Papierindustrie: Produktion rückläufig – Verpackungspapiere weiter im Aufwind
von Redaktion,
Die gestiegene Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen und die stabile Entwicklung des Online-Handels sorgen bei den Verpackungspapieren weiterhin für Rückenwind.(Bild: Verband Die Papierindustrie)
Die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie blickt auf ein insgesamt schwieriges erstes Halbjahr 2025 zurück. Wie der Branchenverband Die Papierindustrie berichtet, sank die Gesamtproduktion von Papier, Karton und Pappe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,1 Prozent auf 9,6 Mio. Tonnen. Insbesondere der Bereich der grafischen Papiere verzeichnete einen deutlichen Rückgang von 17 % – getrieben durch Digitalisierung, Werbemarktverschiebungen und Standortschließungen.
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Besser entwickelten sich dagegen die Verpackungspapiere, deren Produktion um 1,5 % auf 6,4 Mio. Tonnen zulegte. Damit machen sie mittlerweile rund zwei Drittel der Gesamtproduktion aus. Die gestiegene Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen und die stabile Entwicklung des Online-Handels sorgen in diesem Segment weiterhin für Rückenwind.
Im Bereich technischer und Spezialpapiere war ein leichter Rückgang um 1,4 % zu verzeichnen, Hygienepapiere gingen um 3,3 % zurück. Der Branchenumsatz lag in den ersten sechs Monaten 2025 bei 7,4 Mrd. Euro – ein Minus von 2,1 % gegenüber dem Vorjahr. Der Inlandsabsatz ging dabei stärker zurück (-4,6 %) als der Export (-1,9 %).
Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich hingegen bei der Fachkräftesicherung: Mit 923 angebotenen Ausbildungsplätzen erreicht die Branche einen neuen Höchststand seit 2004. Die Zahl der besetzten Ausbildungsplätze stieg um 5 % auf 720.
Kritisch äußerte sich Verbandspräsident Hans-Christoph Gallenkamp zur energiepolitischen Lage: Die angekündigten Entlastungen bei den Energiekosten – etwa durch die Abschaffung der Gasspeicherumlage und die Senkung der Stromsteuer – seien bislang nicht wirksam umgesetzt. Gallenkamp fordert einen verlässlichen energiepolitischen Fahrplan: „Nur mit planbaren Rahmenbedingungen lassen sich Investitionen in Nachhaltigkeit und Energieeffizienz realisieren.“