5. Strukturierte Arbeitplätze

6 Möglichkeiten, die Mitarbeiter sinnvoll an Veränderungsprozessen zu beteiligen – V.

Aufgeräumt: Schablonen in Schaumstoffplatten helfen, Ordnung zu halten. Alle nötigen Werkzeuge befinden sich dort, wo sie gebraucht werden: an der Maschine. (Bild: Manuel Lehmann)

Aufräumen heißt die Devise. Wer an einem gut organisierten Arbeitsplatz arbeitet, vertrödelt seine Zeit nicht mit Suchen. Und für diese Organisation – und vor allem dafür, dass diese auch bestehen bleibt – sind die Mitarbeiter selbst zuständig. Das Zauberwort hier heißt Kaizen, und ist ein weiterer Baustein bei der Beiteiligung der Mitarbeiter an Veränderungsprozessen im Unternehmen.

Strukturierte Arbeitsplätze:

Anzeige

Manuel Lehmann, Inhaber und Gründer der Unternehmensberatung ML+ – Stiftung für positive Unruhe in Menden setzt auf die aktive Einbindung der Mitarbeiter in sämtliche Veränderungsprozesse eines Unternehmens. Eines seiner “Steckenpferde” dabei ist die Organistion strukturierter Arbeitsplätze nach der japanischen Kaizen-Philosophie. Auf den Buchbindertagen in Karlszruhe zeigte Lehmann Bilder von Schaumstoffplatten mit exakt passenden Einschnitten für die jeweiligen Werkzeuge. So hat jeder Gegenstand seinen fest definierten Platz und es fällt sofort auf, wenn etwas fehlt – ehe man es braucht. Utensilien, die gerne mal „auf Wanderschaft“ gehen, werden farblich markiert, um klar zu machen, wo sie hingehören. Es geht letztendlich darum, lästiges Suchen und unnötige Wege zu vermeiden. Also darum, dass die Dinge, die an einer Maschine gebraucht werden, auch genau an Ort und Stelle sind. Und zwar immer.

Das Prinzip, nach dem hier gearbeitet wird, ist die aus Japan stammende 5S-Methode, nach der unter anderem Automobilkonzerne wie Toyota arbeiten. 5S ist Teil der Managementphilosophie Kaizen. Nun kann ein solches Ordnungssystem nur schwer von oben verordnet werden. Diese Arbeitsplatzorganisation muss von denjenigen getragen und weiterentwickelt werden, die auch wirklich an der jeweiligen Maschine arbeiten. Und die Erfahrung hat gezeigt, dass Mitarbeiter, die an dieser Stelle eingebunden werden, nicht nur eine erstaunliche Kreativität entwickeln, sondern auch stolz auf ihren Beitrag sind.

Lehmann hat insgesamt sechs Punkte definiert, mit deren Hilfe sich Mitarbeiter sinnvoll an den kontinuierlichen Veränderungs- und Verbesserungsprozessen teilhaben zu lassen. Dazu zählen

  1. ein offener Führungsstil
  2. eine etablierte Kommunikationskultur
  3. Bestellmanagement nach Kanban
  4. die autonome Instandhaltung
  5. strukturierte Arbeitsplätze
  6. institutionalisiertes Ideenmanagement.

Diese sechs Punkte sind eine Auszug aus einem Vortrag, den Manuel Lehmann auf den 8. Buchbindertagen in Karlsruhe gehalten hat. Eine ausführliche Zusammenfassung ist in Deutscher Drucker 6/2018 erschienen, der über den print.de-Shop bestellt werden kann. [4654]

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.