Neues Veranstaltungsformat des Druckmaschinenherstellers
“Shift 2025” bei Heidelberg: Austausch über Prozessdigitalisierung und hybride Druckproduktion
von Redaktion,
Bei der "Shift 2025" von Heidelberg stand die Möglichkeit im Mittelpunkt, sich mit Experten zu vernetzen und sich über Lösungsansätze für eine digitale Transformation auszutauschen.(Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)
Die Heidelberger Druckmaschinen AG konnte jüngst mehr als 200 Teilnehmer bei ihrer Veranstaltung “Shift 2025” begrüßen. Im Zentrum stand die Möglichkeit, sich mit Experten zu vernetzen und sich über Lösungsansätze für eine digitale Transformation auszutauschen.
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Ein enorm hoher Kosten- und Wettbewerbsdruck sowie die zunehmende Schwierigkeit, am Markt das geeignete Personal zu rekrutieren, treiben die Druckindustrie um. Eine zusätzliche Herausforderung ist die Tatsache, dass Druckereien einen nennenswerten Teil ihres Umsatzes, den sie früher mit Aufträgen in hohen Auflagen erzielt haben, heute durch eine Vielzahl an kleinen Aufträgen erwirtschaften müssen.
Mit herkömmlichen Arbeitsmethoden sei eine solche Auftragsstruktur nur noch schwer wirtschaftlich zu bewältigen, schreibt Heidelberg in einer Pressemitteilung zur Veranstaltung. Die Lösung sei eine konsequente Digitalisierung bzw. Automatisierung möglichst vieler Prozesse sowie der verstärkte Einsatz von Robotik, um manuelle Eingriffe auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.
Mit diesen Themen beschäftigte sich die “Shift 2025”, ein zweitägiges Veranstaltungsformat der Heidelberger Druckmaschinen AG mit externen Referenten einerseits und interaktiven Praxis-Workshops andererseits.
Lösungsansätze vermitteln
Der erste Tag stellte Praxisanwendungen aus verschiedenen Unternehmen in den Mittelpunkt. Einer der sechs Referenten war Rob Cross, Co-Geschäftsführer von Micropress Printers Ltd. (Reydon, England). Er schilderte, wie das Unternehmen dank Automatisierung, Robotik und KI seine Prozesse beschleunigt und den Personalmangel entschärft hat. Micropress produziert auf einer Speedmaster XL 106 mit Plate to Unit sowie auf mehreren Digitaldrucksystemen. Sämtliche Prozesse werden über Prinect gesteuert. An den Falzmaschinen setzen Roboter die Pakete auf Paletten ab. Autonomous Mobile Robots (AMR) verschieben die Paletten zwischen den einzelnen Maschinen.
Bauer Packaging mit Sitz in Pfedelbach bei Heilbronn ist auf den Etikettendruck und die Verpackungsproduktion spezialisiert. Das Unternehmen hat die Produktion weitgehend digitalisiert. Mit der Kombination von Prinect Production von Heidelberg und Symphony von Ctrl-s werden die zahlreichen Etikettenaufträge gebündelt, die Nutzen automatisch ausgeschossen und auf mehreren Digitaldrucksystemen ausgegeben. Auf Polar Schneidetechnik berechnet Compucut Auto-Control vollautomatisch die Schneideprogramme. Täglich werden so rund 700 Aufträge ausgeführt. Für die jährlich mehr als 600 Millionen produzierten Faltschachteln arbeitet Bauer Packaging u.a. mit einer Stanze Mastermatrix 106 CSB.
In der Druckindustrie ist das Spektrum, das digitalisiert und automatisiert werden muss, besonders groß. Es reicht vom Eingang eines Auftrags, über die Planung, die Produktion und die Materialwirtschaft bis zum Versand mit Rechnungsstellung und der Bewertung der KPI’s (Key Performance Indicators). Dieser weiten Thematik war der zweite Tag der Veranstaltung im “Home of Print” am Standort Wiesloch-Walldorf gewidmet.
Ein besonderes Augenmerk galt der hybriden Druckproduktion mit der Speedmaster Technologie einerseits und Digitaldruck mit der Jetfire 50 bzw. Versafire Systemen andererseits. Im Zentrum stand die vollautomatische Workflow-Steuerung über den neuen Workflow Prinect Touch Free, der ab Ende 2025 verfügbar sein soll.