Kampagne gegen Greenwashing

Two Sides: Wir müssen gegen irreführende Aussagen über Papier vorgehen

Die Abkehr von papiergestützten Diensten zu Gunsten digitaler Plattformen wird gern mit irreführenden und unbegründeten Umweltmarketingbotschaften wie „Verzichten Sie auf Papier und retten Sie einen Baum“ oder „Jetzt umsteigen auf digital – der Umwelt zuliebe“ gerechtfertigt.
Die Abkehr von papiergestützten Diensten zu Gunsten digitaler Plattformen wird gern mit irreführenden und unbegründeten Umweltmarketingbotschaften wie „Verzichten Sie auf Papier und retten Sie einen Baum“ oder „Jetzt umsteigen auf digital – der Umwelt zuliebe“ gerechtfertigt.

Wenn Firmen und Organisationen die Abkehr von traditionellen papiergestützten Diensten zu digitalen Plattformen vorantreiben, dann oft um Kosten zu sparen. Gern wird dies mit irreführenden und unbegründeten Umweltmarketingbotschaften wie „Verzichten Sie auf Papier und retten Sie einen Baum“ oder „Jetzt umsteigen auf digital – der Umwelt zuliebe“ gerechtfertigt. Und ist so ein klarer Fall von “Greenwashing”. Die Lobbyorganisation Two Sides hat weltweit mittlerweile mehr als 2.650 Unternehmen angesprochen, die irreführende Aussagen über Papier verbreitet haben. In Europa haben laut Two Sides bis heute 749 Unternehmen unbegründete Behauptungen über Papier entfernt.

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Der Geschäftsführer von Two Sides Europe, Jonathan Tame, sagt: „Diese Greenwash-Botschaften verstoßen nicht nur gegen die Richtlinien von Werberäten und anderen Institutionen, sondern sind auch äußerst schädlich für eine Branche, die für ihre starke und durchweg progressive Umweltbilanz bekannt ist. Ganz im Gegenteil: Die Industrie ist vielmehr maßgeblicher Treiber für einen gesunden Markt für forstwirtschaftliche Erzeugnisse wie Papier und fördert das langfristige Wachstum der Wälder durch nachhaltige Forstwirtschaft. Viele der Organisationen, an die wir herantreten, sind überrascht zu erfahren, dass die europäischen Wälder tatsächlich jeden Tag um 1.500 Fußballfelder wachsen.“

Weltweit hat Two Sides mittlerweile mehr als 2.650 Organisationen angesprochen, die irreführende Aussagen über Papier verbreitet haben. In Europa haben bis heute 749 Unternehmen unbegründete Behauptungen über Papier entfernt, darunter AXA Insurance plc, Calor Gas, O2 Telefonica, Menton, Bredband 2 und Citygross, um nur einige zu nennen.
„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir auch weiterhin gegen diese irreführenden Aussagen vorgehen und sicherzustellen, dass die hervorragende Umweltbilanz der Branche anerkannt wird und der Lebensunterhalt von Tausenden von Beschäftigten nicht durch die Verbreitung von irreführendem und opportunistischem Greenwash-Marketing gefährdet wird“, erläutert Tame.

Lang anhaltende schädliche Wirkung auf die Wahrnehmung von Papier

Two Sides schätzt, dass aufgrund der enormen Reichweite einiger dieser Organisationen unbegründete Behauptungen eine lang anhaltende schädliche Wirkung auf die Wahrnehmung von Papier durch die Verbraucher haben und einen Sektor bedrohen, der über 640.000 Menschen in mehr als 112.000 europäischen Unternehmen beschäftigt. Auch die finanziellen Auswirkungen von Greenwashing seien weltweit besorgniserregend, wenn diese Botschaften unangefochten blieben. Eine von Two Sides und Censuswide im Jahr 2021 durchgeführte Studie ergab, dass allein im europäischen Post- und Mailingsektor durch Greenwashing ein jährlicher Wertverlust von 337 Millionen Euro droht.

Die Lobbyorganisation Two Sides ist eine weltweite Initiative von Unternehmen aus der Produktionskette von grafischen Medien. Two Sides wurde 2008 von Mitgliedern der Papierindustrie ins Leben gerufen. Heute stehen Firmen aus den Bereichen Waldwirtschaft, Zellstoff, Papier, Druckfarben, Vorstufe, Druck, Weiterverarbeitung sowie Verlage und Druckereien hinter Two Sides, die Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit gegenüber der Legislative betreibt.

Die Präferenzen der Verbraucher würden laut Two Sides bei der digitalen Umstellung ohnehin ignoriert. Ergebnisse aus dem Two Sides Trend Tracker Report 2023 zeigten, dass 55 % der europäischen Verbraucher glauben, dass die Umweltargumente der Unternehmen für die Umstellung auf digitale Kommunikation irreführend sind und tatsächlich nur der Kosteneinsparung dienen. Darüber hinaus ergab die Untersuchung, dass 76 % die Wahl haben wollen und nicht zur digitalen Kommunikation gezwungen werden möchten.

Die Anti-Greenwash-Kampagne hat für Two Sides weiterhin Priorität. Es geht um nicht weniger als den Appell an Unternehmen, in ihrer Kommunikation keine unbegründeten und irreführenden Umweltaussagen über die Umstellung auf papierlosen Versand zu tätigen. „Wir sind dankbar für die Zusammenarbeit mit Hunderten von Unternehmen, die Greenwashing-Aussagen in ihrer Kommunikation geändert oder entfernt haben. Darüber hinaus schätzen wir auch unsere aktiven Stakeholdern, Interessenvertreter der Branche und Mitglieder, die uns regelmäßig Beispiele für Greenwash schicken“, so Jonathan Tame.

Two Sides will auch weiterhin aktiv gegen Organisationen vorgehen, die Verbraucher durch vermeintlich umweltfreundliche Behauptungen über die Verwendung von Papier in die Irre führen. Fälle von Greenwash sollen an folgende Mailadresse mitgeteilt werden: greenwash@twosides.info

Weitere Informationen über die Two Sides-Kampagne: www.twosides.info