Digitaldruck und Weiterverarbeitung

„Crossover Event“ mit Komori, Screen und The Postpress Alliance 

Drucker aus ganz Europa trafen sich beim „Crossover Event“ in Utrecht und Aalsmeer.(Bild: print.de)

Wie sich Digitaldruck- und Postpress-Systeme ideal ergänzen können, wurde beim „Crossover Event“ deutlich, zu dem die Druckmaschinenhersteller Komori und Screen gemeinsam mit den in der Postpress Alliance vereinigten Postpressspezialisten im November 2025 in die Niederlande eingeladen hatten.

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Im Komori Graphic Centre (KGC) in Utrecht sowie im Screen Inkjet Innovation Center, 25 km entfernt in Aalsmeer gelegen, gab es die ganze Bandbreite von Rollendruck und Bogen-Inkjet – mit der passenden Weiterverarbeitung.

Und wo sonst vor allem Komoris Lithrone-Bogenoffset-Boliden die Szene beherrschen, da stand dieses Mal neben der jüngsten Digitaldruckentwicklung – der B2+-Inkjetmaschine Komori J-throne 29 – die neueste Technologie von MBO, H+H, Hohner, Bograma und baumannperfecta im Mittelpunkt des Interesses.

Minimierung des Personalaufwands dank durchgehender Automatisierung – dies war ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch die zweitägige Veranstaltung zog. Andere wichtige Stichworte lauteten „Modularität“ und „Flexibilität“

Europa-Premiere der J-throne 29

Im Rahmen des Crossover-Events hatte die neue B2+-Bogen-Inkjetmaschine Komori J-throne 29 ihre Europa-Premiere. Insgesamt ist es erst das weltweit dritte installierte Exemplar der LED-UV-Maschine. Bei einer maximalen Bogengröße von 585 x 750 mm bedruckt die J-throne 29 entweder bis zu 6.000 Bogen pro Stunde einseitig – oder 3.000 Bogen beidseitig. In diesem Fall wird der Bogen nach dem ersten Durchlauf getrocknet, gewendet und dann mit denselben Fujifilm Samba Druckköpfen erneut bedruckt. Die J-throne 29 ist eine vollständige Komori-Entwicklung. Bei der Präsentation in Utrecht wurde durch Produktmanager Craig Bretherton vor allem der stabile Maschinenbau hervorgehoben.

Nur ein Bediener für eine ganze komplexe Produktionslinie

Flexibel gingen die Veranstalter auch auf die Interessen der Besucher ein: wer sich für Rollendruck und Pharmaanwendungen interessierte, konnte sich bei Screen am ersten Tag zunächst die TruepressJet ansehen. Die dort produzierten Rollen auf 40g/m2 Dünndruckpapier wurden dann später im Komori Graphic Centre auf einem MBO U23 Unwinder abgewickelt und auf einer H+H-Strecke (u.a. mit der M9 DFT Taschenfalzmaschine) kleingefalzt.

Tatsächlich nur ein einziger Mitarbeiter war nötig,  um nebenan die komplette Broschürenstrecke zu bedienen, in deren Zentrum der Hohner Sammelhefter HHS-Futura  im Digitalverarbeitungsmodus mit den integrierten Komponenten T50 und A80 von MBO stand. Am Ende der Prozesskette setzte der MBO CoBo-Stack 30i mit Yaskawa Roboterarm die fertig gebündelten Broschürensätze mit variablen Inhalten auf der Palette ab. Und wer es für seinen Betrieb noch automatisierter möchte, für den hatte die zur Komori Group gehörende MBO die autonomen mobilen Roboter (AMR) des Partnerunternehmens Agilox mitgebracht. AMR können ihre Umgebung wahrnehmen und sich darin selbständig bewegen – ganz ohne Schienen, feste Bahnen und Schutzzäune. Robert Schipper von Velthuis Media, einem der ersten Anwender des Systems, berichtete im Gespräch mit Raul Heininger (MBO) über seine positive Erfahrungen.

Stefan Büchi und Uwe Buhmann vom Stanzmaschinenspezialisten Bograma hatten die rotativ arbeitende BSR 550 Servo mit nach Utrecht gebracht und  freuten sich über das große Interesse und die vielen Nachfragen bei ihrer Maschinenpräsentation.

Sogar eine Art Heimspiel war es für baumannperfecta aus Bautzen: das Unternehmen ist mit seiner Schneidtechnik dauerhaft – und natürlich unter dem Komori-Label Apressia – im Komori Graphic Centre vertreten.