Hohe Automatisierung sorgt für höhere Kapazitäten

Hammer-Lübeck Verpackungswerk nimmt neue Rapida 145 in Betrieb

Die Rapida 145 im Drucksaal von Hammer ist auf die Bedürfnisse des Verpackungsbetriebes zugeschnitten.
Die Rapida 145 im Drucksaal von Hammer ist auf die Bedürfnisse des Verpackungsbetriebes zugeschnitten.(Bild: Koenig & Bauer AG)

Das Hammer-Lübeck Verpackungswerk, das Faltschachteln für die Lebens- und Genussmittelindustrie herstellt, hat eine neue Rapida 145 mit Lackturm und Auslageverlängerung von Koenig & Bauer in Betrieb genommen. Mit der Investition in die neue Maschine, die laut Hersteller bis zu 18.000 Bogen/h im Format 106 x 145 cm produziert und eine hohe Automatisierung besitzt, baut das Druckunternehmen seine Kapazitäten deutlich aus.

Während, wie das Unternehmen erklärt, mit der früheren Technik die reine Druckzeit 70 % betrug und rund 30 % fürs Rüsten aufgewendet werden mussten, könne jetzt mit mehr als 93 % Druckzeit kalkuliert werden. Die Rüstzeiten seien auf 6,8 % gesunken. Grund dafür sind verschiedene Automatisierungslösungen, mit der die Bogendruckmaschine ausgestattet ist.

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So verfügt die neue Rapida 145, die die erste des Herstellers bei dem Lübecker Druckdienstleister ist, unter anderem über Inline-Mess- und Regeltechnik mit Qualitronic Colorcontrol. Mit ihr hat sich, wie Hammer-Lübeck erklärt, die Makulatur halbiert und beim Einrichten auf ¼ bzw. unter 100 Bogen reduziert. Elektronische Systeme sollen das registergenaue Einrichten jedes einzelnen Auftrags über Passkreuze unterstützen. Für einen stabilen Fortdruck der Maschine sorge eine permanente Messung.

Durch den Einsatz der digitalen Farbdatenbank habe sich auch der Ablauf beim Druck von Sonderfarben verändert. Ihr Lab-Zielfarbort sei immer derselbe, egal auf welchem Karton gedruckt werde. Er lasse sich dank der Mess- und Regeltechnik über bedruckstoffabhängige Farbdichtewerte schnell erreichen. Sowohl Lab-Zielfarborte als auch Farbsolldichten werden dabei in der Farbdatenbank verwaltet.

Um vorhandene Stanzformen, Rillplatten und Nutzentrenner weiter einsetzen zu können, werden dank Qualitronic Colorcontrol auch Messstreifen am Bogenende gemessen und ausgewertet. Dies soll dank einer erweiterten Bogenführung materialabhängig bis zu Bedruckstoffstärken von ca. 350 g/m² funktionieren. Auch ein Plattenrecken ist an der Rapida 145 möglich. Während früher die Platten mit Schraubenschlüssel, Geduld und Geschick in die richtige Lage gedrückt wurden, lasse sich dieser Prozess jetzt vom Leitstand aus mit Ergotronic Plate Stretch steuern.

Durch das vergrößerte 145er-Format, verbunden mit kleinen Messstreifen mit nur 5 mm Höhe, erhöht sich die Nutzenzahl pro Druckbogen und mit ihr auch der Ausstoß pro Stunde.

Entlastung der Mitarbeiter

Für die Entlastung der Bediener verfügt die Maschine über breite Galerien mit großen Ablageflächen. Die Plattenwagen kommen mit den Druckplatten für drei bis vier Jobs direkt an die Maschine und werden per Lift auf die Galerieebene gehoben. An der Auslage gibt es ein Liftsystem für die Gitterbox mit der Makulatur. Hinzu kommt der automatisierte Lackplattenwechsel mit Drivetronic SFC.

Über das Hammer-Lübeck Verpackungswerk

Das Hammer-Lübeck Verpackungswerk verarbeitet eigenen Angaben zufolge 20.000 Tonnen Karton pro Jahr zu 750 Mio. Faltschachteln. Neben dem Werk in Lübeck, das 1981 aufgebaut wurde, verfügt das Unternehmen seit 1995 auch über eine weitere Produktionsstätte im polnischen Poznan. Die Produktions- und Lagerfläche in Lübeck beträgt 10.000 m². 7.500 Palettenplätze bei Logistikern kommen dazu. Von der Bedruckstoff-Logistik an den Bogenoffsetmaschinen über Roboter an den Faltschachtelklebemaschinen bis hin zu führerlosen Transportsystemen ist alles darauf ausgerichtet, dass die Produktion schnell und flexibel auf die Anforderungen der Auftraggeber reagieren könne.

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