Marktkonzentration drohe angespannte Einkaufssituation weiter zu verschlechtern

BVDM blickt kritisch auf Zusammenführung Papier Union – Papyrus Deutschland

Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des BVDM(Bild: BVDM)

Der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) blickt mit Sorge auf die Zusammenführung der Papiergroßhändler Papier Union und Papyrus Deutschland. Laut einer Presseinformation des Bundesverbandes drohe diese Konzentration auf einem der wichtigsten Zuliefermärkte die ohnehin angespannte Einkaufssituation für Druck- und Medienunternehmen deutlich zu verschlechtern.

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Der Ende Oktober 2018 bekannt gewordene Zusammenschluss der beiden Papiergroßhändler (print.de berichtete), habe zu Kritik in der Branche geführt. Denn im Fall der Genehmigung des Zusammenschlusses durch das Kartellamt entstünde eine Konstellation, so der BVDM, in deren Rahmen nur noch wenige konkurrierende Marktteilnehmer den Absatz großer Mengen des Bedarfs an grafischen Papieren steuern würden. In einigen Regionen Deuschlands könnten die fusionierenden Unternehmen laut BVDM gar eine marktbeherrschende Stellung einnehmen. Gerade vor dem Hintergrund sich häufender Meldungen über Versorgungsengpässe sowie stark steigender Papierpreise in den zurückliegenden zwölf Monaten, werde dies vom BVDM als äußerst kritisch eingeschätzt.

Wie Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des BVDM erklärt, “ist der Wettbewerb auf der Anbieterseite ein hohes Gut der Marktwirtschaft”. Wie für jedes Unternehmen sei es für die Unternehmen der Druck- und Medienindustrie wichtig, dass die Angebotsvielfalt in den Zulieferbranchen erhalten bleibe und sich ihre Einkaufssituation nicht verschlechtere, so Deimel weiter.

Aus diesem Grund stehe der Bundesverband im Kontakt mit dem Bundeskartellamt und unterstütze dieses mit Marktdaten. Darüberhinaus habe der BVDM der Behörde angeboten, Kontakte zu Druck- und Medienunternehmen zu vermitteln, um ihr Einblicke in deren Beschaffungssituationen zu ermöglichen.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Bei allem Verständnis für die schwierige Situation der Druckindustrie: die Papiergroßhändler haben sie nicht verursacht. Seit 2000 sind die Papierpreise permanent gesunken und seit Mitte 2017 legen sie wieder zu. Der Papiergroßhandel hat lediglich die Preisbewegungen abgepuffert. Nicht selten zu Lasten der eigenen Rentabilität. In den letzten 18 Jahren sind 40% der Arbeitsplätze in der Druckindustrie verschwunden und die Anzahl der Unternehmen hat sich fast halbiert. Braucht man tatsächlich noch 5 Großhändler? Muss wirklich eine Druckerei für ein paar Ries 3 Lieferungen am Tag erhalten? Der BVDM sollte lieber den strukturellen Umbruch der Druckindustrie begleiten. Aufhalten können wir ihn nicht.

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    1. Gut zusammengefasst und vollkommen richtig!

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