Inkjet-Entwicklung wird in die USA verlegt

Xerox schließt sein Inkjet-Zentrum im französischen Aubagne

Trivor 2400 Inkjet Innovation Center Xerox Aubagne Digitaldruck
Im Inkjet-Innovations- und Kundenzentrum von Xerox im südfranzösischen Aubagne ist unter anderem das Rollen-Inkjetdrucksystem Trivor 2400 entstanden. Ende des Jahres soll das Werk geschlossen und die Inkjetentwicklung in die USA verlegt werden.

Mitten im Tauziehen um die von Xerox angestrebte Übernahme von HP wird eine weitere Nachricht bekannt: Mehr als sechs Jahre nach dem Kauf des französischen Inkjetdruckmaschinen-Herstellers Impika will Xerox sein europäisches Inkjet-Innovationszentrum in Aubagne (nahe Marseille, Südfrankreich) zum Jahresende schließen und die Inkjet-Entwicklungsarbeit innerhalb der bestehenden amerikanischen Werke zentralisieren. Wie mehrere französische Zeitungen berichten, sind 141 Mitarbeiter von der Schließung betroffen.

Eine offizielle Pressemitteilung über die Schließung des Werkes in Aubagne hat Xerox bisher nicht veröffentlicht. Auf Nachfrage von print.de bestätigte der Konzern jedoch die Pläne, den Standort in Südfrankreich zu schließen. In dem Statement heißt es, man bekenne sich zu seinem Inkjet-Portfolio und werde weiter in die Entwicklung von Inkjetdrucksystemen wie die Baltoro HF investieren. Die Entwicklungsarbeit rund um Inkjetdrucklösungen werde künftig innerhalb der bestehenden Xerox-Standorte in Amerika zentralisiert. Darüber hinaus habe Xerox einen „soliden Übergangsplan, um die Kontinuität des Geschäfts zu gewährleisten“, wie es in dem Statement heißt. Weitere Informationen liegen bisher nicht vor.

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Am 20. Dezember soll das Aubagne-Werk geschlossen werden

Wie die beiden Zeitungen „La Provence“ und „La Marseillaise“ unter Berufung auf Mitarbeiter- und Gewerkschaftskreise auf ihren Onlineportalen berichten, soll das Werk in Aubagne bereits am 20. Dezember schließen. Betroffen seien 141 Mitarbeiter, die dem Vernehmen nach bereits im Juli über die Schließung des Werkes informiert wurden. In der Zwischenzeit wurde den Presseberichten zufolge ein Arbeitsschutzplan, auf französisch kurz PSE, erarbeitet.

Keine Käufer für das ehemalige Impika-Geschäft

Da das französische Recht (laut Loi-Florange-Gesetz) vorsieht, dass sich Unternehmen, die eine Schließung planen, zum Erhalt der Arbeitsplätze zuerst um eine Übernahme bemühen müssen, habe sich Xerox laut „La Provence“ sowohl an Kyocera wie auch an EFI gewendet. Beide Hersteller hätten das Angebot, das ehemalige Impika-Geschäft zu übernehmen, jedoch ausgeschlagen.

Die Baltoro HF soll bereits in Amerika entwickelt worden sein

Xerox hatte den französischen Digitaldruckmaschinenhersteller Impika Anfang 2013 übernommen. Am Standort Aubagne, das Xerox später als europäisches Innovations- und Kundenzentrum diente, wurden seitdem die Rialto, ein Rolle-zu-Bogen-Inkjetdrucksystem, die Bogendruckmaschine Brenva sowie das Rollensystem Trivor entwickelt und gefertigt. Die erst im Sommer 2019 vorgestellte Bogen-Inkjetdruckmaschine soll hingegen bereits eine amerikanische Entwicklung sein, mit Xerox-eigenen Druckköpfen und dem Papiertransport aus der iGen-Serie.

 

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