110 Arbeitsplätze in Ulm, Ludwigsburg und Ratingen sollen erhalten bleiben

Ludo Fact Gruppe übernimmt Ulmer Verpackungs- und Druckspezialisten Höhn

Erwachsenen- und Kinder-Puzzles gehören zu den Spezialitäten von Ludo Fact/Ludo Packt.

Die Ludo Fact GmbH (Jettingen-Scheppach) übernimmt den Geschäftsbetrieb der Höhn GmbH (Ulm). Zudem erwirbt die Ludo Fact Firmengruppe die Immobilie des Herstellers von Displays und Verpackungen, wie jetzt bekannt wurde. Alle 110 Mitarbeiter an den Standorten Ulm, Ludwigsburg und Ratingen sollen übernommen werden. Höhn befindet sich seit Herbst 2018 in einem Eigenverwaltungsverfahren (print.de berichtete).

In Zukunft firmiert das neue Unternehmen unter Höhn Display + Verpackung GmbH. Der bisherige Höhn-Geschäftsführer Ingbert Schmitz wird weiter für das Unternehmen tätig sein. Mit dem Kauf erweitert die Ludo Fact Gruppe ihr angebotenes Produktportfolio um Displays und Verpackungen.

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Zudem kann die Gruppe ihre Wertschöpfungskette vertiefen, da sie zusätzliche Fertigungsstufen, wie Offsetdruck und spezielle Stanz- und Kaschierarbeiten, künftig selbst übernehmen kann. Als Zulieferer hat Höhn im Jahr 2018 bereits Druckerzeugnisse für Spielkarten gedruckt. Diese Druckerzeugnisse sind unter qualitativen Gesichtspunkten sehr anspruchsvoll und nur wenige der Lieferanten haben den dafür erforderlichen Maschinenpark.

Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe an sieben Standorten weltweit rund 650 Mitarbeiter. Der Geschäftsbereich „Spiele und Puzzles“ produziert als Ludo Fact GmbH mit ihren Tochtergesellschaften bis zu 17 Mio. Brettspiele und Puzzles für rund 200 Spieleverlage im Jahr weltweit. In der Hochsaison verlassen über 100.000 Brettspiele sowie Puzzles pro Tag die drei Standorte Tschechien, Deutschland und USA.

Die Höhn GmbH hatte im September 2018 einen Antrag auf Eigenverwaltung beim Amtsgericht Ulm gestellt. Der Geschäftsbetrieb lief anschließend vollumfänglich weiter. Zudem führte das Unternehmen notwendige Restrukturierungsmaßnahmen durch, um den Betrieb zukunftsfähig aufzustellen. Hierzu wurde bereits Ende 2018 der Geschäftsbereich des Akzidenzdrucks, also der Druck von Katalogen und Prospekten, eingestellt. Dieser war nicht profitabel zu betreiben. Betroffene Mitarbeiter wechselten in eine Transfergesellschaft. Die Zahl der Beschäftigten wurde von 180 auf 110 Mitarbeiter reduziert. In den anderen Bereichen Displays und Verpackungen hat das Unternehmen Prozesse optimiert und sehr kostendiszipliniert gearbeitet.

Unterstützt wurde die Gesellschaft bei den Maßnahmen von den Sanierungsexperten von Pluta. Zum Team gehörten Dr. Maximilian Pluta, Stefan Warmuth und Ludwig Stern. Als Sachwalter bestellte das Amtsgericht Ulm Arndt Geiwitz von der Wirtschaftskanzlei SGP Schneider Geiwitz & Partner PartGmbB (Neu-Ulm). Er begleitete gemeinsam mit dem von ihm vor Ort eingesetzten Verfahrensleiter Rechtsanwalt Alexander Hubl das Verfahren im Sinne der Gläubiger.

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