Deutscher Standort Stockstadt betroffen

Sappi: Verkauf von drei Papierfabriken an die Aurelius-Gruppe kommt nicht zustande

Im Werk Stockstadt am Main produziert Sappi holzfreie Papiere für die grafische Branche.
Im Werk Stockstadt am Main produziert Sappi holzfreie Papiere für die grafische Branche.(Bild: Sappi Europe)

Der Papier- und Zellstoffhersteller Sappi gab heute bekannt, dass der beabsichtigte Verkauf des Werks Maastricht in den Niederlanden, des Werks Stockstadt in Deutschland und des Werks Kirkniemi in Finnland an die Aurelius-Gruppe innerhalb des vertraglich vereinbarten Zeitrahmens nicht zustande gekommen ist. Die Vereinbarung sei daher ausgelaufen.

Anzeige

Sappi habe ursprünglich verbindliche Angebote von mehreren Parteien für diese drei Werke erhalten. Schließlich stimmte der Vorstand von Sappi zu, das Angebot der Aurelius Group, einer paneuropäischen Investment-Gruppe, anzunehmen. Aurelius hatte die Übernahme der drei europäischen Papierfabriken von Sappi Limited am 29. September 2022 bestätigt. Die Transaktion war Sappi zufolge an verschiedene aufschiebende Bedingungen geknüpft. Die EU-Kommission hat am 1. Dezember 2022 dem Kauf zugestimmt.

Die Werke im einzelnen:

  • Sappi Stockstadt Mill ist eine integrierte Zellstoff- und Papierfabrik in Deutschland, die 145.000 Tonnen Zellstoff produziert, der zur Herstellung von 220.000 Tonnen gestrichenem und ungestrichenem holzfreiem Papier verwendet wird, das hauptsächlich an den europäischen Druckmarkt verkauft wird.
  • Das Werk Sappi Maastricht produziert 260.000 Jahrestonnen gestrichenes holzfreies Papier und Karton, die hauptsächlich an Druckereien und Verpackungsunternehmen in aller Welt verkauft werden.
  • Sappi Kirkniemi Mill ist eine integrierte Zellstoff- und Papierfabrik in Finnland, die 300.000 Tonnen gebleichten mechanischen Zellstoff produziert, der zur Herstellung von ca. 750.000 Tonnen gestrichener mechanischer Papiersorten verwendet wird, die weltweit in der Druckindustrie eingesetzt werden.

Steve Binnie, CEO von Sappi Limited, kommentierte: “Trotz intensiver Bemühungen von Sappi, die Transaktion abzuschließen, konnten sich die Parteien leider nicht darauf einigen, die aufschiebenden Bedingungen bis zum vereinbarten Stichdatum zu erfüllen. Daher ist die Transaktion hinfällig geworden. Der strategische Fokus von Sappi bleibt unverändert. Dazu gehört die Reduzierung des Engagements im Segment der grafischen Papiere bei gleichzeitigem Ausbau der Präsenz von Sappi in Segmenten wie Verpackungs- und Spezialpapiere, Zellstoff und Biomaterialien.” Marco Eikelenboom, CEO von Sappi Europe, erklärte: “Sappi Europe wird die drei Werke als Teil unseres Gesamtportfolios weiterführen und sicherstellen, dass sie weiterhin einen Mehrwert für die Region und die von ihnen belieferten Kunden generieren.”

Übernahme von Agfa Offset Solutions durch Aurelius ist indessen unter Dach und Fach

Während der Kauf der drei Sappi-Werke nicht innerhalb der vorgesehenen Frist zustande kam, gab Aurelius am 4. April 2023 bekannt, dass die Übernahme der Agfa Offset Solutions von der Agfa-Gevaert Gruppe abgeschlossen sei. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete Agfa Offset Solutions einen Umsatz von 779 Mio. Euro.