Online Print Symposium fand nach einem Jahr Zwangspause wieder statt

Umsätze im Onlinedruck nehmen weiter zu

Roland Keppler, CEO von Onlineprinters (li.), und Co-Moderator Jens Meyer
Die Keynote von Roland Keppler, CEO von Onlineprinters (li., hier mit Co-Moderator Jens Meyer), war der Auftakt zum Online Print Symposium 2022.(Bild: print.de/Gerd Bergmann)

Zwölf Referenten, sechs ausgewählte Start-Ups und rund 250 Teilnehmer an dem neuen Veranstaltungsort Science Congress Center Munich: Das Online Print Symposium hat sich nach der Covid19-bedingten Zwangspause 2021 zurückgemeldet. Beim Event der Onlineprint-Industrie ging es unter anderem darum, wie ein erfolgreicher „Restart“ nach der Pandemie gelingen kann.

Anzeige

Die Auftakt-Keynote kam von Roland Keppler. Kaum ein dreiviertel Jahr in dieser Funktion musste der CEO von Onlineprinters die Unternehmensgruppe bereits durch die Pandemiejahre steuern. Was er aus der Krise mitnimmt, ist unter anderem die Erkenntnis, dass die Volatilität im Markt zwar bleiben werde – doch dass man durch eine gute, interne Kommunikation handlungsfähig bleiben kann. Es sei wichtig, als Unternehmen ebenso wie als Branche eine eigene Haltung zu den Herausforderungen dieser Zeit zu haben, sich realistisch auf eine längere Krise einzustellen und in Szenarien zu denken.

Für den Onlineprint sieht Keppler verschiedene Trends, die in den nächsten Jahren die Entwicklungen vorantreiben werden: Der Shift von Offline- zu Online, die Konsolidierung im Markt, die Internationalisierung, die veränderten Kundenbedürfnisse sowie das Thema Nachhaltigkeit. Wer diese Entwicklungen in seinem Geschäftsmodell berücksichtigt, könne seinen Unternehmenswert auch in Krisenzeiten nachhaltig steigern.

Bernd Zipper: Onlinedruck erholt sich, muss aber neu gedacht werden

Einen Ausblick auf die Entwicklungen des Onlinedrucks hat auch Bernd Zipper, Geschäftsführer von Zipcon Consulting und Mitveranstalter des OPS, gegeben. Nachdem die Corona-Pandemie auch der Druckindustrie einen Einbruch beschert hatte, würden die Zeichen zumindest im Onlinedruck wieder auf Erholung stehen, erklärte Zipper, und verwies auf die Top-5-Onlineprinter in der DACH-Region. Dass auch Print angesichts der Papierknappheit und steigender Energiepreise inzwischen teurer ist, werde „vom Großteil des Marktes akzeptiert“. Dennoch – oder gerade deswegen – sei es das Gebot der Stunde, Onlineprint neu zu denken. Der 08/15-Webshop habe ausgedient, Printabnehmer suchten nach Alternativen und verlangten nach neuen Services. Onlinedruck-Anbieter seien daher aufgefordert, nicht stehen zu bleiben, Vertrauen zu schaffen und mit den Kunden zu interagieren. Laut Zipper steigen die online-generierten Print-Umsätze kontinuierlich und werden gemäß der Zipcon-Prognose bis 2025 erstmals die klassischen Druckumsätze überholen.

Zu den ausgewählten Start-Ups, die sich im Rahmen des OPS vorstellen konnten, zählten zum Beispiel „Hoodie Hoo“, die Software- und Creatorlösungen mit einer API-gesteuerten Textil-Produktion in Izmir kombinieren, um kleine, individuelle Losgrößen zu ermöglichen, und „Design’n Drink“, die auf das digitale Bedrucken von Aluminiumdosen spezialisiert sind,

Am zweite Tag des Online Print Symposiums sprach unter anderem Carles Farre, CEO von HP Pagewide Industrial, über das rasante Wachstum der im Highspeed-Inkjet produzierten Druckvolumina, über das Spannungsfeld zwischen den Herausforderungen in den Lieferketten und den gestiegenen Anforderungen auf Kundenseite – und wie der Wert des digitalen Produktionsdruckes dadurch steigt.

In einer Podiumsdiskussion mit Ulrich Stetter (Präsident des europäischen Dachverbands Intergraf), Ulrich Schätzl (Mitglied des Dscoop-Boards) und den Moderatoren Jens Meyer (Print X Media) und Bernd Zipper (in seiner Funktion als Vorstand der Initiative Online Print) ging es darum, wie Druckunternehmen trotz aller Herausforderungen künftig sowohl Mehr-Wert wie auch Mehr-Geschäft generieren können.