Philip Morris International baut Digitaldruck-Produktion auf

Faltschachteldruck: Aus einer Gallus Labelfire wird eine “Boardfire”

Philip Morris International PMI digitaler Faltschachteldruck Gallus Labelfire Verpackungsdruck
In der Labelfire ist eine äußerst kompakt gebaute Embellishment-Einheit der Steinemann AG integriert.(Bild: Gallus Ferd. Rüesch AG)

Philip Morris International (PMI) arbeitet kontinuierlich daran, den digitalen Faltschachteldruck in seine Produktionsumgebung zu integrieren. Derzeit findet eine Umwandlung im Entwicklungszentrum in der Schweiz statt. Das Besondere daran? Zunächst beschloss ein internationaler Markeninhaber, die Grenzen des Digitaldrucks auszuloten. Wie? Durch die Ausstattung einer digitalen Etikettendruckmaschine für den Druck von Faltschachteln. Das Unternehmen investierte in eine Gallus Labelfire, die zu einer End-to-End-Lösung im Digitaldruck ausgebaut wird.

Anzeige

Der Schritt von PMI ist radikal, ebenso wie der Grund, der sie dazu veranlasste. Die Änderung des Produktportfolios, das nun auch rauchfreie Produkte umfasst, erfordert eine drastisch verkürzte Markteinführungszeit, die durch die einfache Optimierung der Supply Chain im konventionellen Druck nicht möglich war. Der Digitaldruck kam ins Spiel, der die benötigte Flexibilität und Schnelligkeit bot, aber nicht alle Anforderungen in Bezug auf Kosten und Leistungsfähigkeit erfüllte. PMI erkannte die Vorteile des Digitaldrucks sehr früh und entschied sich, nicht abzuwarten, bis eine fertige Lösung im Markt verfügbar ist, sondern selbst aktiv an einer Weiterentwicklung der digitalen Lösung zu arbeiten. Im Entwicklungs-Center in Neuchâtel (Schweiz) wurde dazu eine hybride Digitaldruckmaschine installiert.

Die Gallus Labelfire 340

Wie die Bezeichnung Labelfire erahnen lässt, handelt es sich bei dem Maschinentyp um ein Modell, das konzeptionell für den Etikettendruck ausgelegt ist. Als Grund für die Wahl nennt PMI die Modularität der Maschine. Als Hybridsystem kombiniert die Gallus Labelfire die heute noch benötigten analogen Druck- und Veredelungsprozesse mit der Variabilität des Digitaldrucks. Nach Angaben von Gallus handelt sich bei dieser Maschinenkonfiguration um die längste bislang gebaute Version einer Labelfire.

Gallus musste einige Anpassungen vornehmen, um die Etikettendruckmaschine mit einer Arbeitsbreite von 340 mm für den Druck auf Karton auszustatten, um eine breite Palette von Kartonsorten bis zu mehr als 300 g/m² abzudecken. Diese Anforderung führte zu erheblichen technischen Herausforderungen bei der Anpassung der Maschine, zum Beispiel bei der Bahnspannung/Maschinenverstärkung, die jedoch in enger Zusammenarbeit zwischen Gallus und PMI erfolgreich bewältigt wurden.

Maschinenlayout

Die Maschine ist mit zwei Flexodruckeinheiten vor der digitalen Druckeinheit ausgestattet. Die Flexoeinheiten werden zum Erzielen von Metalliceffekten auf Kaltfolie benutzt. Ebenso kann an dieser Stelle Weiß aufgetragen werden, um die Metallicfolie oder speziell laminierte Substrattypen teilweise abzudecken. Als nächstes kommt eine Digitaldruckeinheit, die mit acht UV-Farben ausgestattet ist und CMYK plus erweiterten Farbraum und digitales Weiß abdeckt. Es kommen Fujifilm-Dimatix-Samba-Druckköpfe zum Einsatz, um eine Druckgeschwindigkeit von 50 m/min bei einer physischen Auflösung von 1200 x 1200 dpi zu ermöglichen. Nach der Digitaldruckeinheit folgen zwei Flexoeinheiten, mit denen Matt- bzw. Glanzlack aufgetragen werden können. Am Ende der Linie wird jede Packung partiell im Flexodruck überlackiert, um die Oberfläche der Zuschnitte zu schützen und auf den Reibungskoeffizienten für hohe Abpackgeschwindigkeiten einzustellen. Aufgrund spezifischer Gestaltungsmöglichkeiten hat PMI jedoch zusätzliche Flexoeinheiten eingebaut, die nachgeschaltet wurden.

Welche Ziele sich PMI mit der digitalen Faltschachtelproduktion gesetzt hat und welche Strategie der Konzern in Sachen Weiterverarbeitung und Veredelung verfolgt, lesen Sie ausführlich in Deutscher Drucker 21/2019. Im Beitrag “Faltschachteldruck: Aus einer Gallus Labelfire wird eine Boardfire” werden darüber hinaus zahlreiche Praxisbeispiele von den digital produzierten Produkten beschrieben und ein kleiner Ausblick auf die weitere Entwicklung der Druckproduktion bei PMI gegeben. DD21/2019 kann im print.de-Shop sowohl als gedrucktes Heft bestellt wie auch als digitale Ausgabe heruntergeladen werden.

 

PDF-Download: Deutscher Drucker 21/2019

Schwerpunkt: Digitaldruck +++ LED-Hybrid-Inkjetdrucker Vutek 32h +++ Pricing-Kongress: Stellschraube für den Unternehmensgewinn +++ Flyeralarm: Ausbildung

9,50 €
AGB

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.