Papier Union und Papyrus Deutschland werden zusammengeführt

Inapa-Gruppe übernimmt Papyrus Deutschland

Die Inapa-Gruppe übernimmt Papyrus Deutschland und damit die Papiervertriebsaktivitäten in Deutschland von der Optigroup AB.
Die Inapa-Gruppe übernimmt Papyrus Deutschland und damit die Papiervertriebsaktivitäten in Deutschland von der Optigroup AB.

Die Papiergroßhandels-Gruppe Inapa übernimmt die Papyrus Deutschland GmbH & Co. KG und mit ihr die Papiervertriebsaktivitäten in Deutschland der Optigroup AB. Das hat die Unternehmensgruppe, die ihren Hauptsitz im portugiesischen Lissabon hat, gerade bekannt gegeben. Ein entsprechender Vertrag sei unterzeichnet worden. Durch die Zusammenführung von Papier Union und Papyrus Deutschland entsteht damit nach Aussage von Inapa ein Unternehmen mit einem Umsatz von rund 900 Millionen Euro. Die neue Organisation werde insgesamt rund 1000 Mitarbeiter beschäftigen.

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Die angegebene Umsatzstärke des zusammengeführten Unternehmens leite sich aus den 2017er-Umsatzzahlen von Papyrus Deutschland und der Papier Union ab, die Inapa in seiner Mitteilung mit 560 Mio. Euro bzw. 390 Mio. Euro angibt. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der üblichen behördlichen Genehmigungen, insbesondere der deutschen Wettbewerbsbehörde, die in Kürze einen Markttest durchführen werde. Der Abschluss der Transaktion wird für Dezember 2018 erwartet.

Wie Diogo Rezende, CEO der Inapa-Gruppe, erklärt, sei die Übernahme ein wichtiger Schritt in der Strategie der Gruppe, ihre Position im größten europäischen Markt Deutschland zu stärken, das Papiervertriebsgeschäft zu steigern und “komplementäre Geschäfte zu diversifizieren und auszubauen”. Durch die verstärkte geografische Präsenz sollen Kundenservice und Effizienz verbessert werden.

Wandelanleihe soll Transaktion mitfinanzieren

Die Kosten der Übernahme werden nach Aussage der Inapa-Gruppe teilweise dadurch beglichen, dass die Optigroup AB eine von Inapa ausgegebene Wandelanleihe erhält, vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung durch die Aktionäre der Inapa. Die Anleihe werde nach vollständiger Wandlung in 23 % aller Aktien und Stimmrechte an Inapa wandelbar sein. Im Falle einer Umwandlung würde Optigroup zu einem relevanten Aktionär werden, allerdings ohne Kontrolle über Inapa, heißt es.

Mit dieser Übernahme wird die Inapa-Gruppe eigenen Angaben zufolge mit einem Gesamtumsatz von rund 1.400 Millionen Euro und fast 1.900 Mitarbeitern in allen Regionen, in denen sie tätig ist, eine Führungsposition im Papiergroßhandelsmarkt einnehmen.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Wieder einen Papieranbieter weniger und damit weniger Wettbewerb.
    Da übrigen werden weiter die Preise absprechen und die kleineren und
    mittleren Druckerein sind den wenigen verbleibenden Lieferanten hilflos ausgeliefert. Die großen Druckerein kaufen ab Fabrik, die Onlinedrucker sowieso. So wird die Wettbewerbsfähigkeit der Individualdrucker weiter geschwächt und man kann absehen, wann dort die Lichter ausgehen.

