Bilanz des ersten Halbjahres 2019

Koenig & Bauer: Leichter Umsatzrückgang, mehr Neubestellungen

Zahlreiche Automatisierungs-Einrichtungen und datenbasierte Services machen Druckmaschinen zu effizienten und hochproduktiven Fertigungsanlagen.(Bild: Koenig & Bauer AG)

Im Koenig & Bauer-Konzern hat sich nach 276,4 Mio. Euro im ersten Quartal die Auftragsentwicklung mit Neubestellungen in Höhe von 296,9 Mio. Euro im zweiten Quartal fortgesetzt. Das gab der Hersteller bekannt. Der Auftragseingang lag im ersten Halbjahr 2019 bei 573,3 Mio. Euro. Der Vorjahreswert von 705,3 Mio. Euro war durch einen Großauftrag im Wertpapierdruck begünstigt. Durch die Auslieferungsschwerpunkte in der zweiten Jahreshälfte betrug der Umsatz im Konzern 506,0 Mio. Euro (Vorjahreswert: 514,4 Mio. Euro).

Mit 678,2 Mio. Euro war der Auftragsbestand zum 30. Juni um 11,0 % höher als zum Jahresbeginn (610,9 Mio. Euro), jedoch durch den im zweiten Quartal 2018 gebuchten Wertpapier-Großauftrag niedriger als zum Halbjahresende 2018 (805,8 Mio. Euro).

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Vor dem Hintergrund der Aufwendungen für die Wachstumsoffensive 2023 lag das Ebit mit 0,6 Mio. Euro unter dem Vorjahr (10,6 Mio. Euro). Mit -2,4 Mio. Euro entspricht das Konzernergebnis zum 30. Juni einem anteiligen Ergebnis je Aktie von -0,15 Euro.

Sheetfed: Mehr Aufträge, weniger Umsatz

Im Unternehmenssegment Sheetfed hat die Messe Print China Mitte April zum Anstieg des Auftragseingangs um 4,8 % auf 329,0 Mio. Euro (2018: 313,8 Mio. Euro) beigetragen. Auslieferungsbedingt unterschritt der Umsatz mit 257,3 Mio. Euro den Vorjahreswert von 270,8 Mio. Euro. Der Auftragsbestand von 261,6 Mio. Euro (2018: 274,7 Mio. Euro) sorge weiterhin für eine volle Kapazitätsauslastung, wie ein Sprecher der Koenig & Bauer AG in diesem Zusammenhang betont. Durch den niedrigeren Umsatz, den Produktmix und die Messekosten für die Print China lag das Ebit mit -1,2 Mio. Euro unter dem Vorjahr (8,1 Mio. Euro).

Digital & Web: Auftrags- und Umsatzplus

Bei Digital & Web ist der Auftragseingang von 82,0 Mio. Euro im Vorjahr auf 89,9 Mio. Euro gestiegen. Bestellzuwächse im flexiblen Verpackungsdruck und mehr Maschinenverkäufe für den Zeitungs- und digitalen Dekordruck haben das rückläufige Servicegeschäft bei Rollenoffsetmaschinen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck überkompensiert.

Während sich der Umsatz von 58,1 Mio. Euro auf 64,5 Mio. Euro erhöhte, legte der Auftragsbestand von 86,4 Mio. Euro auf 111,2 Mio. Euro zu. Das durch Markteintritts- und Wachstumsaufwendungen belastete Ebit betrug -11,1 Mio. Euro gegenüber -9,9 Mio. Euro im Vorjahr.

Special: 3,7 % mehr Umsatz

Bei Special lag der Auftragseingang mit 174,5 Mio. Euro unter dem durch einen Großauftrag beeinflussten Vorjahreswert von 330,2 Mio. Euro. Großaufträge in dieser Dimension sind laut Koenig & Bauer auch im Wertpapierdruck nicht üblich. Der Umsatz legte von 196,3 Mio. auf 203,6 Mio. Euro zu. Nach 14,7 Mio. Euro im Vorjahr wird für das erste Halbjahr 2019 ein Ebit von 6,4 Mio. Euro ausgewiesen. Auftragsbestand und Kapazitätsauslastung machen einen Wert von 315,5 Mio. Euro (2018: 464,8 Mio. Euro) aus.

Laut CEO Claus Bolza-Schünemann sei man bei Koenig & Bauer „zuversichtlich, 2019 einen organischen Umsatzanstieg im Konzern von rund 4 % und eine Ebit-Marge von rund 6 % zu erreichen.“ Die aus der Wachstumsoffensive 2023 resultierende Margenbelastung sei im Ertragsziel 2019 bereits enthalten.

Mittelfristziele bis 2023

„Mit unserer Wachstumsoffensive 2023 wollen wir die sich aktuell bietenden Marktchancen im Wellpappen-, Kartonagen-, flexiblen Verpackungs-, 2-Teil-Dosen-, Kennzeichnungs-, Glasdirekt- und Dekordruck sowie im Postpress-Bereich offensiv für ein nachhaltiges profitables Wachstum nutzen“, ergänzt CFO Mathias Dähn. Der Einfluss des volatilen Wertpapiergeschäfts werde sich mit dem höheren Verpackungsanteil am Konzernumsatz reduzieren. „Bei den Rollenoffsetmaschinen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck erwarten wir durch weiter zunehmende Maschinenstilllegungen und Druckereischließungen ein weiter rückläufiges Servicegeschäft. Mit allen unseren Initiativen und Projekten streben wir bis 2023 eine Steigerung des Konzernumsatzes auf rund 1,5 Mrd. Euro mit einer Ebit-Marge zwischen 7 % und 10 % an. Zur Umsatz- und Ergebnissteigerung sollen alle drei Segmente beitragen“, so Dähn.

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