Gespräch mit Alexander Grossmann von der HTWK

Wissenschaftlich publizieren im Selbstverlag

Alexander Grossmann (HTWK Leipzig).

Wer in Forschung und Wissenschaft weiterkommen will, muss publizieren. Bislang erfolgte das über Wissenschaftsverlage, die teilweise hohe Produktionsgebühren verlangen. Um diese zu sparen, werden Unis und Hochschulen selbst verlegerisch tätig.

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Die HTWK Leipzig entwickelt derzeit in ihrem Forschungsprojekt Open-Access-Hochschulverlag einen medienneutralen sowie kosten- und personaleffizienten Workflow, der es Hochschulen ermöglichen soll, wissenschaftliche Publikationen in digitaler Form als Open Access und als gedrucktes Buch zu veröffentlichen. Alexander Grossmann, Professor für Verlagsmanagement und Studiendekan für Buch- und Medienproduktion an der HTWK Leipzig, ist einer der Initiatoren des Projekts. DD-Autorin Nicola Scheitele hat Grossmann dazu befragt:

print.de: An der HTWK Leipzig gibt es den Open-Access-Hochschulverlag. Sie entwicklen gerade einen Workflow für Hochschulverlage. Können Sie schon etwas darüber sagen, wie dieser aussehen wird?
Alexander Grossmann: Wir wollen dieses Projekt an der HTWK Leipzig bis Ende 2019 umsetzen. Das Ziel ist, einen modularen Workflow zu entwickeln, der sowohl die gedruckte als auch elektronische Fassung von Hochschularbeiten umsetzt. Das heißt, die Hochschulen sollen in die Lage versetzt werden, auch ohne spezielles Expertenwissen aus der Druck- oder Verlagsbranche alle dafür notwendigen Schritte ausführen zu können. Modular deshalb, weil jede Einrichtung andere Anforderungen an Ausstattung, Layout, Form und Auflage hat. Außerdem stehen den Hochschulen oder Hochschulbibliotheken nicht in gleichem Masse finanzielle oder personelle Mittel zur Verfügung, die für die Umsetzung des Workflows erforderlich sind. Jede Hochschule soll selbst entscheiden können, welche Leistungen sie zukauft oder selbst ausführen möchte.

print.de: Wie können dabei hiesige Druckdienstleister ins Spiel kommen beziehungsweise im Spiel bleiben?
Alexander Grossmann: Gerade für flexible, innovative Druckdienstleister, die sich auf Digitaldruck und Print on Demand spezialisiert haben, ergibt sich durch unser Konzept eine Chance, neue Märkte zu erschließen. Hochschulpublikationen zeichnen sich durch kleine Auflagen und ein flexibles Bestandsmanagement aus, um bei Nachbestellungen rasch und kostengünstig liefern zu können.

Das ganze Interview mit Alexander Grossmann sowie die Hintergründe über die Schwierigkeiten und Herausforderungen bei wissenschaftlichen Publikationen lesen Sie im aktuellen Deutschen Drucker. Das Heft kann als Einzelausgabe im print.de-Shop bestellt werden. Dort finden Sie auch alle Infos zu unseren Abo-Angeboten.

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