Mit MCS auf der Erfolgsspur im industriellen Inkjet-Druck

15 Jahre profi-tec in Rheine

Matthias Siegel (Grafische Palette) erfuhr im Gespräch mit profi-tec-Vertriebsleiter Martin Müller und Geschäftsführer Michel Strippoli (von links), welche Anforderungen an den Hochleistungsinkjet gestellt werden und warum Vertrauen der Anfang von allem ist.

Die profi-tec GmbH mit Sitz in Rheine zählt zu den bekanntesten Anbietern im Bereich des industriellen Inkjet-Drucks für variable Daten. Zum Portfolio der MCS-Generalvertretung gehören modulare Inkjet-Drucksysteme, die sich flexibel in vorhandene Produktionslinien integrieren lassen – etwa das leistungsstarke MCS Eagle30 UV-System, das mit hoher Druckqualität und Geschwindigkeit punktet. Haupteinsatzbereiche sind personalisierte Mailings, Adressierungen und individualisierte Marketingkampagnen.

Darüber hinaus bietet das Unternehmen Vakuum-Transporttische, Vereinzelungssysteme sowie ein breites Spektrum an Zubehör und Verbrauchsmaterialien. Mit dem Vertrieb solcher Materialien hat vor 15 Jahren alles angefangen. Der 15. Geburtstag ist ein guter Zeitpunkt, um mit Unternehmensgründer und Geschäftsführer Michel Strippoli sowie Vertriebsleiter Martin Müller über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Unternehmens zu sprechen.

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Grafische Palette: Am Anfang der Firmengeschichte stand – die Tinte?!

Michel Strippoli: So fing alles an und dementsprechend hieß die Firma zunächst profi-ink, denn wir haben anfangs tatsächlich nur Tinten für Inkjet-Systeme angeboten. Das ist auch gut angelaufen. Es kamen aber immer wieder Kunden auf uns zu, die neben den sehr guten Tinten nach einem vergleichbar guten Service verlangten. Da bestand ein großer Bedarf, auf den wir reagierten. So wurde aus profi-ink zunächst profi-jet, um zu verdeutlichen, dass wir neben Verbrauchsmaterialien auch Service, Technik und Ersatzteile anbieten.

Martin Müller: Wir haben die Vertretung eines Inkjetdrucksystemherstellers übernommen und die profi-jet GmbH gegründet, um zu verdeutlichen, dass wir von da an auch Service, Technik und Ersatzteile anbieten. Leider wurden unsere Erwartungen an Service und Kundenorientierung von unserem Partner nicht in dem Maße erfüllt, wie wir uns das vorgestellt hatten. In der Folge haben wir uns nach Alternativen umgesehen.

Michel Strippoli: Als wir schließlich bei MCS fündig geworden sind, haben wir die profi-tec GmbH gegründet, um über das „-tec“ im Namen klarzumachen, dass unser Angebotsportfolio nun weit über Verbrauchsmaterialien wie Tinte hinausgeht. Tec wie Technik. Der Name profi-jet besteht weiterhin, aber profi-tec ist der Name, mit dem wir am Markt richtig durchgestartet sind.

Martin Müller: Erste Gespräche mit MCS hatten wir 2013 geführt, 2014 haben wir das erste System verkauft.

Ein Blick in den Showroom in Rheine. Hier können sich Kunden und Interessierte über die breite profi-tec-Produktpalette informieren und sich fachkundig vom kompetenten profi-tec-Team beraten lassen. Als MCS-Generalvertretung in der EU hat profi-tec Tinte, Service, Ersatzteile im Angebot.

Grafische Palette: MCS war seinerzeit ja ein echter Neuling auf dem europäischen Markt!

Martin Müller: Ganz genau. Der Einstieg war alles andere als leicht. International hatte MCS schon einen starken Fuß in der Tür – aber in Europa kannte die Marke kaum jemand. Und klar: Wer hier investiert, will sicher sein, dass sowohl Produkt als auch Service funktionieren. Viele Interessenten waren deshalb anfangs zurückhaltend – nach dem Motto: Klingt spannend, aber was ist, wenn mal was klemmt? Da mussten wir erst Vertrauen aufbauen.

Grafische Palette: … was Ihnen gelungen ist!

Martin Müller: Inzwischen sind von uns Systeme in dreistelliger Anzahl in der EU im Einsatz, weltweit sind es von MCS mehrere tausend.

Michel Strippoli: Seit 2018 sind wir offizieller MCS-Generalvertreter für die EU und haben hier in Rheine ein großes Systemlager aufgebaut. So können wir schnell reagieren und unsere Kunden umfassend unterstützen – Tinte, Service, Ersatzteile, technische Fragen, alles aus einer Hand. Diese Sicherheit, der schnelle Top-Service und die sehr stabil arbeitenden MCS-Systeme bildeten die Basis unseres Erfolgs.

Grafische Palette: Können Sie das etwas ausführlicher erläutern?

