Unternehmensbesuch von Staatssekretärin Splett im Kehler Hafen

Koehler Paper plant Wachstum und grüne Energie am Standort Kehl

Zu Besuch bei Koehler Paper am Standort Kehl – der Verwaltungsrat des Hafens Kehl mit Staatssekretärin Gisela Splett (Bündnis 90/Die Grünen) sowie MdL Thomas Marwein (Bündnis 90/Die Grü-nen).(Bild: Koehler-Gruppe)

Koehler Paper will in Kehl weiter wachsen – dafür braucht das Unternehmen mehr Fläche. Beim Besuch von Staatssekretärin Gisela Splett ging es um Zukunftspläne, grüne Energie und die mögliche Abschaffung der Bonpflicht. Der Artikel zeigt, was das für das Unternehmen und den Standort bedeutet.

Die baden-württembergische Staatssekretärin im Finanzministerium, Gisela Splett, hat am 14. Juli den Standort von Koehler Paper im Hafen Kehl besucht. Begleitet wurde sie von weiteren Mitgliedern des Verwaltungsrats der Hafenverwaltung Kehl. Im Mittelpunkt des Besuchs standen Gespräche über die langfristige Entwicklung des Papierproduzenten und die notwendigen Rahmenbedingungen für dessen weiteres Wachstum.

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„Koehler Paper will am Standort Kehl weiter wachsen, außerdem nimmt das Familienunternehmen die Versorgung mit grüner Energie selbst in die Hand – als Eigentümerin des Hafens wollen wir die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“, sagte Staatssekretärin Splett.

Am Kehler Standort arbeiten derzeit rund 600 Menschen. Vor fünf Jahren investierte das Unternehmen rund 300 Millionen Euro in eine neue Produktionslinie. Diese bislang größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte erschloss den Markt für flexible Verpackungspapiere, die Kunststoff bei vielen Anwendungen ersetzen können.

Um langfristig weiter wachsen zu können, benötigt Koehler Paper zusätzliche Flächen im Umfeld des Werks. Dr. Stefan Karrer, Vorstand Technik der Koehler-Gruppe, erklärte: „Wir denken als Familienunternehmen in Generationen. Unsere mittel- bis langfristige Planung sieht weiteres Wachstum in Kehl vor.“

Neben dem Ausbau der Produktion geht es dem Unternehmen auch um die Umsetzung seiner Klimastrategie. Dazu gehört unter anderem die Eigenproduktion von grünem Strom – zum Beispiel durch Photovoltaikanlagen. Diese sollen möglichst in direkter Nähe zum bestehenden Werk entstehen. „Unsere Kunden verlangen Papier, das mit grüner Energie produziert wird“, so Karrer.

Ein weiteres Gesprächsthema war die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekündigte Abschaffung der Bonpflicht. Diese war 2020 eingeführt worden, um Steuerhinterziehung zu verhindern. Staatssekretärin Splett betonte die Bedeutung dieser Regelung: „Die Bonpflicht ist ein wirksames Instrument gegen Steuerhinterziehung, für Verbraucherschutz und fairen Wettbewerb. Eine vorschnelle Abschaffung halte ich für nicht zielführend – insbesondere nicht ohne belastbare Alternativen.“

Sie sprach sich dafür aus, zunächst die für 2025 geplante Evaluierung des Kassengesetzes abzuwarten. Auf dieser Grundlage könnten dann digitale Lösungen entwickelt werden, bevor über eine Lockerung der Bonpflicht entschieden werde.