Interview mit Markus Weiß von HP

Kreativ in der Krise mit Digitaldruck

HP Indigo Markus Weiß Interview mit Deutscher Drucker
Dass Druckdienstleister trotz aller Einschränkungen und Schwierigkeiten, die die Corona-Pandemie mit sich bringt, auch positive Impulse setzen können, hat Markus Weiß, Regional Business Manager HP Indigo & PWP, im Gespräch mit Deutscher Drucker erklärt.(Bild: HP)

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen weder vor Herstellern noch vor Dienstleistern Halt. Doch die Herausforderungen, vor denen Unternehmen gerade stehen, sorgen nicht nur für negative Schlagzeilen, sondern auch für kreative, neue Produkte – und eine höhere Bereitschaft, sich mit digitalen Prozesse auseinanderzusetzen, wie Markus Weiß, Regional Business Manager HP Indigo & Pagewide Web Presses (PWP) bei HP im Gespräch mit Deutscher Drucker erklärte.

DD: Herr Weiß, wie geht HP mit den aktuellen Herausforderungen durch das Corona-Virus um?
Markus Weiß: Wir haben schon früh entsprechende Maßnahmen getroffen, um die Lieferfähigkeit sicherzustellen. Die Fabriken für die Maschinenproduktion, als auch – was natürlich für die Kunden unwahrscheinlich wichtig ist – für die Verbrauchsmaterialien laufen. Und auch unsere Mannschaft hier in Deutschland, das Vertriebs- und Serviceteam, ist gesund. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass wir unsere Service-Zusagen unseren Kunden gegenüber einhalten und ihnen beiseite stehen können. In der jetzigen Phase fokussieren wir uns ganz auf die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden, wir stehen in einem regelmäßigen Austausch mit ihnen. Was unsere Service-Mannschaft betrifft, haben wir eine Infrastruktur geschaffen und ein Remote-Service-Konzept aufgebaut, mit dem wir uns am Markt auch in dieser besonderen Situation differenzieren.

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Stellen Sie eine größere Bereitschaft der Unternehmen gegenüber digitalen Hilfestellungen fest?
Ja, definitiv. Wir arbeiten mit unseren Kunden an Konzepten und Lösungen. Da spüren wir eine wachsende Unterstützung – auch was zum Beispiel Videotelefonie oder ganz klassisch telefonische Unterstützung betrifft, um Probleme in den Griff zu bekommen. Und es ist schön, wenn man das Feedback bekommt, dass es funktioniert. Wir haben schon vor Jahren gesagt, dass es unser zentrales Ziel ist, ein hohes Know-how in die Betriebe zu bekommen. Wir bieten unseren Kunden umfangreiche Trainings an, damit Probleme vermieden oder schnell vor Ort gelöst werden können. Es ist das beste Konzept und das beste Service-Level-Versprechen, wenn man seine Kunden in die Lage versetzt, selbst Probleme zu lösen – und hier spüren wir momentan eine tolle Unterstützung.

Die Krise treibt also in gewissem Maße auch die digitale Transformation der Unternehmen voran?
Absolut. Ich bin ja sowieso ein Berufsoptimist und habe – unabhängig von der Corona-Krise – schon immer die Auffassung vertreten, dass derjenige, der auf den Digitaldruck mit seiner Hochwertigkeit, Individualiät und hohen Produktivität setzt, immer ein Potenzial für Wachstum haben und seine Bedeutung in der Branche ausbauen wird, egal, wie die Krise ausfällt. Weil gerade in solchen Situationen Konzepte gefragt sind, die eine schnelle Reaktionsfähigkeit gewährleisten und bei denen Kreativität oftmals neu zum Tragen kommt.

Es entstehen also auch in Krisenzeiten neue Produkte?
Nehmen wir das Beispiel individualisierte Spielkarten. Da gibt es gerade ein tolles Projekt von einem unserer Kunden, bei dem die Möglichkeit zur Individualisierung genutzt wird, um Menschen eine Freude zu bereiten – wie zum Beispiel Großeltern, die derzeit nicht von ihren Enkeln besucht werden dürfen. Auf einmal hat so ein individualisiertes Kartenspiel eine ganz andere Bedeutung, es ist ein Produkt, das in gewisser Weise familiäre Situationen widerspiegelt und Wärme ausstrahlt. Das hilft; den Familien, dem Digitaldruck, aber auch der Branche insgesamt. Oder nehmen Sie die Kinderbücher mit nicht sichtbarer, fluoreszierender Farbe, die bei einem weiteren Kunden von uns produziert werden, auch vor der Pandemie schon. Eine tolle Anwendung! Das ist ein hochwertiges Produkt, das Kinder fasziniert. Auf einmal ist Druck wieder total begeisternd und viel interessanter als das iPad.

Inwiefern haben sich Druckereien noch auf die neue Situation eingestellt?
Wir haben Kunden weltweit, die beispielsweise ihre Produktion auf Desinfektionsmittel umgestellt haben und die dazugehörigen Labels digital drucken. Wir haben aber auch Kunden, die mit unseren Technologien Masken und Visiere produzieren, im 3D-Druck, aber auch im Großformatdruck. Wir haben Kunden im Labels- und Packaging-Bereich, die gerade Faltschachteln und Etiketten, die aufgrund der Corona-Situation geändert werden müssen, bedarfsgerecht produzieren. Zusammen mit den Spielkarten- oder Kinderbuchprojekten sind das Druckprodukte, die Solidarität zeigen und mit praktischen und schönen Ideen Menschen unterstützen.

Das vollständige Interview, in dem es auch um die Entwicklung der Märkte und um die Hintergründe der neuen Druckmaschinen von HP geht, lesen Sie in der neuesten Ausgabe von Deutscher Drucker. DD 8-9/2020 kann im print.de Shop als gedrucktes Heft bestellt oder als digitale Variante heruntergeladen werden.

 

PDF-Download: Deutscher Drucker 8-9/2020

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