Zahlen des ersten Geschäfts-Halbjahres

Immer noch Verluste – aber Heidelberg sieht Erholungstendenzen

Montage von Heidelberg Speedmaster Bogendruckmaschinen im Werk Wiesloch(Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat aktuelle Zahlen vorgelegt: Der Umsatz blieb im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/21 (1. April 2020 bis 30. September 2020) mit 805 Mio. Euro rund 28 Prozent hinter dem Vorjahreszeitraum zurück. Der Auftragseingang verringerte sich um 32 % auf 864 Mio. Euro (Vorjahr: 1.263 Mio. Euro). Im 2. Quartal lag der Rückgang bei knapp 20 %, nach einem Rückgang von 44 % im ersten Quartal. Heidelbergs Nachsteuerergebnis war im 1. Halbjahr mit minus 9 Mio. Euro immer noch negativ, allerdings geringer als im Vorjahr  (–16 Mio. Euro).

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Der Auftragsbestand lag zum 30. September mit 627 Mio. Euro weiter unter Vorjahr, stieg aber um 22 Mio. Euro über den Wert zum Ende des Vorquartals.

Im zweiten Geschäftsquartal haben sich in für Heidelberg wichtigen Absatzregionen nach den Covid-19-bedingten Nachfrageeinbrüchen der Vormonate nach eigenen Angaben „wieder erste Erholungstendenzen gezeigt“. Dies gelte insbesondere für den wichtigen chinesischen Markt, wo zum Teil schon wieder Aufträge generiert werden, die annähernd das Vorkrisenniveau erreichen.

Das Ebitda ohne Restrukturierungsergebnis des 1. Halbjahres verbesserte sich – verglichen mit dem Vorjahres-Zeitraum – trotz des geringeren Umsatzes von 69 auf 97 Mio. Euro. Fehlende Deckungsbeiträge und Kosten der Unterauslastung hätten, wie Heidelberg berichtet, „kurzfristig durch die intensive Nutzung von Kurzarbeit teilweise kompensiert werden“ können.

Die Kosteneinsparungen aus dem eingeleiteten Transformationsprogramm betrugen zum Halbjahr rund 45 Mio. Euro. Zudem wirkten sich Erträge von 73 Mio. Euro aus der Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung für die Beschäftigten in Deutschland sowie der Verkauf der belgischen Tochter CERM (rund 8 Mio. Euro) positiv auf die Ertragslage aus.

Ausblick für Gesamtjahr 2020/21 unverändert

Heidelberg hält unverändert an seiner Gesamtjahresprognose für 2020/21 fest. So werde der Umsatz bedingt durch Belastungen aus der Covid-19-Pandemie deutlich unterhalb des Niveaus des Vorjahres (2.349 Mio. Euro) erwartet. Man rechnet im Geschäftsjahr 2020/21 aber nach wie vor mit einem gegenüber dem Vorjahr signifikant verbesserten, jedoch nochmals deutlich negativen Nachsteuerergebnis.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Weiterhin Rufer aus der Wüste : erste Erholungstendenzen… wo und nachhaltig ???? Ertragsverbesserung durch Neuordnung der betrieblichen Altersfürsorge (73 € Mio) und Verkauf von von Cerm ( ca 8€ Mio), das ist aber nur einmalig ! Und danach Verkauf der Gallus an die Benpac Gruppe 230 Mio € ???, kommen die wirklich ? aktuelle Marktkapitalisierung/Aktien ca. 175 Mio. 9.11.2020

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    1. Das ist ja ein nicht so netter Kommentar von einem Importeur asiatischer Druckmaschinen.

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      1. Herr Weißenseel, je nach Sichtweise kann man/sie meine Fakten als nicht nett empfinden, jedoch als Aktieninvestor, Unternehmensberater, Dipl.Kaufmann, geschäftsführender Gesellschafter, gelten für mich nur betriebswirtschaftliche Fakten verbunden mit gesamtheitlicher Betrachtung. Seit 2013 bin ich nicht mehr geschäftsführender Gesellschafter meiner alten Firma.Auch KBA und Komori befinden sich in einem gravierenden Umstrukturierungsprozeß und natürlich die gesamte Druckindustrie. Ein Element der Beurteilung ist die Marktkapitalisierung des Aktienwertes im Vergleich.

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  2. Was soll er denn sagen der Vorstand angesichts einer Entwicklung, die nicht aufzuhalten ist. Die Digitalisierung der Kommunikation wird weiter beschleunigt. Die Coronakrise wirkt da noch als Verstärker, weil auch die letzten Verfechter der analogen Wirtschaft in das digitale Shoppen getrieben werden. Das Kommunikations- und Einkaufsverhalten der jüngeren Generation ist wegweisend und kann auch durch noch so viel Haptikargumente nicht beeinträchtigt werden. Wenn Heidelberg nicht radikal neue Geschäftsfelder findet, abseits des Offsetdrucks, wird es mittelfristig ein durchschnittlicher Mittelständler in einem Nischenmarkt sein. Im besten Fall…

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  3. Der Verkauf von Gallus liegt meine ich bei 120 Mio., aber auf jeden Fall haben sie mit Verkäufen, Plünderung des Pensionsfonds und Kurzarbeit, die Braut bilanziell aufgehübscht und ich denke nichts anderes war und ist das Ziel. Würde mich nicht wundern, wenn in naher Zukunft ein Übernahmeangebot kommt.

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  4. Klar, wieder mal wird Geld Mit Kurzarbeit verdient. Bzw. Verluste begrenzt. Da sollte genauer drauf geschaut werden.

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