IOP stellt Standard für Datenweitergabe im Zuge der EU-Entwaldungsverordnung vor
von Redaktion,
Dominik Haacke, ESG-Arbeitskreis-Mitglied der IOP, ist Projektverantwortlicher für EUDR-X.(Bild: IOP)
Die Initiative Online Print e.V. (IOP) hat “EUDR-X Version 1.0.0” veröffentlicht, einen neuen offenen Datenstandard zur automatisierten Weitergabe von Informationen gemäß der EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR). Ziel sei es, schreibt die IOP in einer Pressemitteilung, insbesondere in der kleinteiligen, stark digitalisierten Druckproduktion – etwa bei Onlineprint, Print-on-Demand oder Mass Customization – einen maschinenlesbaren und praxisnahen Weg zur rechtskonformen Datenweitergabe entlang der Lieferkette zu schaffen. Laut IOP profitiere auch die klassische Druckindustrie von diesem neuen Standard und könne ihn in vollem Umfang kostenfrei nutzen.
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Mit Inkrafttreten der EUDR stehen Unternehmen der Druck- und Papierbranche vor der Herausforderung, Referenz- und Verifikationsnummern (DDR/DDV) im Rahmen von Sorgfaltserklärungen (DDS) durchgängig und nachverfolgbar zu dokumentieren. Insbesondere kleinere Aufträge würden hier laut IOP ohne automatisierte Prozesse hohe manuelle Aufwände erzeugen und Fehlerpotenzial bergen.
EUDR-X bietet nun eine Lösung an: Ein offener, lizenzfreier Datenstandard, der sich nahtlos in bestehende ERP- und Produktionssysteme integrieren lasse. Er basiert auf JSON (empfohlen), unterstützt auch XML und – mit Einschränkungen – CSV. Technische Doku, Beispiel-Dateien und Schemas stehen frei zur Verfügung. Der Standard ist über Github kostenfrei zu beziehen.
„Nur durch intelligente Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette schaffen wir Effizienz und Nachhaltigkeit zugleich“, sagt Dominik Haacke, ESG-Arbeitskreis-Mitglied der IOP und Projektverantwortlicher für EUDR-X. Haacke ist seit über 25 Jahren in der Druckindustrie tätig und bei mediaprint solutions Experte für digitale Transformation. EUDR-X wurde im Rahmen des Arbeitskreises ESG der IOP in enger Zusammenarbeit mit Softwareanbietern, Druckdienstleistern und Zulieferern entwickelt. Das Ziel: eine einfache, interoperable Lösung, die sowohl große als auch kleine Marktteilnehmer unterstützt – und die Anforderungen der EUDR rechtssicher abbildet.
„Die Entwicklung zeigt, was möglich ist, wenn Unternehmen branchenübergreifend kooperieren. Die IOP ist keine geschlossene Gesellschaft, sondern eine Plattform für Wissenstransfer, Innovation und gemeinsames Handeln“, betont Bernd Zipper, Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. Die Initiative Online Print (IOP) ist ein 2007 gegründeter, unabhängiger Zusammenschluss von Unternehmen der europäischen Onlineprint-Industrie.
Mit dem Launch von EUDR-X beginnt laut IOP nun die Phase des aktiven Austauschs: Die IOP sucht den Dialog mit angrenzenden Branchen, EUDR-Plattformanbietern und Marktteilnehmern in der Lieferkette, um die Interoperabilität zu verbessern und EUDR-X als durchgängigen Austauschstandard zu etablieren – auch im Zusammenspiel mit E-Lieferschein, E-Rechnung oder Logistiksystemen.