Pilotanwender der Heidelberger Druckmaschinen AG

Vollautomatische Druckplattenlogistik bei Saxoprint

Plate to Unit bei Saxoprint.
Die Onlinedruckerei Saxoprint mit Sitz in Dresden ist einer der Pilotanwender des vollautomatischen Druckplattenlogistiksystems Plate to Unit von Heidelberg. Plate to Unit ermöglicht die automatische Bereitstellung der Druckplatten und deren Entsorgung an der Druckmaschine.(Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

Die Saxoprint GmbH in Dresden, eine der größten Onlinedruckereien Europas, treibt die Automatisierung ihrer gesamten Wertschöpfungskette kontinuierlich voran. Als einer der Pilotanwender von „Plate to Unit“, der neuen vollautomatischen Druckplattenlogistik von Heidelberg, kommt das Unternehmen der autonomen Druckproduktion wieder ein Stück näher. Offenbar mit Erfolg, denn bei Saxoprint wird derzeit schon das zweite „Plate to Unit“-System installiert. 

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Bei industriell produzierenden Druckereien wie Saxoprint sind die Anforderungen im Hinblick auf eine hohe Produktivität und stabile, vollintegrierte Prozesse besonders hoch. Nur so lassen sich zuverlässig und schnell auch große Druckvolumina, die zum Teil aus vielen kleinen Einzeljobs bestehen, bewältigen. Die Onlinedruckerei beschäftigt rund 500 Mitarbeitende und bearbeitet vom Bestelleingang bis zum Versand pro Tag ca. 4.500 Druckaufträge in den Bereichen Akzidenzen, Verpackungen und Werbemittel. Saxoprint produziert am Standort Dresden für den deutschen und europäischen Markt.

Pilotanwender von Plate to Unit

In der Druckproduktion setzt Saxoprint seit mehreren Jahren auf eine Partnerschaft mit der Heidelberger Druckmaschinen AG. Kontinuierlich investiert die Druckerei in neueste Automatisierungslösungen bzw. das Push-to-Stop-Konzept. Als Pilotanwender von zahlreichen Heidelberg-Innovationen fließen immer wieder wichtige Impulse im Hinblick auf deren praxisgerechte Anwendung in die Entwicklung ein. So ist das Unternehmen auch einer der Pilotanwender von Plate to Unit, der vollautomatischen Druckplattenlogistik, die Heidelberg als Weltpremiere im Herbst 2020 erstmals in Verbindung mit der neuesten Speedmaster-XL-106-Generation der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Saxoprint hat seinen Produktionsworkflow mittlerweile auf Heidelberg Prinect umgestellt und somit das Fundament für eine vollintegrierte und automatisierte Druckproduktion gelegt.

Plate to Unit ermöglicht die automatische Druckplattenlogistik, also die Bereitstellung der Druckplatten und deren Entsorgung an der Druckmaschine. Intelligente Assistenzsysteme navigieren das Bedienpersonal so, dass es nur dort, wo tatsächlich noch eine Aktion notwendig ist, in den Prozess eingreift. Industriell produzierende Druckunternehmen mit vielen Kleinauflagen kommen schnell auf weit mehr als zehn Auftragswechsel pro Stunde. Das bedeutet zugleich eine hohe Arbeitsbelastung für das Bedienpersonal, dessen Verfügbarkeit im Zuge des Fachkräftemangels eingeschränkt ist. Plate to Unit ermöglicht auch ohne Eingriff des Bedienpersonals eine konstant hohe Produktivität und sorgt für einen sicheren, stabilen Prozess mit geringeren Produktionsunterbrechungen.