Michel Strippoli: Gerne. Unsere Kunden freut es, dass sie keine Zahlungen für Wartungsverträge, wiederkehrende fixe Servicegebühren, jährliche Lizenzgebühren, Klickkosten, Software-Updates oder Ähnliches leisten müssen. Sie können unsere Systeme jederzeit flexibel und zuverlässig einsetzen – ohne versteckte Folgekosten und ohne komplizierte Austauschzyklen.

Martin Müller: Wir bieten Hochleistungs-Inkjet-Systeme ganz ohne versteckte Kosten – also auch ohne Klickkosten, wie sie in der Branche durchaus üblich sind. Stattdessen bekommen unsere Kunden eine transparente Lösung, die sich klar und einfach kalkulieren lässt.

Das bekannteste System von profi-tec: Eagle.

Grafische Palette: Man kennt profi-tec vor allem aus dem Bereich A4-Personalisierung. Können Ihre Systeme auch größere Formate wie A3 oder mehr bedienen?

Michel Stroppoli: Unsere Inkjet-Druckköpfe sind modular konstruiert und ermöglichen eine flexible Skalierung der Druckbreite. Ein einzelner Kopf deckt typischerweise 2″, 4,25″ oder 8,5″ und künftig auch 17“ (43 cm) ab. Für größere Formate wie A4 oder A3 werden mehrere Köpfe nebeneinander angeordnet, um die erforderliche Druckbreite zu erreichen – ein technisch bewährtes und unkompliziertes Prinzip.

Obwohl viele unsere Systeme vor allem für klassische A4-Anwendungen wie Adressierung oder Personalisierung kennen, können wir mit der gleichen Technologie auch problemlos größere Bahnen bedrucken. Diese Möglichkeit wird in der Branche häufig unterschätzt. Durch den modularen Aufbau und die Inkjet-Technologie erzielen wir hohe Durchsatzraten, die in vielen Fällen deutlich über denen vergleichbarer Laserdrucksysteme liegen – insbesondere bei variablen Datendrucken und individualisierten Aufträgen.

Grafische Palette: Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Herstellern? Bekommen Sie fertige Systeme geliefert oder müssen Sie die noch anpassen?

Michel Strippoli: Wir bekommen die einzelnen Komponenten zwar aus den USA, allerdings handelt es sich dabei nicht um fertige Komplettsysteme, sondern eher um einzelne Bausteine. Die Systeme sind modular konzipiert. Unsere Aufgabe bei profi-tec ist es, diese Komponenten nicht nur zusammenzubauen, sondern sie individuell und kundenspezifisch zu modifizieren. Wir optimieren die Systeme so, dass sie perfekt zu den Anforderungen unserer Kunden passen und im praktischen Einsatz bestmöglich funktionieren.

Ein gutes Beispiel dafür ist unser mobiler Controller. Hier haben wir eine sehr flexible, mobile Lösung entwickelt. Mir ist kein anderer Anbieter bekannt, der das so praxisorientiert und hochwertig umsetzt. Für Kunden, die an verschiedenen Standorten oder Linien drucken möchten, bietet das enorme Vorteile. Statt an jeder einzelnen Linie ein eigenes Inkjet-System vorzuhalten, können sie unser System innerhalb von nur fünf Minuten dort einsetzen, wo es gerade gebraucht wird. Diese Mobilität und Anpassbarkeit ist ein echtes Plus im Alltag unserer Kunden.

Und nicht zuletzt gilt das auch für den Bereich Anleger: Hier setzen wir häufig auf kundenspezifische Lösungen – je nachdem, ob es um Einzelblattzuführung, komplexe Verpackungsanwendungen oder Mailinglinien geht. Auch hier greifen wir nicht einfach auf Standardkomponenten zurück, sondern stimmen die Systeme exakt auf den gewünschten Materialfluss und das jeweilige Produkt ab. Das Thema hat in unserem Haus einen hohen Stellenwert.

Nicht nur Drucksysteme gehören zum Portfolio, auch Anleger.

Grafische Palette: Zurück zum Thema Druck: Die Deutsche Post schreibt ab 2026 verbindlich die Verwendung von Matrixcodes vor.

Martin Müller: Unsere Inkjet-Drucksysteme sind bereits jetzt in der Lage, Matrix- und OR-Codes, Premiumadress- oder kundenspezifische (individuelle) Codes in hervorragender Qualität und hohen Produktionsgeschwindigkeiten zu drucken. Das bedeutet, dass unsere Kunden ihre Mailings problemlos und gemäß den neuen Vorgaben der Deutschen Post erstellen können.

Grafische Palette: Welche Kundengruppen setzen Ihre Systeme typischerweise ein?

Michel Strippoli: Viele unserer Kunden kommen aus dem klassischen Mailingbereich, in dem kuvertiert, adressiert oder personalisiert wird. Aber das ist längst nicht alles: Unsere Systeme tauchen mittlerweile auch in ganz anderen Bereichen auf – ob bei Kunststoffen, Blistern oder industriellen Anwendungen.

Martin Müller: Ich sage es so: Inkjettechnische Lösungen werden sicherlich noch in vielen Märkten Einzug halten.

Grafische Palette: Vielen Dank für das Gespräch.

Kontakt:

profi-tec
www.profi-tec.com