Mit dem iCE Stitch-Liner Mark V auf dem nächsten Level
Primus-Print automatisiert mit Horizon seine Broschürenproduktion von der Rolle
von Redaktion,
Danny Landsteiner (Key Account Manager, Horizon) und Primus-Print-
Geschäftsführer Ralf Rehmet (rechts) am Sammelhefter iCE Stitch-Liner
Mark V. Laut Ralf Rehmet wird dies sicherlich nicht die letzte Horizon-
Druckweiterverarbeitungsmaschine in seinem Hause bleiben.(Bild: Christian Lukas)
Broschüren sind mit das wichtigste Produkt in unserem Marktsegment“, erklärt Primus-Print-Geschäftsführer Ralf Rehmet. Mit einem iCE Stitch-Liner Mark V von Horizon hat das Unternehmen aus dem sächsischen Großschirma seine Broschürenfertigung nun optimiert – und das mit einem in Deutschland bislang einmaligen Produktionssystem.
Zugleich reagierte Primus-Print mit dem iCE Stitch-Liner Mark V auf die wachsenden Anforderungen im Bereich kleinteiliger und individualisierter Auflagen – und erweiterte darüber hinaus seine eigenen Produktionsmöglichkeiten, Stichwort Fertigungstiefe: Über 95% aller Prozesse finden bei Primus-Print im eigenen Haus statt. „Möglich wurde dies durch kontinuierliche Investitionen in neue Technologien“, berichtet Ralf Rehmet. In den letzten Jahren hat Primus-Print rund drei Millionen Euro in modernste Druck- und Weiterverarbeitungstechnik investiert. Diese Investitionen umfassen leistungsstarke Druckmaschinen, hochautomatisierte Weiterverarbeitungslösungen sowie eine umfassende Versandtechnik und Logistik.
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Keine halben Sachen
„Wenn es um Weiterverarbeitung geht, sind Primus-Print und Horizon langjährige Partner“, freut sich Danny Landsteiner, Horizon-Vertriebsmitarbeiter für Sachsen, und verweist darauf, dass der Name Horizon in den Produktionsstätten allgegenwärtig ist. Klebebinder, Falzmaschinen, Dreiseitenschneider, Systeme zum Rillen, Stanzen und Broschürenfertigen sowie Zusammentraglösungen für die Kalenderproduktion tragen den Schriftzug des japanischen Maschinenherstellers und sind in Großschirma seit Jahren zuverlässig im Einsatz. „Entscheidend ist für uns nicht nur, welche Maschinen wir haben – sondern wie gut die Prozesse ineinandergreifen“, erläutert Rehmet. „Wir setzen auf durchgängige, verkettete Produktionsabläufe statt auf Insellösungen.“ Die Entscheidung für den iCE Stitch-Liner Mark V samt Abroll- und Querschneidemodul fiel auf der drupa 2024 – in Sachsen schätzt man den langlebigen Maschinenbau und den zuverlässigen Service von Horizon. Das im Frühjahr „eingezogene“ Broschürenfertigungssystem wurde direkt mit Horizons Workflow-Management-System iCE LiNK verknüpft. Nach und nach sollen alle Horizon-Systeme an das Tool zur Betriebsdatenerfassung angeschlossen werden.
Simple Bedienung per Touchscreen. (Bild: Christian Lukas)
Hinter dem Markennamen Primus-Print steht die Primus international printing GmbH. Gegründet 1994 als Formulardruckerei, hat sich das Unternehmen zu einem renommierten Online-Anbieter für Geschäfts- und Werbedrucksachen entwickelt. Über 30.000 verschiedene Printprodukte werden heute hergestellt – darunter Werbeartikel, Promotionprodukte, Gastroausstattung, Kalenderprogramme, Großformatdrucke und sogar Fanartikel für Sport und Business. Die Primus international printing GmbH beschäftigt rund 120 Mitarbeiter. Im Mai 2024 wurde das Unternehmen Teil der Sattler Media Group mit Hauptsitz in Bad Oeynhausen in Ostwestfalen. Mit der Integration von Primus-Print stärkte die Gruppe ihre Position im Bereich des Online- und Individualdrucks.
Ein wesentlicher Vorteil von Primus ist die persönliche Betreuung: Statt anonymer Callcenter erwartet die Kunden ein fester Ansprechpartner, der sie von der ersten Anfrage bis zur Auslieferung begleitet. Diese individuelle Betreuung ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen, die über das Standardangebot hinausgehen. Primus-Print sieht sich als Partner für professionelle Geschäftskunden (B2B), die hochwertige und (gern auch) individualisierte Drucklösungen benötigen – etwa für Marketingkampagnen, Verwaltungsprozesse, Messen oder den Point of Sale. Darüber hinaus ist Primus-Print auch ein verlässlicher Partner für andere Druckereien. So übernimmt das Unternehmen bspw. Druck und Logistik für Partnerbetriebe, die sich stärker auf Kundenbetreuung und Vorstufenleistungen konzentrieren möchten. Mit Onlineshops in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Österreich ist Primus-Print zudem international aufgestellt und bietet seine Services in mehreren europäischen Ländern an.
