Am 21. November findet der 22. Bundesweite Vorlesetag statt. Rund 500.000 Kita-Kinder bekommen dazu eine kostenlose Lesemaus-Sonderausgabe. Warum solche Buchgeschenke wichtig sind, welche Rolle Kitas und Eltern spielen und wie Vorlesen Bildungschancen beeinflusst, erklären Dr. Jörg F. Maas von der Stiftung Lesen und Joachim Kaufmann vom Carlsen Verlag.
Vorlesen ist ein entscheidender Baustein für den Bildungserfolg von Kindern. Doch in vielen Familien spielt es kaum eine Rolle. Rund ein Drittel der Kinder wächst in Haushalten auf, in denen Bücher selten vorkommen. Kitas müssen deshalb fehlende Voraussetzungen ausgleichen – oft mit knappen Ressourcen. Niedrigschwellige Projekte wie die Lesemaus-Initiative gewinnen in diesem Umfeld an Bedeutung.
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Zum 22. Bundesweiten Vorlesetag am 21. November stellen die Stiftung Lesen, der Carlsen Verlag mit „Carlsen in der Kita“ und die Smalland Kinderbuchausstellungen bereits zum vierten Mal eine kostenfreie Sonderausgabe zur Verfügung. Finanziert wird die Aktion durch die Deutsche Postcode Lotterie. Kinder ab drei Jahren erhalten ein eigenes Exemplar, das sie mit nach Hause nehmen können.
„Mit dem Verschenken eines Buchs aus der seit Jahren eingeführten Lesemaus-Reihe wollen wir passend zum Vorlesetag über die Kindergärten Eltern und Kinder erreichen und auf die Bedeutung des Vorlesens auch für die spätere Leselaufbahn der Kinder hinweisen“, erklärt Joachim Kaufmann, Geschäftsführer des Carlsen Verlags.
Für Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, ist die Wirkung klar: „Bücher in die Hand zu bekommen, ist für viele Kinder keine Selbstverständlichkeit. Buchgeschenke haben einen sichtbaren Effekt auf das Vorleseverhalten in Familien und legen so die Grundlage dafür, dass Kinder später selbst einfacher lesen lernen.“
Kitas sind dabei wichtige Vermittler. Sie können Eltern ermutigen, zu Hause vorzulesen und Hürden abbauen. „Wichtig ist die Botschaft: Vorlesen muss nicht perfekt sein, es zählt vor allem die Nähe und die gemeinsame Zeit“, betont Maas.
Das diesjährige Motto „Vorlesen spricht deine Sprache“ verweist zudem auf die Bedeutung von Mehrsprachigkeit. „Geschichten wirken in jeder Sprache und sind gut für die geistige Entwicklung unserer Kinder“, sagt Kaufmann.
Beide Partner wünschen sich, dass Vorlesen selbstverständlich wird – wie Zähneputzen oder das gemeinsame Abendessen. Dafür brauche es mehr Sichtbarkeit, Materialien und Partner, die sich für Leseförderung engagieren. Denn: Jedes Buch, das in die Hände eines Kindes gelangt, kann der Beginn einer lebenslangen Lesebiografie sein.