Regulierung – Papier- und Druckbranche

EU verschiebt Anwendung der Entwaldungsverordnung bis Ende 2026

Das EU-Parlament hat die Verschiebung der EUDR beschlossen.
Das EU-Parlament hat die Verschiebung der EUDR beschlossen. (Bild: BVDM)

Die EU-Kommission will die Anwendung der Entwaldungsverordnung (EUDR) erneut verschieben. Der Bundesverband Druck und Medien begrüßt diesen Schritt, warnt aber: Mit der Verzögerung allein sind die grundlegenden Probleme nicht gelöst.

Die EU-Kommission hat angekündigt, die Anwendung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) um ein Jahr nach hinten zu verschieben – auf Ende 2026. Grund dafür sind technische Schwierigkeiten mit der IT-Plattform „Traces“. Dort sollen die großen Datenmengen aus den Sorgfaltspflichten verarbeitet werden. Die Kommission befürchtet offenbar eine Überlastung.

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Der Bundesverband Druck und Medien e.V. (BVDM) sieht in diesem Problem ein Zeichen für grundlegende Konstruktionsfehler der Verordnung. „Die geplante Verschiebung ist angesichts der weiterhin bestehenden Unklarheiten zur praktischen Umsetzung der EUDR richtig“, so der Verband. Wichtig sei es nun, die politischen Diskussionen über eine Überarbeitung abzuwarten, bevor weitere Schritte erfolgen.

Die Kritik richtet sich vor allem gegen den hohen bürokratischen Aufwand. Der BVDM fordert deshalb, Rohstoffe aus sogenannten Null-Risiko-Ländern sowie Unternehmen aus den nachgelagerten Lieferketten von den Pflichten der EUDR auszunehmen. So könnten die Datenmengen reduziert und die Kontrollen gezielt am Anfang der Lieferkette angesetzt werden – dort, wo sie am wirksamsten seien.

Gemeinsam mit anderen Verbänden der Druckwertschöpfungskette und dem europäischen Dachverband Intergraf will sich der BVDM dafür einsetzen, dass Rat und Parlament die Pläne der EU-Kommission zur Verschiebung und Überarbeitung unterstützen.