Sanierung in Eigenverwaltung

Versandhändler Klingel ist insolvent

Frühjahrs- und Sommermode im Klingel-Katalog von 2022. (Bild: Goerke PR)

Keine gute Nachricht für die Druckindustrie: Die Klingel-Gruppe, einer der größten Versandhändler in Deutschland, hat Insolvenz angemeldet. Die K-Mail Order GmbH & Co. KG, die Hauptgesellschaft der Gruppe mit Sitz in Pforzheim, möchte das Unternehmen im Rahmen eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung neu aufstellen. Einen entsprechenden Antrag hat das Unternehmen gestellt.

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Neben der K-Mail Order GmbH & Co. KG befinden sich auch die Hamburger Tochtergesellschaften Impressionen Versand GmbH und die Schneider GmbH & Co. KG im Eigenverwaltungsverfahren. In den drei Unternehmen arbeiten rund 1.800 Mitarbeiter. Die weiteren Gesellschaften der Firmengruppe, die insgesamt mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen, seien von den Maßnahmen nicht betroffen.

„Signifikante Vertreuerung der Katalogproduktion“

Obwohl sich die Klingel-Gruppe in den vergangenen Jahren zu einem Multichannel-Anbieter entwickelt hat, ist der Versandhändler nach wie vor ein großer Auftraggeber für die Druckindustrie. Als Ursachen für die aktuell schwierige Lage nannte Klingel die „deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs“ sowie „signifikant gestiegene Kosten“ wie zum Beispiel „die signifikante Verteuerung von Katalogproduktion und -versand. (…)  Allein im Jahr 2022 verdoppelte sich der Papierpreis; auch bei den Fracht- und Containerpreisen gab es erhebliche Steigerungen.“

Zum vorläufigen Sachwalter wurde Rechtsanwalt Martin Mucha von der überregional tätigen Kanzlei Grub-Brugger bestellt. Die betriebswirtschaftliche Sanierung wird von der Pluta Management GmbH von Marcus Katholing als CRO sowie Daniela Schneider begleitet. Die insolvenzrechtliche Beratung erfolgt durch Stefan Warmuth von der Pluta Rechtsanwalts GmbH.