Welche Folgen hat die Coronakrise?

Serie: Drei Fragen an… Stephan Steuber

Stephan Steuber (Geschäftsführer Heinrich Steuber GmbH + Co.).

Die Drupa 2020 konnte dieses Jahr nicht stattfinden und wurde auf 2021 verschoben. Wie geht ein Aussteller, der die Messe 2020 fest eingeplant hatte, damit um? Welche Folgen hat die Coronakrise? Das Fachmagazin Grafische Palette befragte Stephan Steuber, Geschäftsführer des Mönchengladbacher Systemhauses Heinrich Steuber GmbH + Co.

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Grafische Palette: Die Drupa 2020 ist ausgefallen. Wie geben Sie neue Technologien an Kunden weiter?

Stephan Steuber: Die Hersteller haben ihre Neuerungen mit Fokus auf die Drupa fertiggestellt und fieberten der Messe genau wie wir entgegen. Nun gilt es Wege zu finden, diese Neuheiten den Kunden auch ohne die Drupa zugänglich zu machen und auf dem Markt zu etablieren. Möglich sind Open-House-Veranstaltungen in den Herstellerwerken oder in unserem Showroom. Wir bei Steuber forcieren seit einiger Zeit auch die Nutzung der sozialen Netzwerke und den hauseigenen Blog – das Steuber-Anwenderforum – in dem wir interessante Neuerungen sowie immer wiederkehrende Problematiken behandeln und eine lösungsorientierte Plattform geschaffen haben. Die Resonanz ist sehr gut. Aber es geht natürlich nichts über den persönlichen Kontakt zum Kunden.

Grafische Palette: Wie helfen Sie sich und Ihren Kunden durch die Corona-Krise?

Stephan Steuber: Ein schwieriges Thema. Auch wir sind natürlich direkt betroffen und als Partner unserer Kunden gleichzeitig Spiegel der Druckindustrie. Wir erkennen sehr schnell in welchem Zustand sich die Betriebe befinden – dafür ist zum Beispiel unser Materialgeschäft ein sehr zuverlässiger Gradmesser. Uns hilft sicherlich die breite Aufstellung unseres Hauses. Für den Servicebereich »Druck und Weiterverarbeitung« haben wir unseren Kunden interessante Angebote gemacht, z. B. den Umfang der Dienstleistung betreffend oder verlängerte Zahlungsziele für größere Reparaturen. Die Resonanz ist gut und so schaffen wir es, die Umsatzrückgänge in Grenzen zu halten. Daneben erarbeiten wir gerade neue Konzepte, um noch stärker Consultingdienstleistungen anbieten zu können.

Grafische Palette: Wie sehen Sie die Zukunft der Druckbranche, besonders im Bereich Postpress?

Stephan Steuber: Die Druckindustrie wird sich, beschleunigt durch die Krise, weiter grundlegend verändern. Wie für uns die Zukunft aussieht, hängt stark davon ab, wie zügig die Branche aus dieser Krise kommt. Wir sehen da im Augenblick Unterschiede. Es gibt Produkte, die ziemlich unbeeindruckt von der Krise stark bleiben oder sogar wachsen. Zu nennen sind da Verpackungen und Etiketten. Beim klassischen Akzidenzdruck stellt es sich anders dar. Hier sind die Rückgänge deutlich. Das betrifft zum Teil auch die Mailingproduktion. Für unsere Kunden bedeutet das möglicherweise, das eigene Portfolio und ihre Prozessketten zu überdenken. Hierbei stehen wir mit unserer Erfahrung zur Verfügung und beraten derzeit einige Unternehmen in Richtung einer industriell geprägten Arbeitsweise im Postpress.

Wenn Sie sich für die gesamte Ausgabe des Magazins Grafische Palette 3/2020 intereessieren: Hier geht`s zum kostenlosen Download.