Der Highspeed Sheet Feeder HSF-50 ermöglicht die Zuführung von Einzelbogen mit bis zu 45.000 Bogen/h (A4-Quereinzug) und erlaubt einen schnellen Wechsel zwischen Rollen- und Einzelblattzuführung für maximale Flexibilität. (Bild: Christian Lukas)
In die Produktion
Drucken lassen kann man bei Primus-Print im Offsetdruckverfahren – sowohl im Bogen- als auch im Rollenoffset –, im UV-Offset sowie im digitalen Highspeed-Inkjet-Rollendruck und auch konventionellen Bogen-Digitaldruck. Der Hybrid-Sammelhefter iCE StitchLiner Mark V, der in Sachsen Teil einer kompletten Fertigungslinie ist, verarbeitet sowohl Rollen- als auch Bogenware. Am Anfang dieser Produktionslinie steht der Abroller Unwinder u50 von Tecnau. Horizon arbeitet bei Lösungen für den Highspeed-Inkjet-Rollendruck unter anderem eng mit Tecnau zusammen. Beide bringen ihre jeweiligen Stärken in den Produktionsprozess ein. Direkt nach dem Abroller übernehmen der Tecnau Cutter C51 und das Transportmodul T50s: Die kontinuierlich laufende Papierbahn wird über exakt gesteuerte Querschnitte in Einzelbogen überführt. Diese werden nicht nur auf die gewünschte Abschnittslänge zugeschnitten, sondern auch bündig ausgerichtet.
Den Übergang vom Endlosdruck zur Einzelbogenverarbeitung übernimmt der Horizon Highspeed Sheet Feeder HSF-50, das optionale Bindeglied in der Gesamtkonfiguration und entscheidend für den Einstieg in die Hybrid-Produktion rückstichgehefteter Broschüren. Der HSF-50 übernimmt die zuvor geschnittenen Bögen nahtlos und übergibt sie präzise, positionsgenau und vollautomatisiert weiter. „Diese Konfiguration erlaubt es uns, vom Abrollen der Papierbahn bis hin zur beschnittenen Broschüre vollautomatisch zu produzieren – ohne manuelle Eingriffe und Zeitverlust für einen Rüstvorgang“, erklärt Danny Landsteiner.
Die Broschürenfertigungsanlage im Gesamtüberblick. Im Vordergrund: das Abrollmodul Unwinder u50 von Tecnau. (Bild: Christian Lukas)
Weiter geht es zu den beiden Umschlaganlegern CF-50Da und CF-50Db: „Gerade bei individualisierten Druckprodukten ist die Möglichkeit, zusätzliche Seiten oder Umschläge flexibel einzufügen, ein Gamechanger.“ Die bis zu drei Umschlaganleger erlauben es, gezielt 4-/6- und 8-seitige Umschläge mit und ohne Folienkaschierung in den Sammelheftprozess einzuschleusen und mehrere Jobs auf einer Rolle ohne zeitraubende Stopps zu produzieren – etwa personalisierte oder wechselnde Umschlagvarianten. Das Einfügen erfolgt positionsgenau und vollautomatisch, ohne Produktionsunterbrechung. So eröffnen sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von personalisierten Mailings über Produktbroschüren bis zu wechselnden Versionierungen für unterschiedliche Zielgruppen – alles in einem automatisierten Produktionsprozess.
Herzstück der Anlage
Das Herzstück der Fertigung bildet der Sammelhefter iCE Stitch-Liner Mark V, speziell für die Anforderungen des Digitaldrucks konzipiert. Er besteht aus dem Sammel- und Falzaggregat ACF-50D, dem Heftaggregat SPF-50D und dem Dreiseitenschneider HTS-50. Anders als bei einem konventionellen Sammelhefter werden alle Module von Servomotoren betrieben. Das Ergebnis ist eine variable Produktion von rückstichgehefteten Broschüren mit variablen Seitenzahlen ohne Rüstzeiten bei maximaler Präzision. Qualitativ setzt der iCE Stitch-Liner Mark V durch die Rillung jedes vierseitigen Einzelbogens neue Maßstäbe beim Broschürenfertigen.
Bis zu drei Umschläge oder Einlegeblätter flexibel zuführen – mit dem Horizon Cover Feeder CF-50D. (Bild: Christian Lukas)
Ein zentrales Merkmal ist die vollständige Automatisierung, die den Bedienaufwand deutlich senkt und ein effizientes Arbeiten ermöglicht. Mehrere Barcodereader und automatische Qualitätskontrollen erkennen Fehler frühzeitig und minimieren den Ausschuss. Schnellwechselmechanismen erleichtern rasche Formatwechsel – ein entscheidender Vorteil bei immer kleineren Jobs und sinkenden Auflagegrößen.
Verarbeitet werden Papiersorten von 64 bis etwa 300 g/m², wobei vor allem gestrichene Papiere mit 90, 115, 135 und 170 g/m² zum Einsatz kommen, in matter oder glänzender Ausführung, wie Ralf Rehmet erläutert. Der iCE StitchLiner Mark V verarbeitet diese zu-verlässig und konstant in hoher Qualität. Die Anlage unterstützt Formate von 148 x 210 mm (DIN A5) bis 320 x 320 mm und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 6.000 Broschüren pro Stunde.
Hochpräziser Dreiseitenschneider HTS-50 für den Endbeschnitt der auf dem Stitch-Liner Mark V produzierten Broschüren. (Bild: Christian Lukas)
Ein weiterer Vorteil ist die Anbindungsmöglichkeit an Horizons cloudbasierte Softwarelösung iCE LiNK. Die Integration der Horizon-Systeme in iCE LiNK ermöglicht eine zentrale Überwachung aller Produktionsschritte in Echtzeit, das Auswerten von Produktionsdaten und somit die Optimierung von Prozessen. Außerdem können Wartungsintervalle proaktiv geplant werden. „Wir wollen nicht nur schnell und flexibel fertigen, sondern auch intelligent planen und steuern“, sagt Ralf Rehmet. iCE LiNK liefert alle hierzu notwendigen Betriebs- und Jobdaten, Dashboards und Reportingfunktionen.