Digitaldruck-Veredelung im Detail

Wie verhalten sich Digitaldrucke bei der Folienkaschierung?

Es wurden Papierbögen ein und derselben Papiersorte auf Druckmaschinen der folgenden Verfahrensvarianten zuerst bedruckt und dann mit verschiedenen Folien aus dem Hause Trofilms kaschiert: Trockentoner, Flüssigtoner, Inkjet – wasserbasiert / direkt, Inkjet – wasserbasiert / indirekt sowie Inkjet – UV-basiert / direkt. Die Folien stammten alle von Trofilms aus den Serien Protect (kratzfest matt) und Temptation (kratzfest soft matt).

Druckveredelung ist ein komplexes Thema. Die Veredelung von Digitaldrucken ist jedoch von besonderen Herausforderungen geprägt. Anforderungen und Schwierigkeiten bei der Folienkaschierung von Digitaldrucken waren der Auslöser für eine Versuchsreihe. Was bringt ein Vergleich, welche Unterschiede gibt es und wo treten Probleme auf? Diesen Fragen stellte sich der Folienspezialist Trofilms GmbH (Georgensgmünd), ein international operierender Hersteller von Kaschierfolien für die grafische Industrie.

Die Aussage „Digitaldruck = Digital-Kaschierfolie“ ist zu einfach. Digitale Druckverfahren sind hinsichtlich ihrer Gegebenheiten (zum Beispiel Oberflächenspannung) zu unterschiedlich. Hierzu eine Aussage zu treffen und Empfehlungen abgeben zu können, war das erklärte Ziel. Deswegen hat Ralf Troyer, Gründer und Geschäftsführer der Trofilms GmbH, zusammen mit Projektleiter Torsten Uhlig (Torsten Uhlig Solutions, Porta Westfalica) einen umfangreichen Test initiiert, um konkrete Aussagen dazu machen zu können, welche Folientype für welches digitale Druckverfahren am besten geeignet ist.

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Ein hartes Stück Arbeit liegt hinter ihnen – Ralf Troyer (links) und Projektkoordinator Torsten Uhlig haben eine aufwendige Testreihe mit thermokaschierten und digital bedruckten Druckbogen eines Substrates abgeschlossen und ihre Ergebnisse präsentiert.

Aufwendige Testreihe

Es wurden auf Basis einer farbigen Testform mit unterschiedlichen Flächenbelegungen Druckmuster in fünf verschiedenen digitalen Druckverfahren erstellt, die anschließend mit sechs unterschiedlichen Thermofolien kaschiert wurden. Bei den Folientypen handelte es sich um drei unterschiedliche Qualitäten aus der „Protect“-Reihe (kratzfeste Mattfolien) und um drei verschiedene Qualitäten aus der „Temptation“-Reihe (kratzfeste Soft-Matt-Folie), alle aus dem Hause Trofilms. Diese so kaschierten Druckbogen wurden dann über ganz unterschiedliche Testreihen analysiert.

Hierzu wurden die Druckbogen alle unter den gleichen Bedingungen Falztests, Prägetests und Tests zur Bestimmung der Verbundhaftung unterzogen. Ralf Troyer hierzu: „Unser Anspruch war, diese Testreihe so nah wie möglich an reale Anforderungen und schwierige Produktionen anzulehnen, um für uns, unsere Handelspartner und unsere Kunden aussagekräftige, belastbare und natürlich auch repetierbare Ergebnisse zu erhalten. Die Resultate der Studie werden fortan die korrekte Auswahl geeigneter Folien für unterschiedliche Digitaldruckverfahren erleichtern.“

Die Resultate dieser Tests waren einerseits eindeutig und erwartungsgemäß, andererseits jedoch auch total überraschend, wie in DEUTSCHER DRUCKER Nr. 7/2020 ausführlich dargelegt wird.

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