Neue "MHS Print" investiert 20 Mio. Euro in Esslingen

Zeitungsdruckereien in Stuttgart und Esslingen werden zusammengelegt

Die Druckerei in Esslingen wird zum 1. August 2022 geschlossen.
Die bestehenden Druckereien der Bechtle Verlag & Druck GmbH & Co. KG in Esslingen sollen zum 1. August 2022 sowie der Pressehaus Stuttgart Druck GmbH und der PHV Service GmbH in Stuttgart zum 1. April 2023 geschlossen werden. Vorgesehen ist, die Druck-Aktivitäten der beiden Druckereien künftig in der neu gegründeten MHS Print GmbH in Esslingen zu bündeln.

Die Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH will ihre Druck-Aktivitäten im Grossraum Stuttgart auf einen Standort konzentrieren. Deshalb sollen die Zeitungsdruckereien, die aktuell in Stuttgart-Möhringen und Esslingen betrieben werden, am Standort Esslingen zusammengelegt werden. Hintergrund sind, wie es in einer Pressemitteilung der Südwestdeutschen Medien Holding (SWMH) heißt, „die starken Veränderungen in der Branche hin zur Digitalisierung und die laufenden Kostenerhöhungen für Energie, Papier und Zustellung“.

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Die derzeit in den Druckereien eingesetzten Maschinen seien „nicht mehr effizient zu betreiben“, heißt es seitens der SWMH. Die in Stuttgart betriebenen Druckmaschinen des Typs Koenig & Bauer Commander sind rund 20 Jahre alt.

Zusätzlich sei, wie es weiter heißt, ein Großauftrag entfallen. Damit ist der Druckauftrag für die „Bild“-Zeitung gemeint, von der eine Teilauflage seit 1963 bei Bechtle in Esslingen gedruckt worden war und der durch den Axel-Springer-Konzern zum Jahresende 2021 gekündigt wurde. In Esslingen waren dafür eigene Druckmaschinen im „Nordischen Format“ betrieben worden. Die Stuttgarter und Esslinger Regionalblätter erscheinen im kleineren Rheinischen Format.

Bestehende Druckereien werden geschlossen

Die bestehenden Druckereien der Bechtle Verlag & Druck GmbH & Co. KG in Esslingen sollen zum 1. August 2022 sowie der Pressehaus Stuttgart Druck GmbH und der PHV Service GmbH in Stuttgart zum 1. April 2023 geschlossen werden.

Vorgesehen ist, die Druck-Aktivitäten der beiden Druckereien künftig in der neu gegründeten MHS Print GmbH in Esslingen zu bündeln. Rund 20 Millionen Euro will man investieren – „insbesondere in eine neue, effiziente Druckmaschine“. Die neue Gesellschaft soll ihren Betrieb in Esslingen im April 2023 aufnehmen. Im Oktober 2022 will die MHS Print GmbH mit der Installation der neuen Anlage in Esslingen beginnen. Übergangsweise übernimmt der Stuttgarter Betrieb den Druck sämtlicher Aufträge der Zeitungsgruppe Stuttgart.

In der MHS Print GmbH werden der Pressemitteilungen zufolge „mindestens 55 qualifizierte und zukunftssichere Arbeitsplätze für Festangestellte sowie circa 100 Arbeitsplätze für Aushilfskräfte entstehen“. Mitarbeitende aus den Druckereien in Stuttgart und Esslingen könnten sich auf diese Arbeitsplätze bewerben.

Insgesamt ist die Zusammenlegung der Druckstandorte mit einem Verlust von rund 100 Arbeitsplätzen verbunden. Laut SWMH führt die Schließung der Druckerei in Stuttgart zu einem Arbeitsplatzabbau von 52 Festangestellten, die Schließung des Versandes in Stuttgart zu einem Arbeitsplatzabbau von 60 Festangestellten und 112 überwiegend befristeten Aushilfskräften. In Esslingen führt die Schließung zu einem Abbau von 24 Festangestellten und 10 befristeten Aushilfskräften.

Gemeinsam mit den Betriebsräten sollen die Unternehmen „für die Mitarbeitenden nach sozialverträglichen Lösungen suchen, um ihrer Verantwortung für alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen an den Standorten bestmöglich gerecht werden“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Wir werden unsere Druck-Aktivitäten modernisieren und strukturell neu aufstellen“, wird Herbert Dachs, Geschäftsführer der Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH, zitiert. „Nur so kann es uns gelingen, diesen Geschäftsbereich langfristig wirtschaftlich zu unterhalten und zukunftssichere Arbeitsplätze in der Region zu sichern.“ Der Geschäftsführer ergänzt: „Die Investition in die neue Druckerei in Esslingen ist unsere Zusage, dass auch die gedruckte Zeitung dauerhaft Teil unseres modernen, regionalen Medienhauses bleibt.“