Konjunkturindikator für kleine und mittlere Unternehmen

Datev Mittelstandsindex zeigt Umsatzrückgang und steigende Löhne

Der aktuelle Monatswert ist jeweils eine Hochrechnung. Index: Durchschnitt 2022=100 Punkte.(Bild: DATEV eG)

Ein Jahr nach dem Start liefert der Datev Mittelstandsindex ein klares Bild der Lage im deutschen Mittelstand. Während die Umsätze weiter sinken, steigen die Löhne deutlich. Besonders Kleinst- und Kleinunternehmen kämpfen mit Beschäftigungsrückgängen.

Ein Jahr nach seiner Einführung hat sich der Datev Mittelstandsindex als wichtiger Frühindikator etabliert. Die Auswertung basiert auf anonymisierten Daten aus Datev-Lösungen und gibt monatlich nahezu in Echtzeit Einblicke in die wirtschaftliche Entwicklung mittelständischer Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten.

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Im September 2025 zeigt der Index erneut eine angespannte Lage. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent auf 91,6 Punkte (Basisjahr 2022 = 100). Besonders betroffen waren das Gastgewerbe mit minus 5,8 Prozent, der Handel mit minus 1,3 Prozent sowie das Bauhauptgewerbe mit minus 1,4 Prozent. Ein leichtes Plus von 1,4 Prozent konnte das Verarbeitende Gewerbe verzeichnen.

Parallel dazu stiegen die Löhne und Gehälter weiter an. Der Lohnindex kletterte auf 114,9 Punkte und liegt damit 3,7 Prozent höher als im Vorjahr. Dieser Anstieg zeigt sich über alle Branchen, Unternehmensgrößen und Regionen hinweg.

Bei der Beschäftigung bleibt die Lage stabil, allerdings ohne klare Aufwärtsdynamik. Der Index liegt seit Monaten bei 101,8 Punkten, ein Zuwachs von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Datev-CEO Prof. Dr. Robert Mayr betont: „Wir sehen, dass die Talsohle bei der Beschäftigungsentwicklung durchschritten scheint. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Kleinst- und kleinen Unternehmen weiterhin im Beschäftigungsabbau befinden.“

Die Datenreihen des Index reichen bis 2018 zurück und machen sichtbar, wie stark der Mittelstand in den vergangenen Jahren belastet wurde. Nach moderatem Wachstum vor der Pandemie folgten der Einbruch 2020, eine kurze Erholung und seit 2022 erneute Rückschläge durch hohe Energiepreise und Inflation. Besonders kleine Betriebe haben sich davon bis heute nicht erholt.

Mayr fasst zusammen: „Seit einem Jahr zeigt der Datev Mittelstandsindex Monat für Monat, wo der Mittelstand wirklich steht – differenziert nach Unternehmensgrößen, Branchen und Regionen. Diese Transparenz macht ihn zu einem unverzichtbaren Frühindikator für Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.“

Weitere aktuelle Daten auch zu den Branchen Baugewerbe, Dienstleistungen, Handel, verarbeitendes Gewerbe und Gastgewerbe, sowie zu Bundesländern und Unternehmensgrößen, Grafiken und Filterfunktionen finden Sie unter: mittelstandsindex.datev.de