeberattraktivität steigern” und bringt Praxisbespiele aus der Branche. print.de hat ihn im Vorfeld der Veranstaltung gefragt, wie Druckereien heute als Arbeitgeber punkten können.

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print.de: In Zeiten des Fachkräftemangels ist die Konkurrenz um qualifizierte Mitarbeiter groß. Druckunternehmen konkurrieren oft mit größeren Industrieunternehmen um Mitarbeiter:innen. Was sind die Punkte, die den heutigen Bewerbern wichtig sind und wie können Druckereien dabei punkten?

Oliver Renz: Wichtig ist den heutigen Mitarbeiter:innen das positive und angenehme Arbeitsumfeld. Hierbei spielt die echte Wertschätzung eine entscheidende Rolle. Es geht den Mitarbeitern nicht immer um das bestmögliche Einkommen.

 

print.de: Die Unternehmenskultur spielt eine entscheidende Rolle bei der Akquise und Bindung von Mitarbeitern. Welche Methoden haben sich in der Praxis bewährt, um eine positive und mitarbeiterorientierte Kultur in Druckereien zu etablieren?

Oliver Renz: Viele Methoden sind eigentlich schon seit langer Zeit bekannt, werden aber in den meisten Unternehmen nicht umgesetzt. Dazu zählen unter anderem flache Hierarchien, Begegnung auf Augenhöhe und Verbindlichkeit sowie Freiraum zur Mitwirkung an Entscheidungen. Und diese Entscheidungen mit umzusetzen.

 

print.de: Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und -ort gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wie lassen sich solche Modelle im Schichtdienst eines Produktionsbetriebs etablieren, ohne dabei die betriebliche Effizienz zu beeinträchtigen?

Oliver Renz: Vielleicht sollte man sich auf Dauer auch einmal ein Modell basierend auf der Vier-Tagewoche erstellen. Das gibt den Mitarbeitern mehr Flexibilität auch in Bezug auf Familie und Freizeit. Hierbei kann es sinnvoll sein, entsprechende Teams zusammen zu stellen, die sich untereinander unterstützen und im Bedarfsfall die anfallende Arbeit untereinander zu koordinieren. Weniger Kontrolle kann hier auch zu mehr Effizienz führen. Auch die Flexibilität und somit die Zufriedenheit der Mitarbeiter kann gefördert werden, wenn die Mitarbeiter nicht nur auf eine bestimmten Maschinentyp oder Ablauf spezialisiert sind, sondern gegebenenfalls andere Tätigkeiten übernehmen können.

 

Der Personalkongress der Druck und Medien Verbände findet am 27. und 28. September 2023 bei der Heidelberger Druckmaschinen AG in Wiesloch statt. Das volle Programm mit allen Referenten sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier: https://www.vdmnw.de/personalkongress