Open House für Akzidenz- und Verpackungsdrucker mit über 1.100 Fachbesuchern in Radebeul

Koenig & Bauer: Was bedeuten digitale Transformation und Connected Services für Drucker?

Thomas Göcke (r.) Leiter Marketing & CRM von Koenig & Bauer Sheetfed, hier im Gespräch mit Moderator Sven Oswald (RBB), gab einen Überblick über die bereits heute bei Koenig & Bauer verfügbaren datenbasierten Services.

Neue kundenzentrierte Angebote basierend auf der digitalen Transformation sowie weiter entwickelte und neue datenbasierte Services präsentierte Koenig & Bauer am 16. und 17. sowie 20. und 21. Mai 2019 Druckern aus aller Welt in Radebeul. Während sich die ersten beiden Veranstaltungstage speziell den Erfordernissen und Wünschen von Akzidenzbetrieben widmeten, ging es in der zweiten Hälfte um den Verpackungsdruck. An den vier Veranstaltungstagen trafen sich über 1100 Druckfachleute aus fünf Kontinenten und 40 Ländern bei der Koenig & Bauer Sheetfed AG & Co. KG.

Es ist nicht übertrieben, zu sagen, dass die Druckfachleute umfassende Informationen darüber erhielten, wie sie die Prozessabläufe in ihren Unternehmen durch die Digitalisierung nicht nur verschlanken und optimieren können – sondern ebenso „wie sie von einem völlig neuen Erlebnis im Kontakt mit Koenig & Bauer profitieren und neue datenbasierte Services für ihre Geschäftsabläufe nutzen können“, so Ralf Sammeck, CEO von Koenig & Bauer Sheetfed und Vorstandsmitglied von Koenig & Bauer, in seiner Anmoderation zu den Open-House-Tagen 2019.

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Koenig & Bauer verbindet Farbe und Substrate, Substrate und Technologien, Technologien und Menschen und deckt als ältester Druckmaschinenhersteller der Welt ein breites Produktspektrum in der grafischen Industrie ab.

Sammeck verwies auf den steigenden Auftragseingang und zunehmende Umsätze. Durch Partnerschaften und Akquisitionen hat sich das Portfolio des Druckmaschinenherstellers weit über seine Kernkompetenz hinaus erweitert. Die jüngsten Übernahmen von Iberica und Duran, ein Joint Venture mit Durst oder die Zusammenarbeit mit Optimus und Esko sind Beleg für die eingeschlagene Expansions-Strategie.

Datenbasierte Services

„Koenig & Bauer hat sich zu einem der branchenübergreifenden Vordenker bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen entwickelt“, meint Thomas Göcke, Leiter Marketing & CRM. Grundlage der meisten kundenorientierten Services um das Produkt herum seien Leistungsdaten der Maschinen und deren Logfiles. Koenig & Bauer bietet hier zum Beispiel:
„PressCall“, es verbessert die Kommunikation bei der Fernwartung. Per Knopfdruck am Leitstand erhalten die Hotline-Techniker alle Informationen, die sie benötigen. Die Kommunikation wird optimiert, Sprachbarrieren entfallen. Im CRM wird automatisch ein Kundenvorgang angelegt. Lösungen lassen sich schneller und effizienter finden, wodurch sich die Stillstandzeit verringert und die Verfügbarkeit erhöht.
– Bei „Visual PressSupport“ handelt es sich um ein weiteres Tool, „das die Kommunikation in der Fernwartung verbessert und die Zusammenarbeit zwischen Kunden und Service auf ein neues Niveau hebt“, so Göcke weiter. Über Fotos und Videos, Tonübertragung sowie Kommentarfunktionen lassen sich mit Hilfe mobiler Endgeräte Fernwartungsanliegen deutlich besser beschreiben. Damit erweitert „Visual PressSupport“ die Funktionalität der Fernwartung um Hilfestellungen hinsichtlich Prozesstechnik und Mechanik. Alles wird in der Service-Komponente der CRM-Plattform Salesforce dokumentiert und damit für die beteiligten Personen verfügbar gemacht. Auch ohne Fernwartungsanbindung ist Visual Press-Support möglich.

