Konradin Druck wird geschlossen: Über 100 Mitarbeiter betroffen

Konradin Druck in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart steht vor dem Aus. Der zur Konradin Unternehmensgruppe gehörende Produktionsbetrieb war seit dem 26. Februar 2025 im vorläufigen Insolvenzverfahren. Doch die Suche nach einem Investor war vergebens. Nun sollen bis Ende Juni die restlichen Aufträge abgearbeitet werden. Anschließend wird der Betrieb geschlossen. Über 100 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.

Das Amtsgericht Esslingen hatte die Stuttgarter Kanzlei Anchor Rechtsanwälte, mit dem vorläufigen Insolvenzverfahren betraut. Noch im März war man dort optimistisch gewesen, dass die Rettung des Unternehmens gelingen könnte. Doch auch mit einer Umstrukturierung war die Druckerei offenbar nicht attraktiv für Investoren. „Deutschland geht es im Moment nicht gut. Früher haben wir immer Käufer gefunden“, wird Vincenz von Braun (Anchor Rechtsanwälte) in einer Regionalzeitung zitiert.

Die Insolvenz eines wichtigen Stammkunden soll Konradin Druck über die üblichen strukturellen Probleme hinaus “hart getroffen” haben. Im Raum Stuttgart spielt auch die Krise der Automotive-Zulieferer eine Rolle. Dies soll dem Pressebericht zufolge ebenfalls zu Umsatzrückgängen beigetragen haben. Mit dem Betriebsrat werde nun ein Sozialplan ausgearbeitet. Im Juli würden dann noch die notwendigen Schritte, beispielsweise der Verkauf der Maschinen, getätigt, bevor Ende Juli endgültig geschlossen wird.

Die Konradin Druck GmbH produzierte bislang im Bogen- und Rollenoffset unter anderem Kataloge und Zeitschriften. Der Druckbetrieb gehört zur Konradin Mediengruppe, die sich selbst als einen der größten Anbieter von Fachinformationen in Deutschland bezeichnet. Das Unternehmen bietet rund 50 Fachmedien und Fachzeitschriften, Wissensmagazine, Special Interest, Online-Portale und Veranstaltungen in unterschiedlichen Fachgebieten an.