Fotobuchproduktion

ORWO investiert in eine Buchlinie von Müller Martini

ORWO-Geschäftsführer Björn Schwarzbach.

Mit der Investition in eine Buchlinie Diamant MC Digital Photobook von Müller Martini sorgt ORWO in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) für eine Vollintegration aller Prozesse in der Fotobuch-Herstellung. Außerdem wird das Unternehmen flexibler in der Produktion.

„Hände weg vom Produkt“ – dieser Gedanke aus der Automotive-Welt war laut ORWO-Geschäftsführer Björn Schwarzbach ein wichtiger Hintergedanke, warum sich das vor mehr als 100 Jahren gegründete und seit 2002 als ORWO Net firmierende Traditionsunternehmen zu einem Wechsel von einer BF 512 zu einer Diamant MC Digital Photobook entschied. Klares Ziel ist es, in Zukunft noch effizienter in kürzerer Zeit mehr Bücher zu fertigen.

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„Unsere Kolbus-Buchlinie ist etwas in die Jahre gekommen“, sagt der Geschäftsführer. „Sie läuft zwar immer noch bestens, aber die BF 512 ist bezüglich der Formate und Schrenzbreiten limitiert, und viele Einstellungen müssen händisch vorgenommen werden.“

Ein moderner Produktionsfluss muss bei Fotobüchern heute anders aussehen, denn für Kleinstauflagen bis hinunter zur Auflage 1 sind ein barcode-gesteuerter, automatisierter Touchless-Workflow aus einem Guss sowie eine effiziente Batch-Produktion gefragt. „Zukünftig ist noch mehr Flexibilität gefragt“, ist sich Björn Schwarzbach sicher.

1 Mio. Fotobücher pro Jahr

Als eines der größten Fotofinish- und Druckunternehmen in Deutschland produziert ORWO mit seinen rund 340 üblicherweise im 24/5-, in der Vorweihnachtszeit jedoch in einigen Abteilungen auch im 24/7-Modus beschäftigen Mitarbeitenden jährlich nahezu eine Mio. Fotobücher. Darüber hinaus bietet ORWO seinen Kunden, die vorwiegend aus der DACH-Region, aber auch aus ganz Europa stammen, zahlreiche weitere individualisierte Produkte wie Kalender, digitale und analoge Abzüge, Poster, Wandbilder, Karten und innovative Druckprodukte für den Geschenk- und Dekorationsbereich.

Björn Schwarzbach ist überzeugt, „dass die Fotografie auch weiterhin ungebrochen eine grosse Zukunft hat. Gerade im mobilen Wandel liegen grosse Chancen und Absatzpotenzial – in der Wandlung von virtuellen Bilddaten in wunderschöne haptische Produkte, die Emotionen festhalten und unvergänglich werden lassen.“

B2B und B2C

ORWO druckt digital und belichtet auf Echtfotopapier. Die Firma ist zum einen White-Label-Full-Service-Partner und zum anderen auch E-Commerce-Unternehmen mit Direktvertrieb. Will heißen: Das Unternehmen produziert für Großkunden wie Drogerieketten und bekannte Handelsmarken unter deren Flagge und beliefert deren Endkunden direkt. ORWO realisiert zudem auch das Direktkunden-Geschäft über die eigenen Marken PixelNet, Foto Quelle, Photo Dose, myFOTO und ORWO.

„Wir sind also sowohl im B2B- als auch im B2C-Geschäft engagiert und in beiden Bereichen mit allen Experten inhouse vertreten – vom Produzenten über den Software-Entwickler bis hin zum Kundenbetreuer“, unterstreicht Björn Schwarzbach. Durch moderne API-Schnittstellen und ein umfangreiches Produktportfolio im White Label Business kann das Unternehmen jeglichen Partner binnen kürzester Zeit anbinden und für ihn produzieren.

Die neue Diamant MC Digital Photobook, die aller Voraussicht nach im dritten Quartal 2023 ihren Betrieb in Bitterfeld-Wolfen aufnehmen wird.

Buchproduktion ohne manuelle Zusatzarbeit

Die Diamant MC Digital Photobook ermöglicht sequenzielle Umstellungen und Batchproduktion bis zum Einzelbuch sowie 1:1-Matching und das Matching über eine Referenzliste. Die Buchlinie verfügt über einen formatvariablen Einzeldeckenanleger sowie eine Block- und Deckenausschleusung. Damit kann man der Diamant MC Digital Photobook auch unterschiedliche Formate ohne Unterbrechung im automatisch gesteuerten Produktionsfluss zukommen lassen.

Umstellungen laufen sequenziell. Durch die Block- und Deckenausschleusung können – nach Abgleich der ankommenden Produkte mit einer Referenzliste im Jobticket, das über das von Müller Martini entwickelte Workflow-System Connex kommt – bei Bedarf Buchblocks und auch Decken vollautomatisch ausgeschleust werden. So kann die Produktion unterbrechungsfrei weitergehen.