Heidelberg begleitet Umstieg auf neues Drucksystem

Speedmaster für Köhler & Bracht

Von links: Drucker Stefan Haertel, Geschäftsführerin Tina Köhler, Heidelberg- Vertriebsmitarbeiter Martin Wilke und Geschäftsführerin Maria Kathmann.(Bild: Christian Lukas)

Nach einer längeren Entscheidungsphase hat sich die Druckerei Köhler & Bracht aus Rastede für eine Investition in die Speedmaster XL75-4+L von Heidelberg entschieden. Auf der drupa kamen das Druckhaus und Sales Manager Martin Wilke ins Gespräch und besiegelten den Kauf.

„Wir konnten das Angebot gezielt bündeln“, erzählt Wilke. Das niedersächsische Druckhaus arbeitet seit seiner Gründung im Offsetdruck mit Heidelberg-Technik – man kennt sich also. „Wir haben den bestehenden Plattenvertrag der Druckerei in den Kauf integriert, ebenso das gesamte Workflow-Angebot. Wenn man aus verschiedenen Schubladen greifen kann, lässt sich ein Paket schnüren, das wirklich passt und in seiner Gesamtheit dem Hause Köhler & Bracht einige Vorteile gebracht hat.“

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Bewährte Partnerschaft

„Irgendwann kommt der Moment, an dem man sagt: Jetzt ziehen wir es auch durch, wenn die Entscheidung für den Austausch des alten Drucksystems erst einmal gefallen ist“, blickt Geschäftsführerin Tina Köhler auf den Kauf zurück. Zwar habe man sich auch bei anderen Anbietern umgesehen, berichtet sie, sich letztlich aber für die bewährte Partnerschaft entschieden.

Gemeinsam mit Maria Kathmann führt Tina Köhler das Unternehmen seit 2011. Damals entstand Köhler & Bracht aus der Fusion von Köhler Druck und Text Team. Zwei Unternehmen die in ihren Ausrichtungen sowohl im Offset und Digitaldruck als auch in der Vorstufe und im Datenmanagement gut zueinander passten. Auch bei Lieferanten und Kunden gab es eine ganze Reihe Überschneidungen, was die Entscheidung einfacher machte, zu fusionieren und den Kundenstamm aus Industrie, Banken, Gastronomie und Handel zusammenzuführen.

„Text Team“, so Maria Kathmann, „hatte damals frisch in eine Fünffarb-Maschine von Heidelberg investiert, mit der wir viele Jahre sehr zufrieden waren.“ Allerdings hatte diese Maschine kein Lackwerk, so dass über ein Farbwerk lackiert werden musste, berichtet Tina Köhler, das war in der täglichen Produktion oft umständlich. Gerade bei doppellagigen Etiketten, die wir für einen großen Kunden entwickelt haben, war das eine echte Herausforderung. Der Wunsch nach einem eigenen Lackwerk war schon lange da, aber es musste eben auch passen – technisch und wirtschaftlich.“

Möglich sind mit der XL75-4+L unter anderem Inline-Spotlackierungen. Das System nutzt eine Kammer-Rakel-Technologie, die präzise und gleichmäßige Lackaufträge während des Druckprozesses erlaubt. Dadurch können spezielle Effekte wie partielle Glanzlackierungen direkt inline realisiert werden, was die Produktionsgeschwindigkeit deutlich erhöht.

Heidelberg Speedmaster XL75-4+L: Mit ihrem Lackwerk sind jetzt Veredlungsschritte möglich, für die zuvor aufwendig „um die Ecke“ gedacht werden mussten. (Bild: Christian Lukas)

Axis Control integriert

Die neue Speedmaster XL75-4+L ist mit der neuesten Generation des spektralen Mess- und Regelsystems Axis Control ausgestattet. Der auf dem Tisch des Leitstands über ein Vakuum fixierte Bogen wird mit einem LED-Messkopf ausgemessen. Dabei erkennt Axis Control automatisch den Messstreifen und übermittelt nach jeder spektralen Messung nach Freigabe des Druckers die Korrekturen an die XL 75-4+L.

Neu ist auch der vollautomatische phasenversetzt arbeitende Plattenwechsel AutoPlatePro. Alle Platten werden bei jedem Druckwechsel vollautomatisch gewechselt. Das spart nicht nur Zeit, auch der Drucker wird erheblich entlastet und kann in der Zwischenzeit andere Tätigkeiten ausführen.

Mit dem Kauf der neuen Speedmaster hat man sich auch für die Einführung des Workflow Prinect Production Manager entschieden, der beispielsweise die Datenaufbereitung, das Color Management oder das Ausschießen über automatisierte Prozessketten ermöglicht. Über das Prinect Portal können Kunden auf bereits gerippte Daten zugreifen und sich das fertige Produkt am Monitor anschauen und mit Korrekturen sowie Anmerkungen versehen. Nach Freigabe durch den Kunden fließen die Änderungen automatisch in den Workflow zurück und können, falls gewünscht, direkt in die Produktion übernommen werden.

„Ein Kunde von uns“, gibt Tina Köhler ein Beispiel, „ist ein großer Systemgastronom. Für ihn übernehmen wir nicht nur die komplette Sendelogistik seiner Drucksachen – er kann auch selbst jederzeit online seine Aufträge freigeben und den Status überprüfen.“

Am Kontrollstand laufen die Fäden zusammen. (Bild: Christian Lukas)

Rundumbetreuung

Die Installation der neuen Speedmaster XL75-4+L wurde auf ihrem Weg von Heidelberg begleitet. Das begann mit dem Abbau der alten Anlage, der von Paradowski im Auftrag von Heidelberg durchgeführt wurde. Heidelberg koordinierte die nötigen Anpassungen von Leitungsverläufen im Gebäude mit regionalen Handwerksbetrieben. Kai Schönfisch, Betriebsleiter des Druckhauses, musste im Grunde nur noch die Frei-gabe für die empfohlenen Maßnahmen erteilen.

„So eine Rundumbetreuung war für uns eine große Unterstützung“, sagt Maria Kathmann. Im Januar waren alle vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen, Ende Februar stand das neue Drucksystem – betriebsbereit und auf die spezifischen Anforderungen des Hauses zugeschnitten. Im März folgten dann die letzten Feineinstellungen.

„Unsere vorherige Maschine hat uns 15 Jahre treue Dienste geleistet“, endet Tina Köhler, „in der Zeit haben sich viele Arbeitsprozesse weiterentwickelt und manch eine Anforderung ergibt sich erst im Praxisbetrieb. Da mussten wir hier und da nachjustieren, aber das bewegte sich im ganz normalen Rahmen.“

Kontakt:

Köhler & Bracht
www.koehler-bracht.de

Heidelberger Druckmaschinen
www.heidelberg.com