Offener Brief von Rainer Hundsdörfer an Bundeswirtschaftsminister Altmaier zu den COVID-19-bedingten Gesetzgebungsvorhaben

Heidelberg-CEO fordert schnellere Soforthilfen für Druckereien

Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG (Bild: Heidelberg)

Sehr geehrter Herr Bundesminister,

Ihrem Engagement für unser Land im Kampf gegen die Corona-Pandemie in den letzten Tagen und Wochen zolle ich größten Respekt. Im Namen der Heidelberger Druckmaschinen AG möchte ich Ihnen ganz herzlich für Ihren Einsatz danken und Ihnen viel Kraft für die bevorstehenden Aufgaben wünschen.

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Wie Sie wissen, stellt die Corona-Pandemie letztlich die gesamte deutsche Wirtschaft vor eine gewaltige Herausforderung. Die Druckindustrie bildet dabei keine Ausnahme. Die Betriebe in dieser Branche werden in einem ohnehin schon schwierigen Markt durch die enormen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie schwer belastet. Wichtige Veranstaltungen und Fachmessen wie die drupa werden abgesagt, Großaufträge liegen auf Eis oder fallen ganz weg. Schätzungen zufolge sind über 7.500 Unternehmen aus unserer Branche in Deutschland von der Corona-Pandemie betroffen. Die große Mehrheit davon sind kleine und mittelständische Betriebe. Die Struktur der Wertschöpfungskette reicht dabei von der Druck- und Medienvorstufe über den Druck von unterschiedlichsten Druckerzeugnissen bis hin zur Druckweiterverarbeitung.

Diese Betriebe sind für diverse Wirtschaftszweige und insbesondere die gewerbliche Wirtschaft von großer Bedeutung. Sie produzieren Verpackungen, Gebrauchsanweisungen, Formulare, Berichte, Plakate, Flyer, Etiketten und vieles mehr. Auch die Werbewirtschaft braucht die gedruckte Werbung im Kommunikationsmix zu den Endkunden, und auch unsere Medien- und Meinungsvielfalt wird letztlich durch Druckerzeugnisse wie Zeitschriften und Magazine unterstützt.

Nicht nur unsere Kunden und wir sind von der Krise betroffen, sondern auch unsere Zulieferer, die wir nicht vergessen sollten. Das sind zum Beispiel Papierhersteller, Druckfarbenlieferanten sowie die Händler und Produzenten von Klebstoffen.

Die Heidelberger Druckmaschinen AG und ihre Mitarbeiter werden weiter alles in ihrer Macht Stehende tun, um für ihre Kunden die Versorgung mit allen notwendigen Betriebsmitteln so weit und so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. Daher begrüßen wir das wirtschaftspolitische Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Verbesserung der Liquiditätslage von Unternehmen.

Mit der Flexibilisierung des Kurzarbeitergeldes und weiteren Maßnahmen ist der Grundstein für eine erfolgreiche Überwindung dieser beispiellosen Herausforderung bereits gelegt.

Dennoch scheint der jetzt vorliegenden Gesetzesentwurf noch nicht ausreichend sicherzustellen, dass die Hilfe auch unkompliziert bei den betroffenen Betrieben ankommt. Daher bitte ich Sie – auch im Namen der vielen Unternehmen der deutschen Druckindustrie: Die Unternehmen benötigen in der jetzigen schwierigen Situation die Hilfe sofort, sprich: zügig das Geld auf ihren Konten, damit sie in der Lage sind, ihre kurzfristigen Liquiditätsengpässe durch die dramatischen Umsatzrückgänge aufgrund der Corona-Auswirkungen auffangen zu können. Sei es durch Rückzahlungen von Steuervorauszahlungen oder andere kurzfristige Maßnahmen. Nur so kann die Politik das Überleben zahlreicher wichtiger klein- und mittelständischer Unternehmen sichern.

Die Heidelberger Druckmaschinen AG baut auch im weiteren Verlauf der Krise auf die Unterstützung der Bundesregierung für die deutsche Druckindustrie.

Wir hoffen sehr, dass die Bundesregierung mit einem unbürokratischen und gerade auch auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen zugeschnittenen Unterstützungspaket dafür Sorge trägt, dass dieser wichtige Bereich unserer Wirtschaft diese historische Krise überstehen kann.

Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen und Ihre Unterstützung.
Bleiben Sie gesund!

Ihr Rainer Hundsdörfer
Vorstandsvorsitzender Heidelberger Druckmaschinen AG

Kommentare zu diesem Artikel

  1. WAS SOLL DAS!!?? Als wüsste die Bundesregierung und ihre Spezialisten nicht was zu tun ist. Ich finde diesen Brief richtig peinlich.

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    1. Ich finde diesen Brief überhaupt nicht peinlich. Im Gegenteil, mein Dank geht nach Heidelberg an Herrn Hundsdörfer!

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      1. Genau, warum danken, alles vergessen?
        Abbau von Maschinen, GGF, Primfire, Produziert wird schon lange in Shanghai, noch 2000 Stellen sollen weg!
        Und sollen wir ihn loben?
        Seit 10 Jahren wird nur noch abgebaut und nur auf Kosten der Arbeiter.
        Was soll dann der Kommentar von ihm, Grüße von Peter

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  2. Warum danken Sie für diesen Brief Herrn Hundsdörfer ?

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