Spezialist kann 30.000 t/a wässrige Lacke zusätzlich produzieren

Weilburger Graphics startet neue Produktionsanlage für Senolith-WB-Lacke

Blick in die neue, moderne Produktionsanlage für wässrige Lacke der Weilburger Graphics GmbH. (Bild: Weilburger Graphics GmbH)

Ihre neue Anlage für wässrige Lacke hat die im fränkischen Gerhardshofen ansässige Weilburger Graphics GmbH, Hersteller von Lacken, Klebern und Flexofarben für die grafische Industrie, in Betrieb genommen. Pünktlich zum diesjährigen 140-Jahre-Jubiläum des Unternehmens wurde die neue Produktionsanlage in Gerhardshofen nach 24 Monaten Planungs-, Entwicklungs- und Bauzeit vor wenigen Wochen fertig gestellt. Mehr als 30.000 Tonnen wässrige Lacke können über diese Anlage nun zusätzlich pro Jahr produziert werden, so das Unternehmen in einer Mitteilung.

Dabei stand die hohe Kapazität für Weilburger Graphics nicht an oberster Stelle im Anforderungsprofil für die neue Anlage, wie es weiter heißt. Im Hinblick auf den Neubau legten Geschäftsführung und Planungsteam vielmehr großen Wert auf Kriterien wie hohe Anlagenflexibilität, Lebensmittelsicherheit und umweltfreundliche Produktionsabläufe bei einem hohen Maß an Ressourcen- und Energieeffizienz.

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Große Sorgfalt wurde auch darauf verwendet, zu erreichen, dass keinerlei Kontaminationsgefahren im Produktionsprozess entstehen können, die den international strengen Lebensmittelstandards widersprächen. Somit konnte die Lebensmittelsicherheit aller in dieser Anlage produzierten Lacke signifikant erhöht werden, wie der Hersteller weiter erklärt. Feststoffe für Mattlacksysteme werden beispielsweise in einem separaten Absaugraum vorbereitet, um den Eintrag in die Umgebungsluft unter den Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes auszuschließen.

Neue Konzepte zur Verringerung von Wasser- und Thermoenergie

Eine weitere Herausforderung war es, die Waschwasserverwendung zu reduzieren, ohne Kompromisse bei der Produktqualität einzugehen, so der Hersteller. Dies wurde durch Verwendung von integrierten Waschsystemen und voll automatisierten Waschprogrammen innerhalb der Ansatzbehälter realisiert, die bei geringstmöglichem Einsatz von Wasser ein hohes Maß an Reinigungseffizienz sicherstellen sollen. Das hierbei anfallende Waschwasser wird im Anschluss in einer eigenen Ultrafiltrationsanlage aufbereitet und wiederverwendet.

Ebenfalls wurde für den zum Betrieb dieser Anlage benötigten hohen Druckluftbedarf zur Pumpen- und Ventilsteuerung ein vollständig neues Konzept erarbeitet, um einen sehr hohen Nutzungsgrad von Druckluft und Abwärme zu ermöglichen. Die dabei entstehende thermale Energie wird künftig in das Firmenwärmenetz eingespeist und reduziert somit die Heizkosten des Unternehmens, das bereits seit Jahren eine eigene Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung sowie ein umweltfreundliches Blockheizkraftwerk betreibt. Aber auch der Strom des Unternehmens entstammte zu 100 % erneuerbaren Energiequellen. Allein hierüber konnte das Unternehmen seinen CO2-Ausstoß von 2009 – 2017 um mehr als 1.500 Tonnen senken.

All diese Maßnahmen leisten einen wesentlichen Beitrag zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsphilosophie der Weilburger Graphics GmbH, so der Hersteller weiter. Das wurde nicht zuletzt auch über die Zuteilung von Förderungsmaßnahmen des Umweltinnovationsprogramms zum Bau der neuen Anlage bestätigt.

Die Vollautomatisierung nach Industrie-4.0-Standard ermöglicht es dem Unternehmen, „quasi auf Knopfdruck unterschiedlichste Wasserlacksysteme in nahezu unbegrenzter Menge wirtschaftlich zu produzieren“, erläutert Günter Korbacher, Geschäftsführer der Weilburger Graphics GmbH. Eine solch hohe Produktionskapazität erfordert auch Erweiterungen der Lagerkapazitäten, die das Unternehmen ebenso geschaffen hat, als auch eine neue Möglichkeit der Abfüllung von Großbestellungen direkt in die Transportgebinde. Hierfür wurde eine komplett neue Lagerhalle gebaut, neu angelegte Zufahrts- und Rangierwege für LKWs geschaffen sowie vollvernetzte Abfüllstationen zur Direktabfüllung in die Transportgebinde integriert.

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