„Im Bereich des Onlinedrucks verfolgt Saxoprint das Ziel der Preisführerschaft: Wir wollen unseren Kunden den günstigsten Preis zuverlässig mit hoher Qualität anbieten“, so Klaus Sauer, Geschäftsführer der Saxoprint GmbH. „Das ist dauerhaft nur über die vollständige Automatisierung unserer gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Der autonome Drucksaal wird so real. Für dieses Ziel sind die Workflowintegration sowie das neue Plate-to-Unit-System entscheidende Meilensteine und Heidelberg ein wichtiger Partner.“

„Im Offsetdruck ist das Automatisierungspotenzial noch lange nicht ausgereizt.“ Dr. Ludwin Monz, CEO Heidelberger Druckmaschinen AG

„Eine der großen Herausforderung unserer Kunden ist der steigende Kosten- und Wettbewerbsdruck. Der wichtigste Hebel dabei ist die Verbesserung der Produktivität ihres Produktionsprozesses. Auch im Bereich des Offsetdrucks, also unserem klassischen Kerngeschäft, ist das Automatisierungspotenzial in vielen Bereichen noch lange nicht vollständig ausgereizt“, so Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg. „In der engen Zusammenarbeit mit Kunden wie der Saxoprint GmbH gelingt es uns, die Marktreife von Automatisierungslösungen schneller und gezielter voranzutreiben, unsere Technologieführerschaft zu behaupten und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden zu steigern.“

Klaus Sauer (l.), Geschäftsführer der Saxoprint GmbH, und Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG, vor der Plate-to-Unit-Pilotinstallation in Dresden.

„Im Bereich des Druckprozesses ist der Plattenwechsel ein besonders personalintensives Thema und der Fachkräftemangel auch in unserer Branche allgegenwärtig“, so Klaus Sauer. „Mit Plate to Unit erreichen wir auch bei kleinen Aufträgen eine hohe Produktivität. Zudem haben wir die Risiken durch Beschädigung der Platten praktisch ausgeschlossen und sind damit stabiler und planbarer im Gesamtprozess.“ Sauer zufolge sind jetzt wirtschaftliche Offset-Produktionen bis zu einer Kleinauflage von 50 Bogen möglich.

Prinect Workflow entscheidend für Prozesssicherheit

Für den reibungslosen Prozessablauf ist die korrekte Verarbeitung der eingehenden Daten ein entscheidender Faktor. Die Planung der Auftragsreihenfolge für Plate to Unit erfolgt über den Prinect Workflow. Das digitale Planungstool Prinect Scheduler leitet aus den eingehenden Daten eine für den Druck optimale Reihenfolge nach Kriterien wie Papierqualität und -format, Farbbelegung und Falzschema ab. Die Belichtung der Druckplatten erfolgt danach vollautomatisch über eine Suprasetter-Produktionslinie.  Über den Prinect Plate Pilot werden die Druckplatten in der für den Druckprozess richtigen Reihenfolge vom Suprasetter ausgegeben und auf einem Plattenwagen abgelegt, der dann dem Plate-to-Unit-System zugeführt wird. Jede Platte ist mit einem individuellen QR-Code versehen, so dass Plate to Unit sensorgesteuert die richtige Platte zur richtigen Zeit im richtigen Druckwerk bereitstellt. Die Druckplatten werden dabei nur an der unbebilderten Seite berührt. Das Risiko von Knicken oder Kratzern auf der Platte ist damit nahezu ausgeschlossen und Ausfallzeiten lassen sich weiter minimieren.

Mit nahezu 200.000 erfolgten Plattenwechseln hat das System in der Pilotphase bei Saxoprint die erforderliche Robustheit im Alltagsbetrieb unter Beweis gestellt. Im kontinuierlichen Austausch mit dem Team von Saxoprint haben wir Plate to Unit dabei gezielt für den jetzt erfolgten Serienstart weiter verbessert“, sagt Rainer Wolf, Leiter Produktmanagement Sheetfed bei Heidelberg.

Saxoprint installiert bereits zweites Plate-to-Unit-System

Aufgrund der sehr positiven Erfahrungen über die letzten Monate als Pilotanwender von Plate to Unit hat sich Saxoprint bereits für die Investition in ein weiteres System in Verbindung mit einer neuen Speedmaster XL 106-8-P entschieden. Die Installationsphase ist bereits in vollem Gange, und die Inbetriebnahme steht unmittelbar bevor. „Für uns ist Plate to Unit ein Game Changer. Wir gehen davon aus, dass die Technologie mittelfristig in unserem Unternehmen zum Standard gehört“, so das Fazit von Klaus Sauer.