Vorstöße von Heidelberg und VDMB

Forderungen nach schnellen Impfmöglichkeiten für Betriebe

Holger Busch (r.), VDMB-Hauptgeschäftsführer, begrüßt die Teilnehmer der digitalen Vorstandssitzung des bayerischen Verbandes. (Bild: VDMB/Marina Kuhn)

Dass Branchen wie Einzelhandel, Tourismus und Gastronomie, Messen sowie Kulturveranstaltungen vom Lockdown nach wie vor massiv betroffen sind, macht sich auch in der Auftragslage vieler Druckereien bemerkbar. Umso mehr setzen die Unternehmen angesichts der sich verbessernden Infektionslage und der fortschreitenden Impfkampagne auf verlässliche Öffnungsszenarien. Einhellig forderte jetzt der Vorstand des Verbands Druck+Medien Bayern (VDMB) in seiner jüngsten virtuellen Sitzung die Politik auf, den Unternehmen die Möglichkeit zu geben, ihre Belegschaften impfen zu lassen.

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„Wenn wir hier die Energie und das Organisationstalent unserer Unternehmen voll in die Waagschale werfen, kann das angestrebte Ziel der Herdenimmunität deutlich schneller erreicht werden“, so Christoph Schleunung, Vorsitzender des VDMB.

In Richtung Politik gab er die dringende Empfehlung, die Unternehmen in ihrer jetzigen schwierigen Lage nicht noch zusätzlich mit weiteren gesetzlichen Auflagen und Bürokratieanforderungen zu belasten. „Die Krise trifft die Unternehmen gegenwärtig fast noch stärker als im letzten Jahr. Viele Reserven sind aufgezehrt und auch bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hinterlassen mehr als zwölf Monate der Krise ihre Spuren“, fasst Schleunung die Lage zusammen. Nichtsdestotrotz erwiesen sich die bayerischen Druckunternehmen als erstaunlich robust. Insolvenzen und Betriebsschließungen seien bislang nur vereinzelt der Fall. „Viele Kolleginnen und Kollegen berichten mir, dass sie die Krise bislang mit einem blauen Auge überstanden haben. Das macht mir für die Überwindung der Krise Mut“, so Christoph Schleunung.

Auch Heidelberg will impfen

Bereits am 27. April hatte der Vorstandsvorsitzende der Heidelberger Druckmaschinen AG, Rainer Hundsdörfer, die baden-württembergische Landesregierung in einem Offenen Brief aufgefordert, dass auch in Baden-Württemberg ab sofort mit den Impfungen in den Betrieben für gefährdete Personengruppen gestartet werden dürfe.

Der Heidelberg-CEO schrieb an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und an den Minister für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg, Manne Lucha, unter anderem: „Je schneller und je mehr Menschen geimpft werden, desto rascher und steiler kann es auch wirtschaftlich wieder aufwärts gehen. Deswegen verstehen wir es als Vertreter der Wirtschaft nicht, warum unsere Betriebsärzte nicht ab sofort breiter in die Impfkampagne miteinbezogen werden – sie stehen dafür bereit! Mit großem Erstaunen haben wir vernommen, dass Impfungen in Rheinland-Pfalz in ausgewählten Unternehmen, z. B. bei der BASF, bereits möglich sind – in unserem Bundesland dagegen noch nicht.“

Hundsdörfer unterstrich, dass man „vorbereitet und startklar“ sei, die Politik in ihrer Impfkampagne „maximal zu unterstützen“: „Wir haben langjährige Erfahrung mit Impfangeboten. Unser medizinisches Fachpersonal kann die Maßnahmen sehr schnell durchführen – und dadurch die Impfzentren und Hausärzte massiv entlasten. Zudem haben wir durch die Alterspyramide viele Mitarbeitende 60+, die laut Priorisierung jetzt für eine Impfung berechtigt sind.“

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