Zusammenlegung in Saarbrücken

Zeitungsdruckerei in Trier soll geschlossen werden

Die Zeitungsdruckerei in Trier soll geschlossen, die Produktion nach Saarbrücken verlagert werden. (Bild: Archiv)

Der Trierische Volksfreund will den Druck seiner Tageszeitungsausgaben nach Saarbrücken verlagern und die Druckerei in Trier schließen. Eine entsprechende Empfehlung gab der Aufsichtsrat der Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei, zu der der Volksfreund und seine Gesellschaften gehören. Grund für die Schließung ist die unzureichende Auslastung des Betriebes, in dem seit 2014 eine 32-Seiten KBA Cortina druckt.

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Einem Bericht des Trierischen Volksfreunds zufolge wurde die Belegschaft von der Geschäftsführung über die Schließungspläne informiert. Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan sollen, wie es heißt, schnell gestartet werden. Betroffen von einer Schließung in Trier wären 36 Mitarbeiter, davon zehn geringfügig Beschäftigte.

Die Geschäftsführer Thomas Marx und Thomas Deicke halten die Stilllegung der Produktion in Trier aus wirtschaftlichen Aspekten für unausweichlich. „Leider ist es nicht möglich, bei steigenden Digital-Auflagen, aber rückgängigen Print-Auflagen bei Tageszeitung und Anzeigenblättern, zwei Druckereien wirtschaftlich zu betreiben. Zumal diese nur knapp 100 Kilometer voneinander entfernt liegen“, wird Thomas Marx in dem Zeitungsbericht zitiert.

Es sei in der durch Corona geprägten wirtschaftlich schwierigen Zeit nicht möglich, neue nennenswerte Aufträge zu gewinnen, die eine größere tägliche Auslastung der Druckerei am Standort Trier gesichert hätte. „Wir hatten dazu konkrete Verhandlungen geführt. Leider haben wir aber keine Zusage für einen relevanten Auftrag erhalten, der uns neben der Produktion des Trierischen Volksfreund die notwendige wirtschaftliche Auslastung der Druckerei in Trier gewährleistet hätte“, erläutert Marx.

Nur am Standort Saarbrücken bestehe aufgrund der drucktechnischen Ausstattung die Möglichkeit, beide Tageszeitungen – den Trierischen Volksfreund und die Saarbrücker Zeitung – parallel zu drucken. Die in Trier im Einsatz befindliche Druckmaschine reiche für den Druck dieser Gesamt-Auflage nicht aus.

Der Trierische Volksfreund erscheint nach eigenen Angaben mit fünf Lokalausgaben in einer täglichen Auflage von bis zu 69.000 Exemplaren. Bei der Inbetriebnahme der Cortina vor sieben Jahren war noch von rund 100.000 Ex. die Rede gewesen. Die Saarbrücker Zeitungsgruppe gehört ihrerseits mehrheitlich zur Rheinische Post Mediengruppe mit Sitz in Düsseldorf.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Ich habe in der Zeit bei diesem “Unternehmen” gearbeitet, als die neue KBA Cortina an den Start ging. Zu dieser Zeit wurde schon sehr, sehe lange keine Auflage von 100.000 Ex. erreicht. Die stärkste Ausgabe, Samstag/Sonntag, war mit gerade einmal 85.000 Ex. im Druck.

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