Ab Mitte/Ende 2019 soll kostenfreier Online-Zugriff möglich sein

FFI erarbeitet Datenbank für Karton

Christian Schiffers, FFI-Geschäftsführer (Bild: FFI)

Wie der Fachverband Faltschachtel-Industrie e.V. (FFI) im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gab, startet der Verband mit der Implementierung einer in Deutsch und Englisch verfügbaren, internationalen Online-Kartondatenbank. In dieser sollen künftig alle in der Branche eingesetzten Faltschachtelkartons mit ihren jeweiligen technischen Daten und Zertifikaten eingestellt werden.

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Innerhalb der Datenbank werden laut FFI für jeden Faltschachtelkarton die öffentlich verfügbaren technischen Daten wie Biegesteifigkeit, Dicke, Feuchte, Weißgrad etc. enthalten sein. Jeder Datensatz werde um technische Datenblätter, Unbedenklichkeitsbescheinigungen oder Werkszertifikate des jeweiligen Faltschachtelkartons ergänzt. Nicht enthalten werde die Datenbank betriebswirtschaftliche oder kalkulatorische Daten wie Preise, AGB, Lieferzeiten oder Lagerbestände.

Kartondatenbank soll Supply-Chain-Kosten reduzieren

Wie Christian Schiffers, Geschäftsführer des FFI erläuterte, war der Ausgangspunkt für das Projekt die Feststellung des FFI Ausschusses Einkauf, dass zentrale bzw. online gestützte Materialdatenbanken in vielen anderen Branchen seit langem etabliert seien, aber nicht so in der Faltschachtel-Industrie. Nach Schätzungen existierten bei den europäischen Faltschachtelherstellern ca. 300 bis 500 analoge oder digitale, dezentrale Datenbanken mit Produktinformationen über die in der Faltschachtel-Industrie eingesetzten Kartonsorten. Auch die Kartonhersteller würden laut FFI all ihren Kunden ihre produktbezogenen, technischen Informationen und Zertifikate in unterschiedlichen Quellen und Formaten bereitstellen und somit ebenfalls erheblichen Aufwand betreiben.

„Ziel der zentralen „Multi-to-multi-Datenbank“ ist daher die Reduzierung von Ineffizienz und Administrationskosten sowohl auf Seiten der Kartonerzeuger als auch der Faltschachtelhersteller“, so FFI-Geschäftsführer Schiffers. Zudem unterstütze die Datenbank die Faltschachtelhersteller bei ihren Auditierungen, da die Datensätze durch automatisierte Pflegeaufforderungen an die Dateneingeber mit Nachverfolgung stets auf dem aktuellen Stand seien, so Schiffers.

Der Umsetzungsphase ging eine fast zweijährige Konzeptionierung in den Gremien des FFI und mit den Projektpartnern sowie eine juristische Prüfung voraus. Für Implementierung und Betrieb der Datenbank haben Vorstand und Beirat des FFI eine Finanzierung im mittleren fünfstellingen Bereich beschlossen.

Abgestuftes Nutzungskonzept

Der FFI wird mit jedem Datenlieferanten (Kartonhersteller) und Datennutzer (FFI-Mitglied/Faltschachtelhersteller) einen Nutzungsvertrag abschließen. Beispielsweise sei geplant, dass alle teilnehmenden Kartonhersteller sowie die Mitglieder anderer nationaler Faltschachtelverbände innerhalb des europäischen Verbands ECMA (European Carton Makers Association) einen Zugang zur Datenbanknutzung erhalten. Auch Nichtmitglieder des FFI würden nicht außen vor bleiben: in eingeschränktem Maße könnten auch sie auf gewisse Funktionalitäten der Datenbank zurückgreifen.

Voraussichtlich Mitte/Ende 2019 soll die Datenbank für den kostenfreien Online-Zugriff bereitstehen.

 

 

 

 

 

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