Zwölf Papierfabriken in Europa und den USA

UPM und Sappi planen Joint Venture im Bereich grafischer Papiere

UPM und Sappi planen ein gemeinsames Unternehmens im Bereich grafischer Papiere.
UPM und Sappi planen ein gemeinsames Unternehmens im Bereich grafischer Papiere. (Bild: freepik)

Die Papierhersteller UPM und Sappi haben eine nicht-bindende Absichtserklärung zur Gründung eines gemeinsamen Unternehmens im Bereich grafischer Papiere unterzeichnet. Das geplante Joint Venture soll zwölf Papierfabriken in Europa und den USA umfassen und zu gleichen Teilen beiden Partnern gehören.

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Mit einem solchen  Zusammenschluss wollen die beiden Hersteller auf die anhaltenden Herausforderungen der europäischen Grafikpapierindustrie, wie sinkender Nachfrage, Überkapazitäten, hohen Energiekosten und zunehmendem Importdruck, reagieren. “Das geplante Joint Venture würde eine entschlossene Antwort auf die strukturellen Veränderungen sein”, erklärt UPM-CEO Massimo Reynaudo.

Das neue Unternehmen solle einen ausgewogeneren und widerstandsfähigeren europäischen Markt schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Importen stärken.

Geplante Maßnahmen zur Umsetzung

Das Kernstück der Strategie ist die strategische Allokation von Produktionsmengen auf die effizientesten Papiermaschinen der beiden beteiligten Unternehmen. Dadurch soll eine nachhaltigere Kapazitätsauslastung erreicht werden. Das geplante Unternehmen würde folgende Standorte umfassen:

  • Von UPM: Acht Papierfabriken in Finnland (Kymi, Rauma, Jämsänkoski), Deutschland (Nordland, Augsburg, Schongau) und Großbritannien (Caledonian) und USA (Blandin)
  • Von Sappi: Vier Papierfabriken in Finnland (Kirkniemi), Deutschland (Ehingen), Österreich (Gratkorn) und den Niederlanden (Maastricht)

Die Partner erwarten sich dadurch jährliche Synergieeffekte von rund 100 Millionen Euro durch Anlagenoptimierung, Rationalisierung des Produktportfolios, Optimierung der Logistik, effizienteres Beschaffungswesen und weitere operative Verbesserungen. Darüber hinaus sieht der Fahrplan vor, die Emissionen bis 2030 um bis zu 70 Prozent zu senken – durch optimierte Kapazitätsauslastung, gesteigerte betriebliche Effizienz und Investitionen in die Dekarbonisierung.

Das Joint Venture wird mit einem kombinierten Unternehmenswert von 1,42 Milliarden Euro bewertet und soll unabhängig finanziert werden. UPM erhält 613 Millionen Euro in bar, Sappi 139 Millionen Euro – beide behalten jeweils 50 Prozent der Anteile.

Für die Kunden erwarten Sappi und UPM nach eigenen Angaben die Möglichkeit, von langfristiger Verlässlichkeit und gesicherter Versorgung zu profitieren. Das Joint Venture werde trotz Optimierungen ein breites Portfolio an grafischen Papierprodukten anbieten. Durch den Abbau von Überkapazitäten und effizientere Strukturen könne sich die Marktsituation stabilisieren, was potenziell auch Preisschwankungen dämpfen könnte. Die geplante Reduktion der CO₂-Emissionen unterstütze Druckereien und ihre Kunden bei der Erreichung eigener Klimaziele.

Bis zum Vollzug der Transaktion, der für Ende 2026 erwartet wird, arbeiten beide Unternehmen weiterhin getrennt und unabhängig. Die Gründung des Joint Ventures steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen, insbesondere der EU-Kartellbehörden. Die endgültigen Vereinbarungen sollen in der ersten Jahreshälfte 2026 unterzeichnet werden.