Größte Fachmesse für das internationale Publishing

Frankfurter Buchmesse „in Zeiten des globalen Umbruchs“

Frankfurter Buchmesse 2019: Gastland ist dieses Jahr Norwegen. (Bild: Bernd Hartung/Frankfurter Buchmesse)

Die 71. Frankfurter Buchmesse wurde am 16. Oktober 2019 eröffnet. Sie dauert fünf Tage und ist mit rund 7.500 Ausstellern, 285.000 Besuchern, über 4.000 Veranstaltungen und etwa 10.000 akkreditierten Journalisten und Bloggern die größte Fachmesse für das internationale Publishing. In einer Pressemitteilung der Messe heißt es, die diesjährige Veranstaltung finde „vor dem Hintergrund globaler politischer und gesellschaftlicher Umbrüche statt“.

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Die Sorge um den Zustand der Welt „angesichts einer drohenden Klimakatastrophe, aber auch angesichts des wachsenden Einflusses antidemokratischer Kräfte“, habe eine neue Generation von Aktivistinnen und Aktivisten hervorgebracht. Dazu zählten auch engagierte Autorinnen und Autoren, deren Romane, Sachbücher, Biografien und Lyrik Menschen weltweit inspirieren und aufrütteln. Zugleich erreiche „das datengetriebene digitale Zeitalter neue Dimensionen“. Als größter internationaler Treffpunkt einer Branche, in deren Zentrum Inhalte, Ideen und Geschichten stehen, greife die Frankfurter Buchmesse diese Entwicklungen auf.

Bei der Eröffnungspressekonferenz appellierte Buchmessedirektor Juergen Boos an das Selbstverständnis des Publishings in Zeiten großer Veränderungsprozesse: Es liege in der Verantwortung der Buch- und Medienbranche, die das 21. Jahrhundert definierenden Paradigmenwechsel zu analysieren, zu bewerten und kritisch zu hinterfragen. Das internationale Verlagswesen stehe für eine Vielfalt von Perspektiven und Meinungen – und der Erhalt dieser Vielfalt müsse geschützt werden. „Wir brauchen Autorinnen und Autoren, die Missstände anprangern, die Widerstand ausüben. Und wir brauchen Verlage, die diese Inhalte aufbereiten und geeignete Formate für sie finden. Die für Qualität, Sorgfalt und Glaubwürdigkeit stehen“, sagte Juergen Boos.

Über aktuelle Herausforderungen an den Schutz des geistigen Eigentums sprach Gastredner Francis Gurry, Generaldirektor der World Intellectual Property Organization (WIPO). Dieses Thema sei für eine auf der Grundlage des Urheberrechts finanzierte Verlagsbranche essentiell. Dabei skizzierte Gurry neue Geschäftsmodelle vor dem Hintergrund einer digitalen und datenbasierten Wirtschaft.

Ehrengast Norwegen

Kultureller Reichtum, Meinungsfreiheit und Nachhaltigkeit sind die Kernthemen des norwegischen Ehrengastauftrittes in Frankfurt, der unter der Schirmherrschaft von Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen steht. Auf der Buchmesse werden mehr als 100 norwegische Autorinnen und Autoren ihre Bücher vorstellen und dabei Einblicke in die norwegische Literatur und Gesellschaft geben. Insgesamt rund 500 Buchtitel – darunter norwegische Literatur in Übersetzung und Bücher über Norwegen – werden noch bis Ende 2019 in 217 deutschsprachigen Verlagen erscheinen (Zählung ab Herbst 2018). Die von der Frankfurter Buchmesse organisierte Ausstellung „Books on Norway“ zeigt über 650 Titel aus über 30 Ländern. Die Ausstellung umfasst Bücher norwegischer Autorinnen und Autoren in Übersetzung sowie Bücher über Norwegen unterschiedlichster Genres.

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