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    1. Am Ende gilt es das Heft des Handelns in die eigene Hand zu nehmen. Der Individualdruck muss und wird sich in Richtung hochwertige Print- Erlebniskommunikation entwickeln. Hier haben Druckereien mehrere, hochwertige Papier-Partner zur Auswahl die den Individual-Druckereien meines Erachtens fair und transparent zur Seite stehen, nicht nur Metapaper 🙂

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    2. Ich wünsche Ihnen ein einwöchiges Praktikum in einem Papiergroßhandel. Sie werden freiwillig für Ihre 2000 Briefumschläge 50 Cent mehr bezahlen.
      Und beim Thema Absprachen würde ich mich auch etwas bedeckter halten.. weniger wie 0 geht eben nicht, zumindest meistens nicht…

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    3. Wenn es so wäre, müsste der Großhandel dann nicht hochprofitabel sein? Die vergangenen Konsolidierungen, Übernahmen, Zusammenschlüsse und Insolvenzen der Branche waren demnach Jux und Tollerei? Na ganz so einfach ist es dann doch nicht, den schwarzen Peter zu platzieren…

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    4. Entschuldigung, aber ich möchte nicht auf die Grammatikfehler eingehen, jedoch auf die inhaltliche Aussage.
      Jemandem “hilflos” ausgeliefert zu sein, ist ein Zustand, zu dem immer zwei Parteien gehören. Ich kann nur jeder Druckerei raten, weiter die Einkaufspreise nach unten zu drücken. Denn genau so entsteht der massive Preisdruck auf die Lieferanten, denen Sie “hilflos” ausgeliefert sind.
      Aus eigener Erfahrung weiß jeder, der heute noch in der Printindustrie unterwegs ist, dass mangelhafte Margen dazu führen, dass wir als Druckereien und unsere Zulieferer mit dem Rücken zur Wand stehen. Sollte dies bei Ihnen nicht so sein, so bitte ich meine Aussage zu entschuldigen. Fakt ist für mich, dass jeder Unternehmer, da schließe ich mich mit ein, seine Lieferanten massiv unter Druck setzt. Dass dem Einen und dem Anderen dabei die Luft ausgeht, nehmen wir zur Kenntnis, ignorieren es aber im Tagesgeschäft, um uns über Wasser zu halten.
      Wir kaufen zu Ihrer Information, auch direkt bei den Herstellern und wenn Sie dies auch tun würden, wären Sie erstaunt über die rüde Vorgehensweise der Papierhersteller. Ihre Ansprechpartner, sehr wahrscheinlich Papiergroßhändler, versuchen immer noch einen Kompromiss zu finden, mit der Industrie sollten Sie es mal versuchen…..
      Und wenn Ihrer Aussage wirklich ernst gemeint ist, dass Ihre Lieferanten sich absprechen, dann würde ich sie von jetzt auf gleich vor die Tür setzen. Sehr wahrscheinlich kommen dann diese Marktbereinigungen aufgrund von Reichtum durch Absprachen zu Stande. Die Aussicht, dass allen Individualdruckern das Licht ausgeht, bestimme ich, in meinem Betrieb als Inhaber, immer noch selbst.

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  2. …dann gibt es bald nur noch 2 wichtige Großhändler (4 wenn man Berberich und das schwächelnde antalis dazuzählt). Wie Goldschmit schon schrieb werden die kleinen und mittleren Druckereien noch mehr unter fehlender Konkurrenz leiden.
    Andererseits ist der Papiergroßhandel nun schon seit mindestens 2 Jahren in einer schweren Krise bzw. in einem Umbruch. Der Wegfall des Streckengeschäfts hat sein Übriges getan. Vermutlich ist die Konzentration der verbliebenen Großhändler nur eine logische Konsequenz.

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  3. Ob da die Wettbewerbsbehörden mitmachen? Bei der PapierUnion liefen schon mehrere Kartellverfahren wegen Preisabsprachen

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  4. Man könnte meinen die vom Markt verschwundenen Papiergrosshaendler sind aus wachsendem Reichtum vom Markt verschwunden. Die Wahrheit ist viel trauriger. Ein Handelsgeschäft das langfristig nur Margen von – 1,5 bis 2 % vom Umsatz vor Steuer generiert und das bei hohen Investitionen ist nicht marktfaehig. Es lebe der karitative PAPIERGROSSHAENDLER. Schade ist hierbei das die engagierten und mit hohem Fachwissen und Engagement ausgestatten Mitarbeiter auf der Strecke bleiben!

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  5. Papyrus will plötzlich 17% höhere Preise. Eigentlich sollte man das Geld für das Kartellamt sparen und das Amt auflösen.

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