Leistungs- und Inspektionsdaten auf einen Blick

– Anwender mit Fernwartungsvertrag erhalten monatlich einen Performance Report. Dieser stellt die Leistungsdaten sowie Key-Performance-Indikatoren der Maschinen in übersichtlicher grafischer Form dar. Der Report bietet einen schnellen Überblick über alle relevanten Maschinendaten. Zudem lassen sich die Leistungsdaten intern und extern mit gleichartig eingesetzten Maschinen vergleichen – natürlich anonym. Optimierungspotenziale können aufgedeckt, ungeplante Stillstandzeiten reduziert und Wartungsarbeiten vorausgeplant werden. Performance und Verfügbarkeit steigen.

– Der Press Inspection Report fasst Ergebnisse von Maschineninspektionen ebenso übersichtlich wie in den Performance Reports zusammen. Auf einen Blick sehen die Anwender technische Verbesserungspotenziale sowie die Gründe und Dauer von Wartungsmaßnahmen. Daneben erfolgt eine Priorisierung der erforderlichen Einsätze nach Auswirkungen auf die Produktionsfähigkeit der Maschine sowie die Austauschdringlichkeit einzelner Ersatzteile.

IoT-basierter Serviceprozess

– Als zentralen Kontaktpunkt hat Koenig & Bauer eine Customer Community geschaffen. In diesem Portal finden die Anwender alle digitalen Serviceangebote: Sie können neue Cases anlegen, offene Cases und Performance Reports einsehen und weitere digitale Services nutzen. Anwender und Hersteller greifen so auf eine identische Informationsbasis zu und sind in der Zusammenarbeit auf dem gleichen Stand. Mit der Customer Community vereint Koenig & Bauer alle digitalen Services unter einem Dach.

Thomas Göcke zeigte, wie Predictive Maintenance Realität wird. Mit Verfahren der künstlichen Intelligenz lassen sich Störungen vorhersagen, bevor sie Auswirkungen auf die Produktion haben oder sogar zu Ausfällen führen. Meldet eine Maschine beispielsweise den drohenden Ausfall einer Stützbatterie, lässt sich rechtzeitig ein Wechsel vereinbaren. Damit vermeidet der Anwender den Verlust und die zeitintensive Neueingabe der darin gespeicherten Maschineneinstellungen.

„Es gilt, große Mengen an Daten zu erfassen und mit hoher Performance und Präzision auszuwerten“, so Göcke. „Empolis Industrial Analytics liefert hierzu Rule-Mining- und Machine-Learning-Verfahren der Künstlichen Intelligenz, wie beispielsweise Artificial Ignorance. Damit lässt sich aus den Datenströmen das normale Verhalten von den Gesamtdaten trennen.“

Fehler erkennen, bevor sie auftreten

Koenig & Bauer entwickelt einen IoT-basierten Serviceprozess: Dieser erkennt Fehler und deren Ursachen an der Rapida-Maschine bereits vor dem Auftreten und analysiert sie automatisch. Der Service-Manager hat einen vollständigen Überblick über Fall und Maschine. Auf dieser Basis plant er die Fernwartung und eventuelle Serviceeinsätze. Der Techniker vor Ort behebt den Fehler im Rahmen von vorab geplanten Einsätzen, bevor es zu einem Maschinenausfall kommt. Die Stillstandzeiten dafür sind vorab geplant. Der Anwender profitiert von zuverlässiger Produktion und Leistungssteigerungen. Mit seiner ServiceApp hat der Service-Techniker Zugriff auf die Maschinen- und Service-Historie und kann seinen Service-Report direkt auf seinem mobilen Endgerät unterschreiben.

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