Forschungsprojekt SUGRA wird auf der Drupa vorgestellt

Biobasierte Klebstoffe für papierbasierte Verpackungen

Alle im Projekt SUGRA weiterentwickelten Stärkeklebervarianten werden bei Baumer hhs auf ihre Eignung für den Klebstoffauftrag auf Hochgeschwindigkeitsmaschinen getestet.

Papierbasierte Verpackungen, die vorwiegend auf erneuerbaren Rohstoffen basieren, gehören zu den verbreitetsten Verpackungsarten. Oft bestehen jedoch die verwendeten Hilfsstoffe, wie Klebstoffe, aus erdölbasierten Materialien. Das Forschungsprojekt SUGRA (“Sustainable Gluing with Renewable Adhesives”) widmet sich der Entwicklung nachhaltiger, biobasierter Klebetechnologien. Es erforscht, wie biobasierte Klebstoffe die Umweltverträglichkeit von papierbasierten Verpackungen verbessern können. Die ersten Ergebnisse dieses Projekts werden am 3. Juni auf der Drupa 2024 präsentiert.

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Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft prägen zunehmend die Verpackungsindustrie: Sie bieten Wettbewerbsvorteile und beeinflussen das Fortbestehen von Unternehmen. Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit papierbasierter Verpackungen, die bereits auf erneuerbaren Ressourcen basieren, müssen auch Hilfsstoffe wie Klebstoffe berücksichtigt werden.

Die globale Abhängigkeit von fossilen Ressourcen ist enorm, und viele in der Verpackungsherstellung verwendete Chemikalien sind eng damit verbunden. Die wachsende Umweltbesorgnis und der Bedarf, uns von erdölbasierten Produkten zu lösen, leiten jedoch einen signifikanten Wandel ein: Die Herstellung von Polymeren aus biobasierten Quellen rückt in den Fokus – ein entscheidender Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit. Das Projekt SUGRA reagiert auf diesen Bedarf und entwickelt Lösungen gegen die Auszehrung fossiler Brennstoffe sowie gegen die globale Erwärmung und deren negative Folgen.

Die sich entwickelnde Bioökonomie, die Chemikalien aus erneuerbaren Quellen produziert, etabliert sich als Alternative zu petrochemischen Verfahren. Klebstoffe, obwohl oft nur ein kleiner Bestandteil papierbasierter Verpackungen, tragen wesentlich zur Nachhaltigkeit bei: Sie verbessern die Produktionseffizienz und ermöglichen Designs, die den Materialverbrauch reduzieren. Dies entspricht den Anforderungen der neuen Verpackungsverordnung.

Die Nachfrage nach nachhaltigen Klebstoffen wächst. Der Übergang von fossilem zu erneuerbarem Rohstoff ist in der Chemiebranche entscheidend, um den CO2-Ausstoß und die globale Erwärmung zu begrenzen. Biobasierte Klebstoffe bieten eine umweltfreundlichere Alternative, stehen jedoch meist noch in der Entwicklungs- oder Pilotphase, was die industrielle Anwendung erschwert und Entscheidungen verkompliziert.

Vergleichende Ökobilanzen offenbaren das große Potenzial biobasierter Produkte zur Reduktion von Treibhausgasen. Die variierenden Vorteile und die Herausforderung, Netto-Null-Emissionen zu erreichen, erfordern jedoch eine differenzierte Betrachtung bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte. Stärke, ein vielseitig einsetzbares Polysaccharid, verbessert das Recycling von papierbasierten Verpackungen, konkurriert jedoch mit der Nahrungsmittelproduktion und weist unterschiedliche CO2-Bilanzen auf – Kartoffeln sind hier am effizientesten.

Das von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FKZ 2220NR168) geförderte Projekt SUGRA (“Sustainable Gluing with Renewable Adhesives”), unter Konsortialsleitung von Baumer hhs, fokussiert auf die Entwicklung und Optimierung biobasierter Klebstoffe für die Hochgeschwindigkeits-Verpackungsherstellung.

Forschungsergebnisse werden auf der Drupa vorgestellt

Diese Forschung wird am 3. Juni 2024 auf der Drupa im CCD Süd/Stadthalle, Raum 13, um 13:30 Uhr vorgestellt. Beachten Sie bitte die Vorregistrierung für die Teilnahme vor Ort oder online, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Weitere Details erhalten Sie nach erfolgreicher Anmeldung. Sie können sich über diesen Registrierungslink registrieren.

Referenten sind:

  • Percy Dengler, Geschäftsführer der Baumer hhs GmbH
  • Maja Werner, Projektleiterin und Doktorandin bei Baumer hhs GmbH
  • Thomas Walther, Strategie & Innovation Baumer hhs GmbH
  • Dr. Jens Buller, Abteilungsleiter Stärkemodifizierung/Molekulare Eigenschaften Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung
  • Dipl.-Ing. Katrin Kühnöl, Abteilungsleitung Druck und Verarbeitung Papiertechnische Stiftung
  • Dipl.-Chem. Nicole Brandt, Projektleitung Druck und Verarbeitung Geschäftsbereich Materialprüfung und Analytik Papiertechnische Stiftung